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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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aber als ich sie gerade meinerseits angreifen wollte, zog sie die Hand aus der Tasche und sprühte mir irgendwas ins Gesicht.
    Pulverteilchen prasselten auf meine Wangen und Augen ein. Der Staub drang mir in die Nase, sodass ich niesen musste. Einmal und noch mal und wieder, mit Wucht.
    Meine Augen brannten und ich blinzelte gegen die Tränen an. Mein Gesichtsfeld verengte sich und wurde endlich schwarz, als würde das Fernsehen meines Lebens ausgeschaltet.
    Kleine Hände drückten gegen meine Brust. Ich taumelte
rückwärts und wedelte mit den Armen, um nicht hinzufallen. Trotzdem landete ich auf dem Hintern, mein Kopf flog nach hinten. Alles drehte sich.
    Silla
    In dem Augenblick, als die Sonne hinter dem Horizont versank, wusste ich Bescheid. Der silberne Rand des grauen Lichts wurde dunkelrot. Die Zeit der Magie.
    Reese war an den Grabstein getreten und hatte eine Hand daraufgelegt. »Ich wünschte, ihr wärt hier.« Er sagte es leis aber spontan, als würde er es schnell auf eine Postkarte schreiben. »Okay, Silla, gehen wir.« Doch als er sich zu mir umdrehte, erstarrte er. Er schaute hinter mich in Richtung unseres Hauses. Ich wirbelte herum.
    Mrs Tripp.
    Ihr Gang war selbstbewusst, locker lief sie durch das Labyrinth der Grabsteine. Anders als sonst trug sie keinen Pullover, sondern eine Lederjacke, und sie hatte auch die Haare nicht hochgesteckt. Ihre Locken tanzten wie eine Löwenmähne um ihr Gesicht. Bei ihrem Lächeln bekam ich eine Gänsehaut. »Kinder, ihr macht es mir wirklich zu leicht.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Wer zum Teufel sind Sie?« Ich spürte, wie Reese hinter mir vor Wut zitterte.
    »Das ist Mrs Tripp«, sagte ich. Trotz des Schocks versuchte ich, eine ruhige Stimme zu bewahren, während ich die Hand in die Jeanstasche steckte und das Taschenmesser umklammerte.
    Sie zuckte mit den Achseln – ganz lässig, als fände diese Begegnung in einem hellen Restaurant statt und nicht auf
einem dunkler werdenden Friedhof. »Du kannst auch Josephine zu mir sagen, wenn dir das lieber ist. So wie dein Vater.«
    »Ist das dein richtiger Körper?«, fragte ich. Auf ihren Köder ging ich nicht ein.
    Josephine drehte sich für uns auf der Stelle. Eine kleine Pirouette auf einem Bein mit ausgestreckten Armen.
    Dabei bemerkte ich das Messer in ihrer Hand. Die große silberne Klinge eines Fleischermessers.
    Wir durften nicht zulassen, dass sie es benutzte. Als sie wieder mit beiden Beinen auf der Erde stand, ging ich auf sie zu. »Lass uns in Ruhe, Josephine. Verschwinde. Ich werde dir nicht helfen, an die Knochen zu kommen. Wir werden gegen dich kämpfen.«
    Sie zog einen Schmollmund, aber dann hob sie das Messer und klopfte damit leise an ihre Wange, bis sie blutverschmiert war. »So hat Nick auch reagiert. Und was hat es ihm genützt?«
    Mein Magen sackte ab, als wäre ich in einer Abwärtskurve auf der Achterbahn. »Du lügst«, sagte ich im Kommandoton, als würde es dadurch wahr. Dann zog ich rasch mein Taschenmesser.
    »Oh, Silla!« Josephine lächelte und legte kokett die Hände an die Brust. Das Messer glänzte blass und hart auf der schwarzen Lederjacke. »Ist das nicht entzückend?«
    Reese packte mich grob an den Schultern. »Aua!« Ich wollte mich losreißen, aber er sagte: »Hör auf dich zu wehren, Süße.«
    Das sagte er und Josephine sagte es auch – beide zur selben Zeit.
    Nein. Ich verdrehte mir den Hals und er schüttelte mich und zwang mich in die Knie, bis ich auf die Erde sank. Ich wedelte mit dem Taschenmesser, aber sie sagten: »Hierher.« Ihre Stimmen bedrängten mich in Stereo, eine hoch und eine tief und ach so vertraut.

    Wie sollte ich gegen sie beide kämpfen?
    Reese schleppte mich ans Grab, wo Josephine bereits am Grabstein meiner Eltern lehnte.
    Ich kämpfte gegen ihn an, stemmte die Fersen in den Boden und zog und zerrte. Ich wollte mein Taschenmesser aufklappen, aber er schüttelte mich noch mal und warf mich wieder hin. Das Messer fiel klirrend neben mich. Ich quälte mich auf alle viere und grub die Finger in die Friedhofserde. Reese streckte die Hand weiter aus und klaubte das Messer aus dem trockenen Gras.
    Josephine zog meinen Kopf an den Haaren hoch. Vor Schmerz kamen mir die Tränen.
    Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Vor lauter Panik war mir ganz schlecht und mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
    Reese kniete hinter mir und hielt mich in seinen starken Armen gefangen. Ich konnte ihn riechen, die äußere Hülle meines Bruders, sie roch nach trockenem Heu

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