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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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glitzernden Lippen. Mir fiel wieder ein, dass Josephine nicht mehr da war.
    »Ja, so ähnlich«, murmelte ich. Ich wollte, dass sie ging, damit ich mich wieder hinlegen oder nach Reese Ausschau halten konnte.
    »Ich kann das gar nicht glauben, was sie alle über dich und den Friedhof und das Feuer sagen.« Wendy sprach leise. »Mrs Margaret und Mrs Pensimonry haben Judy dauernd mit Fragen gelöchert. Über dich und das Feuer, über deine gesamte Familie und ob ihr … naja, ob ihr verrückt seid.« Wendy zuckte entschuldigend mit den Achseln.
    »Schon okay. Ich glaube, das stimmt.«
    Sie nahm meine Hände und drückte sie, bis ich aufschrie. Die Ärzte hatten meine Hand genäht. »’tschuldigung«, sagte sie und ließ meine Hand los, als wäre sie giftig. Doch sie starrte auf den Verband. »Du … Du verletzt dich wirklich selbst, oder?«

    Ich machte den Mund auf. Falls ich ihr je die Wahrheit sagen sollte, dann besser jetzt. Doch auch wenn die Magie zu mir gehörte, war es zu gefährlich, andere da hineinzuziehen. Ich selbst war die Gefahr. Mir kamen die Tränen und ich ließ sie laufen. Das war die einzige Maske, die Wendy verstehen konnte. Als ich nickte, fielen die Tränen auf meine Hände.
    »Oh, Sil«, flüsterte sie. Sie kletterte auf mein Bett und legte mir die Arme um die Schultern. »Du … Also, es war eben alles zu viel. Aber ich helfe dir. Damit du das nicht mehr tun musst.«
    »Ich glaube«, flüsterte ich und dachte mir spontan eine Lüge aus, »ich glaube, Judy bringt mich hier weg. Nach Chicago, wo ich nicht die ganze Zeit dort leben muss, wo sie auch gelebt haben.« Ich weinte noch mehr Tränen, als mir wieder einfiel, wie ich mit Reese darüber geredet hatte, fortzugehen. Und ich wusste, dass Judy nichts dagegen hätte. Blieb nur noch Nick.
    Ich umarmte Wendy. Ich konnte mir noch nicht richtig vorstellen, sie zu verlassen. Aber hatte ich überhaupt eine andere Wahl? Schon gar, wenn die ganze Stadt sich wieder das Maul zerriss? Seit Monaten stand meine Familie nun schon im Mittelpunkt des Interesses. Mir reichte es. »Wo ist Nick?« Ich seufzte. »Geht es ihm gut?«
    »Schon, aber …« Sie runzelte die Stirn. »Sein Vater hat ihn letzte Nacht in ein Hotel in Cape Girardeau verlegt. Ich sollte ihn wohl mal anrufen, um ihm zu erzählen, dass du aufgewacht bist.«
    »Ja, mach das.«
    Sie umarmte mich noch mal ganz fest und ging dann. Ich stieg aus dem Bett und schleppte mich zum Fenster.
    Ich wandte mein Gesicht nach Osten in die Richtung von Nicks Haus und dem Wald. Er war schwarz und schwer gelichtet wie die Aschehaufen einer antiken Stadt. Türme und Brücken,
geschleift und verfallen. An einigen Stellen stieg noch Rauch auf. Aber außerhalb unseres Kreises war nichts verbrannt. Nicht das Geringste.
    Doch ich sah keine einzige Krähe, obwohl ich den ganzen Himmel absuchte.
     
    Außer Suppe konnte ich nichts zu mir nehmen. Ich fühlte mich rundherum zerbrechlich, gedämpft und zittrig. Was wir erlebt hatten, war noch nicht ganz angekommen. Während ich aß, fing sich mein Blick in den Rüschen des blauen Vorhangs über der Spüle und ich vergaß ganze Sequenzen jener Nacht. Wenn ich dann mit dem Löffel an die Zähne stieß, war alles wieder da. Dann musste ich aufhören zu essen und die Augen schließen.
    Grandma Judy machte sich in der Küche zu schaffen, ohne groß zu reden, als wüsste sie, dass ich noch nicht darüber sprechen konnte. Sie wollte mir zeigen, dass sie für mich da war. Wendy hatte mir einen Kuss auf die Wange gedrückt und versprochen wiederzukommen. Ich beobachtete Judy und überlegte, wie ich ihr das mit Reese und den Krähen beibringen sollte. Würde sie mir glauben? Oder würde sie denken, ich wäre endgültig durchgedreht?
    Als es draußen im Kies knirschte, legte ich den Löffel weg. Judy lief zur Haustür und begrüßte jemanden.
    Dann bog Nick in einer Nadelstreifenweste und schwarzer Hose um die Ecke, und ehe ich michs versah, raste ich durch die Küche und warf mich in seine Arme.
    Er schlang die Arme um mich, hob mich auf meine Zehenspitzen und dann konnte ich sein Haargel und die Hotelseife an seiner Haut riechen. Er küsste mich auf die Haare und sagte meinen Namen.
    Ich konnte ihn einfach nicht loslassen, nicht mal, als er
mir »Hey, Süße« ins Ohr flüsterte. Ich hielt ihn fest, mit allen zehn Fingern in seinen Haaren, und hätte am liebsten auch die Beine um ihn geschlungen. »Jetzt komm aber.« Er lachte leichthin. »Setzen wir uns doch.«
    Ich setzte mich,

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