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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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alle gegangen waren, wollten wir endlich diese verdammten Schutzamulette machen, damit diese Hexe uns nichts mehr tun konnte.
    Sie saß in der Küche und nahm in ihrem pinkfarbenen Kleid pflichtschuldig Töpfe mit Essen und Schüsseln mit Wackelpudding entgegen. Ein klobiges Armband schlug an ihr mageres Handgelenk. Ich hatte es noch nie an ihr gesehen, und da fiel mir auf, dass sie ihre Ringe nicht trug.
    Ich blieb an der Tür stehen, während sie den Frauen aus der Kirche erlaubte, sie zu umarmen, und Männern die Hand schüttelte. Beim Sprechen bewegte sie kaum die Lippen.
    Wendy stürmte in die Küche und fiel Silla um den Hals. Ihre Schultern bebten und Silla krallte sich an ihrem Rücken fest. Überall waren Schüler aus dem Theaterclub, die Silla alle versichern wollten, wie leid es ihnen tat.
    Das Ganze war herzzerreißend.
    Ich war kurz davor, mich ins Getümmel zu stürzen, um sie zu retten, als sie sich selbst rettete. Sie lächelte gezwungen und sagte etwas. Wendy umarmte sie noch mal, aber Silla löste sich von ihr und drängte sich durch die Menge.
    »Silla.«
    Ich wollte zu ihr, aber sie rauschte einfach an mir vorbei. Einen Augenblick lang fröstelte ich innerlich und dachte, sie wollte immer noch, dass ich wegbleibe. Aber diesen Ausdruck kannte ich schon an ihr, diesen zerrissenen Blick, der nichts mehr wahrnahm.

    Ich rannte die Treppe hoch, ihr nach.
    Im zweiten Stock betrat sie ein Zimmer mit dunkelroten Tapeten. Ich folgte ihr und blieb dann ruckartig stehen. Die Wände hingen voller Masken, die uns aus hundert leeren Augen anstarrten. Keine Ahnung, wie sie im Beisein von so vielen unheimlichen Gesichtern schlafen konnte. Ich konnte gerade noch den Impuls unterdrücken, die Masken böse anzusehen.
    Silla warf sich aufs Bett und vergrub das Gesicht im Kopfkissen.
    Über dem Kopfende hing eine weißgrün karierte Maske, die mich wütend anzusehen schien. Sie trug eine Narrenkappe.
    »Das ist unheimlich, Sil.«
    Sie drehte sich blitzschnell um. »Nick!«, sagte sie und riss die Augen auf.
    Ich hob die Hände. »Ich dachte, ich könnte vielleicht Boxsack für dich spielen.« Siehst du, hier bin ich, frisch und geläutert, ein Nick Pardee, der seinen Freundinnen und anderen Irren in der Not beisteht. Das würde ich für keins der Mädchen tun, mit denen ich in Chicago zu tun hatte. Doch ich konnte mir nicht vorstellen, nicht für Silla da zu sein.
    Sie kniff die Lippen zusammen und senkte den Blick. »Nick, ich kann das nicht.«
    Ich kniete an ihrem Bett, berührte sie jedoch nicht. Ich hätte es gern getan, war mir aber nicht sicher, ob sie es auch wollte.
    »Sieh mich doch an!« Sie spreizte die Hände. »Ich bin total fertig! Ich kann nicht aufhören zu heulen und mir tut alles schrecklich weh. Ich kann nichts essen – mir ist ständig schlecht und mein Kopf tut weh und alles ist einfach nur furchtbar.«
    »Dein Bruder ist gestorben, Süße.« Ich sagte es so leichthin wie möglich und legte sanft die Hand auf ihr Knie. »Und es ist noch nicht lange her, seit du deine Eltern verloren hast. Draußen
läuft immer noch eine Hexe rum, die es auf dich abgesehen hat, und Krähen hocken auf deinem Dach. Da kann man nicht erwarten, dass es dir gut geht.«
    Sie sah mich fassungslos an. Ausnahmsweise hatte ich keinen Schimmer, was in ihr vorging. Ich hoffte nur inständig, dass sie mich nicht zusammenstauchte oder rauswarf. Ich musste schlucken, zwang mich aber, meine Hand auf ihrem Knie liegen zu lassen.
    Auf einmal rutschte sie nach vorne und fiel mir in die Arme. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und drückte ihre Wange an meine. Ich schloss die Augen. Sie passte der Länge nach an meinen Oberkörper, so wie ich auf dem Teppichboden kniete. Ich legte locker die Arme auf ihren Rücken. Als ihre Brüste durch das dünne Kleid an mich gedrückt wurden, rauschte es in meinen Ohren, und ich hielt sie ganz fest. Ich roch ihr Shampoo und ihr Parfüm. Ihre Wange klebte von Tränen, aber das war mir egal. Darum war ich gekommen. Wir brauchten einander.
    Als ein Windstoß die roten Vorhänge bewegte, hörten wir gedämpfte Stimmen und das Knirschen von Kies. Die Masken an den Wänden hatten von glücklich lächenden Gesichtern bis zu gruseligen dämonischen Grimassen alles zu bieten.
    »Was soll das eigentlich sein?«, murmelte ich. »Was sind das für Masken?«
    »Das sind Masken aus dem Theater und aus Venedig«, antwortete sie, ohne sich zu rühren. »Die meisten habe ich aus einem Katalog bestellt.«
    »Sie

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