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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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mit den Achseln. »Bitte.« »Hast du jemals irgendwas Merkwürdiges über meinen Großvater gehört?«
    »Über Mr Harleigh?« Eric warf mir einen kurzen Blick zu und hob dann wieder die Schultern. »Na klar. Der Mann lebte direkt neben dem Friedhof. Was haben wir uns da nicht alles ausgedacht.«
    »Aber das stimmte alles nicht, oder wie?«
    Sein Blick sprach Bände. Echt jetzt?
    »Naja, ich habe ihn eben nicht gekannt.«
    »Und jetzt hättest du gerne ein paar hübsche Anekdoten, um deine Lücken zu füllen.«
    »Erraten.«
    »Okay, ich erzähle dir gleich das Beste. Bist du bereit?« Er wurde ganz still. Nichts rührte sich mehr außer dem Dampf, der aus seinem Kaffee aufstieg. »Angeblich ist Mr Harleigh zweihundert Jahre alt geworden, weil er über sechs Generationen einen Unsterblichkeitstrank aus den Knochen vom Friedhof braute. Aber er hörte damit auf, als …« Er brach ab und schaute schuldbewusst weg, als wäre er kurz davor gewesen, etwas Schlechtes über meine Familie zu sagen.
    Ich dagegen merkte, dass ich die ganze Zeit den Atem angehalten hatte. Ich schüttelte mich. »Als was passierte?«
    Das aufgeplusterte Schauspielergehabe fiel von ihm ab. »Als deine Mutter verrückt wurde.«

    »Oh.« Ich bekam eine gruselige Gänsehaut, aber ich versuchte, es mit einem trockenen Lächeln zu überspielen. »Tja, sie ist wirklich ziemlich durchgeknallt.«
    Eric schlug mir erleichtert auf die Schulter. »Jep. Das ist allgemein bekannt. Gut, dass du auch Bescheid weißt.«
    »Es wäre mir kaum gelungen, das nicht mitzukriegen.« »Du musst aber auch aufpassen.« »Wieso? Weil es in der Familie liegen könnte? Keine Sorge, mein Vater ist der langweiligste Vertreter des gesunden Menschenverstands, der mir je begegnet ist.«
    »Quatsch, Mann.« Eric grinste. »Ich meinte nicht die Gene, sondern den Friedhof.«
    »Den Friedhof?«
    »Das ist der reinste Strudel des Bösen.« Seine Miene hellte sich auf. »Seit ewigen Zeiten gibt es Gerede über den Friedhof. Meine Grandma behauptete immer, die Tiere würden ihn meiden, also Kühe, Pferde und Hunde und so. Und angeblich hat sie auch seltsame Lichter dort gesehen. Überleg mal. Wer wohnt direkt am Friedhof und wer sind die einzigen Leute, die hier in den letzten dreißig Jahren im Umkreis von hundert Meilen entweder durchdrehten oder ermordet wurden?«
    Der Kaffee übersäuerte meinen Magen. »So kann man das auch sehen.«
    Eric lachte. »Jetzt kannst du noch über etwas anderes nachdenken, wenn du Silla so sehnsüchtig anglotzt.«
    Nicht dass es mir gefiel, aber Eric hatte nicht unrecht. Dabei wusste er noch nicht mal etwas von der Magie.
    Silla
    Im Umkreis mehrerer Meter vom Grab meiner Eltern flatterten träge die Krähen umher. Reese und ich hatten ihnen einen alten Brotlaib hingeworfen, den wir in mehrere Stücke gerissen hatten, um sie in der Nähe zu halten. Während sie sich um die Krumen stritten, schienen sie ganz zufrieden herumzuhüpfen und sich munter etwas zuzuzwitschern. Über unseren Köpfen spannte sich der Himmel wie ein festes blaues Laken. Um uns herum war die Welt voller Gold. Und was machten wir? Wir standen auf einem Friedhof inmitten bröckelnder Grabsteine und trockener Rasenflächen.
    Ich lag in der Mitte eines Kreises aus Salz und Kerzen.
    Das Blut rauschte und pochte in meinen Fingern und Zehen und das Gras kitzelte meine Haut. Ich kniff die Augen zu, atmete aus und ein und konzentrierte mich auf die Bewegung meines Zwerchfells. Die Fingernägel grub ich in die Erde. Sie roch kalt und frisch. Der Zauber brannte in meinen Adern, und mir tat der Kopf weh, als hätte man mich an den Füßen aufgehängt und geschüttelt.
    Aber die Wirkung der Magie trat nicht ein.
    Ich seufzte tief und versuchte, mich zu entspannen, mit dem Boden zu verschmelzen und loszulassen.
    »Klappt’s nicht?«, fragte Reese.
    »Das sieht man doch!«
    »Tja, hier geht’s eben nicht darum, zu lernen, wie man ein Dreieck zeichnet oder so. Hier geht es um eine völlig neue Sprache, Sil.«
    Ich schlug die Augen auf. Der strahlend blaue Himmel rahmte den Kopf meines Bruders ein, sodass ich im Gegenlicht nicht sehen konnte, wie ernst Reese das meinte.
Nicht sonderlich, vermutete ich, und streckte ihm die Zunge raus. Er lachte.
    »Ich will das können!« Ich richtete mich auf. »Alles andere ist mir zugeflogen, warum dann das nicht? Ich fühle – ich spüre, wie es durch mich durchrauscht, vom Kopf …«, ich berührte das abblätternde Blut, das wir auf meine Stirn gemalt

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