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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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hatten, »… bis zu den Händen.« Ich zeigte ihm die blutigen Runen auf meinen Handgelenken. »Es pocht mit meinem Herzschlag und ich will es. Himmel, Reese, ich …«
    »Vielleicht willst du es zu sehr.«
    »Das ist doch unlogisch. Bei Dad heißt es Willenskraft und Glauben . Es sollte einfacher werden, je mehr man es sich wünscht.«
    »Dann kann das nur bedeuten, dass du irgendwie nicht wirklich daran glaubst.«
    Ich kaute auf der Innenseite meiner Lippe. »Es ist … anders als vorher. Die Zauber, die wir bisher probiert haben, übten eine Wirkung auf andere Dinge aus, nicht auf mich selbst. Ich habe das Gefühl, mich selbst wegzuwerfen.«
    »Du magst dich, wie du bist, Silla«, sagte Reese und schnaubte. »So bist du schon immer gewesen. Hast immer gewusst, wer du bist.«
    »Aber jetzt bin ich da nicht mehr so sicher.«
    Seiner Miene nach zu urteilen, dachte Reese ernsthaft darüber nach. »Hast du Angst?«
    Hatte ich Angst? Bei der Vorstellung rutschte ich unbehaglich auf dem kalten Erdboden hin und her. »Und wie ist es mit dir?«
    »Ich glaube nicht. Überleg mal, was ich alles lernen könnte, wenn ich eine Weile im Körper eines Tieres stecken würde. Ich könnte fliegen lernen oder Beute jagen, zum Beispiel mit einem Fuchs …« Er blickte zum Wald.

    Ich umklammerte seine Hand. »Du könntest dich aber auch darin verlieren. Wie kann eine Krähe einen ganzen Menschen halten? Und was ist mit meiner Seele?«
    Er schüttelte den Kopf und wandte sich wieder mir zu. »Nein, es gibt keine körperliche Ausprägung der Seele – sie hat keine Masse. Eigentlich müsste sie auf einem Stecknadelkopf Platz finden, so wie alle Engel.«
    Obwohl die Sonne schien, lief mir ein Schauder über den Rücken. Die Krähen ruckten und zuckten mit den Köpfen und beachteten uns gar nicht.
    »Ich werde es versuchen«, sagte Reese. »Ich habe keine Angst, mich zu verlieren.«
    Ich holte tief Luft und nickte. »Gut, tauschen wir.« Sehr langsam stand ich auf und verließ den Kreis. Ich knickte in den Knien ein und der Erdboden kippte.
    Reese fing mich auf. »Mensch, Silla.«
    »Mir ist total schwindelig.«
    »So schlimm?«
    »Ja. Ich habe es bis zum Äußersten versucht und gemerkt, wie auch die Magie sich bemühte, zu funktionieren. Jetzt bin ich völlig erschöpft.« Reese hielt mich im Gleichgewicht, als ich niederkniete und mich an den Grabstein meiner Eltern lehnte. »Hilfe, jetzt wird mir auch noch schlecht.«
    »Darüber stand auch etwas in Dads Buch, erinnerst du dich?«
    »Ja.«
    Reese las es trotzdem laut vor. »›Nach dem Besessenheitsfluch empfehle ich Ingwer oder Kamillentee zur Beruhigung des Magens. Kann Nebenwirkungen verursachen. Wasser und Zucker für den Kopf.‹ Wir haben Rosinen und Plätzchen dabei.«
    Er reichte mir den Rucksack und ich holte die Wasserflasche
und die Tüte mit Rosinen heraus. »Bäh.« Ich hatte keinen Hunger.
    »Trink wenigstens was.«
    »Ich glaube, mein Körper hat etwas gegen die Vorstellung, eine leere Hülse zu sein.«
    »Schlaues Kerlchen.«
    »Pah.« Ich pickte mir ein paar Rosinen aus der Tüte.
    »Dann bin ich jetzt dran. Hast du das Messer?« Reese setzte
    sich innerhalb des Kreises auf die Fersen. Ich reichte ihm mein Taschenmesser und sah zu, wie er sich die Hand ritzte. Er kräuselte die Lippen. »Wirklich bedauerlich, das mit dem Kaninchenblut.«
    Ich hatte das geronnene Blut schließlich voller Ekel zusammen mit der Tupperdose weggeworfen. Das arme, verschwendete Karnickel. »Vielleicht sollten wir uns erst mal mit unserem eigenen Blut begnügen. Damit es auch ein richtiges Opfer ist, oder? So wie es bei Dad steht. Aber ich wünschte, wir könnten ihn fragen.«
    Reese machte eine hohle Hand, in der sich das Blut sammelte. »Stimmt, außerdem wissen wir dann, wo das Blut herkommt. «
    Ich streckte zögernd die Hand aus und tunkte einen Finger in die rote Pfütze. Das Blut war warm und klebrig. Ich zuckte zusammen, zeichnete dann jedoch tapfer eine zittrige Rune auf Reeses Stirn. Mit seiner freien Hand zog er den Kragen seines Pullovers herunter und ich malte dieselbe Rune auf sein Herz und seine Handflächen. Dann streckte Reese seine Hand aus und ließ ein paar Tropfen Blut in einem Kreis um ihn herum auf den Boden fallen, um so den bereits vorhandenen Salzkreis noch zu verstärken. Auf diese Weise sollte die Seele leichter zum Körper zurückfinden – so stand es jedenfalls in einer von Dads Randbemerkungen.

    Für diesen Zauber brauchte man folgende Zutaten: Blut, Feuer

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