Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
Vom Netzwerk:
Tage sind vergangen, und es ist das reine Glück, dass sie uns noch nicht angegriffen hat. Anscheinend muss sie sich erst erholen. Aber es ist ausgeschlossen, dass sie für immer verschwunden ist.«

    »Das geht nicht.«
    »Und wieso nicht?« Nick rieb sich wieder das Gesicht.
    »Weil das Zauberbuch weg ist.«
    »Was?« Er packte meine Hände. »Was ist passiert?«
    »Ich habe es mit Reese begraben.«
    Er zog die Augenbrauen zusammen und runzelte die Stirn, nicht etwa als Zeichen für Verwirrung, sondern für wilde Wut. »Silla, wir brauchen es. Wie sollen wir Josephine sonst aufhalten? «
    »Das können wir sowieso nicht, Nick! Sie ist viel stärker als wir und sie hat schon so viele Menschen getötet! Wir kommen nicht gegen sie an. Deshalb habe ich das Teil begraben, das sie so unbedingt haben will. Dort, wo sie nicht drankommt.«
    »Soll das heißen, du gibst auf? Einfach so? Und wenn sie wieder Jagd auf dich macht? Und das wird sie, aus denselben Gründen wie vorher.«
    Zitternd entzog ich ihm meine Hände. Ich griff nach einem schartigen Stein und machte einen langen, oberflächlichen Schnitt in meine Handfläche.
    »Silla!«
    Nick entwand mir den Stein.
    Ich hielt ihm meine blutende Hand hin. »Ich will diese Kraft nicht. Sieh es dir an. Siehst du, wie ich blute? Vielleicht kann dieses Blut nichts anderes als Tod bringen.«
    »Es liegt nicht an der Magie, sondern an dem, der sie nutzt.«
    »Das weißt du nicht.«
    »Oh doch. Die Magie ist das, was wir daraus machen.«
    »Dein Großvater wusste Bescheid, er hat gesagt, es wäre böse – das, was deine Mutter getan hat.«
    »Aber wir wissen doch gar nicht, was sie getan hat!«
    »Vielleicht war es ja nur die Magie selbst und Mr Harleigh wusste, dass sie nichts Gutes bewirken konnte. Kann doch sein.«

    »Und was ist mit deinem Vater? All seine Zaubersprüche bezwecken etwas Gutes. Sie sind gut!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber zu welchem Preis, Nick? Das Opfer ist zu groß. Mein Bruder und meine Mutter sind beide dafür gestorben – dabei ist schon ein Kaninchen zu viel.«
    »Aber es gehört zu deinem Wesen, Silla.«
    »Ich will es nicht.«
    »Das hat meine Mom auch gedacht, und dann hat sie versucht, sich umzubringen, und dann, die Magie mit Drogen auszutreiben.«
    »Vielleicht lag sie richtig.«
    Auf der Stelle ging er auf mich los. »Sag das nicht! Nimm das sofort zurück.«
    Zwischen uns war die Luft warm, aber mein Rücken war kalt. Ich sprang von dem Stein herunter und ging um Nick herum. »Ich sage, was ich für richtig halte«, erwiderte ich leise.
    Nick presste wütend die Lippen zusammen und riss den Verband von seiner linken Hand. Dann setzte er den Stein an die Fäden, die den Schnitt zusammenhielten, und stieß zu, bis es wieder blutete. Er atmete durch die Zähne aus, ließ den Stein fallen, packte meine blutende Hand mit seiner Rechten und drückte die Handflächen aufeinander.
    Irgendwo tief in meinem Inneren knisterte eine Kraft. Es war wie bei einem Gewitter. Und dann grollte ein lang anhaltender Sommerdonner von meiner Mitte zu unseren Händen. Unsere Blicke trafen sich. Als Nick die Augen aufriss, meinte ich fast, rote Blitze in seinen Pupillen zu entdecken.
    »So sind wir, Silla«, sagte er. Dann schüttelte er schweigend den Kopf. »So bin ich . Das habe ich jetzt begriffen.« Er riss seine Hand los und ballte die Faust. »Sag mir Bescheid, wenn du weißt, wer du sein willst.«

    Damit verließ er mich und verschwand in den Schatten des Friedhofs.
    Meine Hand brannte und ich drehte sie um. Sie glänzte vor Blut. Um mich herum kreischten die Krähen.
    Nicholas
    Die Oktoberluft kühlte meine heißen Wangen, als ich auf dem Heimweg durch das Feld pflügte. Ich atmete komisch, erst gar nicht, und dann holte ich in einem tiefen Zug Luft, würgend bei dem Versuch, mich zu fangen.
    Alles war auf einmal so klar, sonnenklar. Meine Hand tat schrecklich weh, aber zum Glück konnte ich die Finger bewegen. Ich drückte sie an meinen Bauch, während ich schnell nach Hause ging, um die Blutung zu stoppen. Andererseits war das nicht wirklich wichtig. Ich wollte in mein Zimmer auf dem Speicher gehen, die Zauberkiste rausholen und die Wunde mit Weihwasser und Weidenblatt heilen. So wie meine Mutter, wenn ich mir das Knie aufgeschlagen hatte.
    Mittlerweile war ich mitten im Wald und sah zu, dass ich vorankam. Es gab keinen richtigen Weg, aber in der Ferne konnte ich die Lichter unseres Hauses erkennen – die Richtung war also nicht zu verfehlen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher