Blood in mind (German Edition)
diesem Verein nie getraut. Es war Harrys verrückte Idee, dass Ice zur Polizei soll. Um sein Potenzial nicht zu verschwenden, so hat Harry es begründet. Am Ende hat sich die SEED Ice gekrallt und ihn zur Zielscheibe von stinkenden Dämonen gemacht. Wenn es nach meinen Wünschen gegangen wäre, hätte er hier meine rechte Hand sein sollen. Erkläre mir also, wieso ich dir vertrauen soll. Und sei so freundlich, Walker, und nenn mir einen wirklich guten Grund.“
Songlian zögerte einen ungemütlichen Moment lang.
„Wen hasst Far am meisten auf dieser Welt?“, fragte er leise.
„Die Unterweltler“, antwortete Cullen sofort.
„Bleibt es unter uns beiden, wenn ich dir etwas anvertraue?“, fragte Songlian. Dieses Mal bohrte sich sein Blick in Cullens Augen.
„Bei meiner und bei Fars Ehre, das verspreche ich.“
„Ich bin ein Vampir, Alpha.“
Beinahe hätte sich der Nachtwolf verschluckt. Schließlich lachte er.
„Guter Witz, Walker. Fast wäre ich darauf reingefallen.“
Songlian lachte nicht. Stattdessen wandte er den Nachtwölfen den Rücken zu, damit nur Cullen sein Gesicht sehen konnte, und ließ seine Fangzähne hervorbrechen. Überrascht wich der jetzt einen Schritt zurück.
„Überzeugt?“, fragte Songlian seelenruhig.
Cullen fing sich rasch wieder und lachte erneut.
„Vollkommen“, sagte er und gab Songlian erst einen Klaps auf die Schulter und anschließend einen Schubs in Richtung seiner Leute.
„Hey, Leute, hört mal her!“, rief Cullen.
Erwartungsvolle Blicke richteten sich auf den Anführer.
„Songlian Walker hat mein Willkommen. Ice vertraut ihm, also können wir es ebenfalls.“
So einfach ist das und doch so gefährlich, dachte Songlian, während die Nachtwölfe ihm wie einem lang vermissten Bruder auf die Schulter klopften, Bier, Zigaretten und die verschiedensten Rauschmittel anboten. Das Bier nahm er mit einem dankenden Nicken an, alles andere lehnte er ab. Während er trank, dachte er darüber nach, was wohl passiert wäre, wenn sich Cullen gegen ihn entschieden hätte. Doch jetzt brach eine Spontanparty aus. Von irgendwoher dröhnte dieselbe schräge Musik, die Songlian bereits von Zuhause kannte. Ein paar Mädchen waren aus dem Nichts aufgetaucht und hängten sich einigen der Männer um die Hälse.
Auch Far wurde mit zahlreichen Küsschen und Umarmungen bedacht, dass Songlian glatt eifersüchtig hätte werden können.
„Warum seid ihr hier?“, fragte nun der Anführer in dem ganzen Trubel. Far zog eine Kopie des Fotos aus der Tasche, das Ooghi zeigte. Er reichte sie an Cullen weiter.
„Das ist der Mörder meiner Familie, Jay. Sein Name ist Oliver Oakly. Eigentlich aber ist er ein Dämon, der sich Ooghi nennt. Er ist öfters im Kasino Fortuna zu finden.“
Jayden studierte das Bild genau, prägte sich die Gesichtszüge ein und faltete das Blatt sorgfältig zusammen.
„Habe ich noch die aktuelle Nummer deines Handys?“
„Natürlich.“
„Ich rufe dich an, wenn er dort auftaucht, okay?“
Far lächelte.
„Ich stehe in deiner Schuld“, sagte er.
Cullen fuhr sich mit dem Finger die hässliche Narbe entlang.
„Du stehst nie in meiner Schuld, Bruder.“ Er legte Far einen Arm um die Schulter und deutete auf Songlian.
„Wo hast du diesen Typen aufgegriffen?“, fragte er jetzt.
„Oh, Song habe ich in meinem Kofferraum gefunden“, erklärte Far grinsend.
Der Alpha machte ein überraschtes Gesicht. „Und da hast du ihn nicht gleich abgeknallt?“
„Da hatte er ja kein Schild mit der Aufschrift …“ Far brach abrupt ab, als er merkte, dass er Songlian beinahe enttarnt hätte.
„… mit der Aufschrift Vampir“, sagte Cullen leise.
„Du hast es ihm gesagt?“, fragte Far verblüfft.
„Ich wollte keinen Ärger mit jemandem, der dir nahe steht“, brummte Songlian verlegen.
„Dir wäre hier kein Haar gekrümmt worden. Denkst du etwa, ich hätte dich in Gefahr gebracht … Jay, womit hast du ihm gedroht?“
„Beruhige dich, Ice, wir haben nur nett geplaudert.“ Der Nachtwolf war sichtlich amüsiert.
„Diese Unterhaltungen kenne ich“, brummte Far wenig überzeugt.
„Vielleicht solltest du dich endlich mal vögeln lassen, dann bist du nicht mehr so grantig.“ Jayden konnte es nicht lassen und musste ein bisschen sticheln.
Far stöhnte und verdrehte die Augen. „Worüber habt ihr noch alles geplaudert?“
„Es gibt da einen Laden in Richtung Stadtmitte, da kann man so interessantes Spielzeug kaufen …“
Songlian hätte beinahe
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