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Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Titel: Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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ein Dämonentrottel hat mir einen Tentakel um die Taille geschlungen und mich mit einem zweiten zu sich hochgezogen, und gerochen habe ich gar nichts. Und die beiden Clowns da auf der Straße haben ganz ordinär nach Schweiß gestunken. Glaub mir,« - sie tippte sich leicht an die Nase - »zum Dämonenschnüffeln taugt die nicht!«
    »Ich kann sie erkennen«, meldete sich Rachel wieder zu Wort. »Das ist der Vorteil, wenn man eine Purdue ist.« Ihre Mundwinkel zuckten. »Offenbar kommst du an mir nicht vorbei, Schwester.« Sie strahlte übers ganze Gesicht.
    Ich zog eine Schnute, gab ihr aber recht. Denn ich konnte keinen Dämon erkennen, außer er hatte Fangarme, Schleim auf der Haut oder gespaltene Füße.
    Seufzend gab ich nach. »Überredet! Du bleibst und hilfst uns.«
    Zufrieden grinsend lehnte sie sich zurück. »Das wollte ich hören.«
    »Aber die Küche bleibt geschlossen. Für Dämonen gibt’s nur was zu trinken. Schick Tracie und Trish in Urlaub.« Das waren unsere Bedienungen. Beim Gedanken an Tracie wurde mir ganz weh ums Herz. Sie war eine von Alice’ besten Freundinnen, und ich mochte sie wirklich gem. Ja, sie fehlte mir sogar. Ich hasste es, sie im Unklaren zu lassen, aber wenn ihr etwas zustoßen würde, wäre das weitaus schlimmer. »Nein. Kauf ihnen lieber gleich Flugtickets. Dann setzen wir sie in die nächste Maschine. Und Caleb ebenfalls.« Das war unser Koch.
    Rachel neigte den Kopf und sah mich prüfend an, und ich wappnete mich schon gegen das ultimative Totschlagargument. Doch zu meiner Überraschung nickte sie. »Gut, keine Zivilisten in Pubnähe. Und mit dem Urlaub überleg ich mir was. Vielleicht miete ich eine Hütte am See.«
    Ich muss zugeben, es beeindruckte mich, dass sich Rachel darauf einließ. Aber ich war immer noch finster drauf. »Es gefällt mir nicht. Es ist gefährlich. Und du bist einfach ... Na ja, du bist einfach du.« Ich verzog das Gesicht. »Ist nicht böse gemeint.«
    Sie lachte. »Ich hab dich schon richtig verstanden.«
    »Ich meine ja nur ... Es ist wirklich gefährlich, das Pub ist nun mal ein Tummelplatz für Dämonen. Willst du tatsächlich hierbleiben?«
    »Erstens: Ich will wirklich mithelfen. Und zweitens: Hier im Pub kann mir nichts passieren.«
    »Blödsinn«, widersprach ich. »Und dass du hier auch noch einziehst, halte ich für den totalen Wahnsinn. Du solltest lieber ...«
    »Das Pub genießt schon seit Jahrhunderten besonderen Schutz.«
    »Schutz? Was meinst du damit?«
    »Genau das, was ich sage. Als meine Vorfahren das Pub zum ersten Mal den Dämonen als Versammlungsort angeboten haben, wurde eine Vereinbarung getroffen. Innerhalb des Gebäudes kann unserer Familie kein Dämon etwas anhaben.«
    »Völliger Schwachsinn! Hast du schon vergessen, dass Alice hier von Dämonen getötet worden ist?«
    »Nicht hier drin«, widersprach Rachel.
    Ich wusste nicht genau, ob das stimmte oder nicht, aber vermutlich schon. Also neues Beispiel. »Und was ist mit den beiden Dämonenschlägern, die mich hinten am Tresen angegriffen haben? Im Pub. Da haben keine mystischen Schutzzauber meinetwegen Überstunden gemacht.«
    »Du gehörst ja auch nicht so richtig zur Familie, oder?«
    Da hatte sie nicht ganz unrecht.
    »Und was ist mit Egan? Den habe ich umgebracht.«
    Sie musste lachen. »Ich habe ja nicht behauptet, dass wir gegen alles gefeit sind. Nur eben gegen Dämonen.«
    »Ach.« Ein wenig Erleichterung machte sich in mir breit. Zumindest an dem Morgen, als ich Egan getötet hatte, war ich also noch mehr Mensch als Dämon gewesen. Immerhin.
    »Und du kannst Dämonen tatsächlich herausfiltern?«
    »Das habe ich dir doch schon gesagt.«
    »Wie?«
    »Die meisten kenne ich ganz einfach. Wenn man hier arbeitet, kriegt man mit der Zeit eine Menge mit. Aber sie riechen auch tatsächlich anders. In meiner Familie ist jeder darauf geeicht.«
    »Und außerhalb des Pubs?«, fragte ich. »Können sie dir da was tun?«
    Sie wandte den Blick nicht von mir ab. »Die Welt ist kein sicherer Ort, Lily, sosehr du dir auch wünschst, es wäre so.«
    Das stimmte natürlich.
    »Willst du es dir nicht doch noch einmal überlegen?«
    »Sie haben meine Schwester auf dem Gewissen. Da gibt es nichts zu überlegen.«
    Dagegen konnte ich nun wirklich nichts mehr einwenden.
    »So«, sagte sie, stand auf und holte einen Filzstift und einen der Notizblöcke, die ihr vorher aus der Kiste gefallen waren. »Wie geht’s jetzt weiter?« Sie schrieb »APOKALYPSE STOPPEN« auf den Block.
    »Am

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