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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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nicht, was du bist. Was du getan hast. Wozu du fällig bist.« Rose’ Mund verzog sich zu einer kleinen Schnute. »Möchte der kleine Bub bloß das hübsche Mädel beeindrucken? Oder hast du noch einen anderen Hintergedanken, warum du mit dieser Nutte rumhängst? Einen Gedanken, der deiner Natur eher entspricht?«
    Deacon verzog den Mund, seine Arme spannten sich an.
    »Keine Bewegung«, warnte ich ihn. Ich fürchtete, er könnte die Klinge nach unten drücken. Und für den Fall, dass er die Botschaft nicht verstanden hatte, bohrte ich ihm die Spitze gerade so weit in die Schläfe, dass ein Tropfen Blut herausquoll und an seinem Ohr vorbeilief. Der Geruch war verführerisch, machte mich nervös und kampflustig. »Runter von ihr, Deacon! Geh sofort von ihr runter!«
    »Ich kann dir was erzählen, Lily«, sagte Rose einschmeichelnd. »Ich könnte dir alles erzählen, was ich über ihn weiß. Und ich weiß allerhand. Schmutzige Dinge. Dunkle Dinge. Blutige Dinge. Grausame Dinge.«
    »Halt die Fresse!«, schnauzte ich sie an. All diese Dinge wollte ich zwar nur zu gern erfahren, aber nicht aus Lucas Johnsons Mund. Und was noch dazu kam: Sollte ich mich darauf einlassen und Johnson drauflosplaudern, würde Deacon Rose vielleicht tatsächlich töten, ohne dass ich ihn daran hindern könnte. »Wenn du was von mir willst, schön. Wenn du meine Aufmerksamkeit willst, jetzt hast du sie. Also raus damit, um was geht es?«
    Ich nahm das Messer weg und trat zurück. »Lass ihn los!«, sagte ich zu Deacon, und als er zögerte, wiederholte ich: »Lass. Ihn. Los.«
    Widerwillig stand er schließlich auf.
    Ich starrte auf Rose - auf Johnson. »Raus mit der Sprache! Fang an mit dem Oris Clef. Wo ist er?«
    »Genau das ist die Frage«, feixte Johnson.
    Ich sah Deacon an. »Dann sag du es mir.«
    »Das weiß niemand«, antwortete er, den Blick immer noch mehr auf Rose als auf mich gerichtet. »Der Oris Clef wurde heimlich von Penemue geschmiedet.«
    »Von wem?«
    »Er war ein Engel. Er wollte Macht und fertigte heimlich einen Schlüssel an, der alle Neun Pforten öffnen kann - und der dem Türwächter Macht und Herrschaft über die gewährt, die durch diese Pforten kommen.«
    »Und was ist damit passiert?«
    »Die Erzengel haben den Verrat entdeckt, bevor er den Oris Clef einsetzen konnte. Er wurde aus dem Himmel verjagt und in den hässlichsten aller Dämonen verwandelt. Der Schlüssel wurde unbrauchbar gemacht. Man hat ihn in drei Teile zerbrochen.«
    »Penemue hat ihn geschaffen, und nur er konnte ihn zerstören«, schob Johnson nach. »Deswegen waren die ultraheiligen Großkotze aufgeschmissen.«
    »Es ist also der Schlüssel, auf den du aus bist.« Ich warf Johnson einen vernichtenden Blick zu.
    »Na also! Sie ist ja doch nicht so blöd, diese Fotze.« Aus dem Mund meiner Schwester klangen diese Worte doppelt unflätig.
    »Was hat das alles mit mir zu tun? Oder mit Rose? Ich habe keine Ahnung, wo dein verdammter Schlüssel steckt!«
    »Aber du wirst es herausfinden.« Johnson grinste breit. »Und wenn du ihn dann hast, gibst du ihn mir.«
    »Von wegen!«
    »Oh doch!« Er ließ sich nach hinten auf die Matratze fallen. Rose wurde ruhig, ihr Körper entspannte sich. Langsam schlug sie die Augen auf, als würde sie nach langem Schlaf erwachen, und setzte sich auf. »Lily?« Sie klang verwirrt und entmutigt. »Was ist los?«
    Ich lief zu ihr. Das war Rose. Das war meine Schwester. Das Ding in ihr war weg. »Schon gut«, log ich. »Alles in Ordnung.«
    Plötzlich schrie sie so durchdringend auf, dass ich dachte, meine Trommelfelle würden platzen.
    »Hol ihn raus! Hol ihn raus!« Sie fing an, sich wie wild zu kratzen, an ihrer Kleidung zu zerren, so heftig wie ein Kind, das in einen Feuerameisenhügel gefallen war. »Lily! Lily! Raus! Raus!«
    Ich konnte nicht antworten. Ich konnte nicht sprechen. Ich erstickte fast an meinen Tränen. Also zog ich sie an mich und hielt sie fest, während ich hilflos zu Deacon schaute. In ihm tobte eine kaum bezähmbare Wut, und es gab nichts, woran er diese Wut hätte abreagieren können.
    »In Ordnung«, sagte ich leise. »Ich finde einen Weg. Ich hole ihn raus.«
    Aber so, wie sie brüllte, glaubte ich kaum, dass sie mich hörte.
    Ich hielt sie fest, wiegte sie in den Armen und sah verblüfft, wie Deacon ins Bad marschierte. Sekunden später zersprang der Spiegel.
    Wie auf ein Signal hin riss Rose sich los und fiel auf den Rücken. Der ganze Körper begann, konvulsivisch zu zucken.
    »Deacon!« Rose

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