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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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Okkultismus beschäftigt.«
    Grummelnd schlang ich die Arme fester um meinen Körper. Reese legte mir den Arm um die Schultern.
    »Wir müssen den Besessenheitsfluch ausprobieren. Damit wir wissen, ob er funktioniert«, sagte ich.
    »Das ist viel zu fortgeschritten, Sil. Wir müssen langsam darauf hinarbeiten.«
    »Vielleicht haben wir dafür nicht genug Zeit.«
    »Aber es wäre doch möglich, dass man sich dagegen schützen kann.«
    »So wie mit einem Amulett gegen das Böse?«
    Reese seufzte. »Andererseits hätte Dad das auch gewusst. Und letzten Endes konnte er sich doch nicht wehren.«
    Bei der Vorstellung musste ich seine Hand drücken. »Wir müssen irgendwas tun.«
    »Am wichtigsten scheint es mir jetzt, herauszufinden, wer es war.«
    »Vielleicht könnten wir den Zauber abändern, mit dem man verlorene Dinge sucht. Wer auch immer es ist, ist doch sozusagen verloren. Für uns, meine ich.«
    »Möglich.« Er gähnte so sehr, dass sein Kiefer knackte.
    Es war ansteckend und gähnend schmiegte ich mich enger an meinen Bruder.
    Da unser Haus nach Nordwesten ausgerichtet war, konnten wir noch mindestens eine Stunde lang alle Sterne sehen. Ich suchte die Sternbilder, die ich kannte, und fand den Großen Wagen und Perseus. Die kühle Morgenluft roch nach feuchten Blättern und trockenem Rauch. Und nach Parfüm.
    »Du riechst nach Parfüm.«

    »Ich war bei Danielle.«
    »Voll eklig.«
    »Ach nee, nach deiner Eskapade mit Nick Pardee musst du gerade reden.«
    »Hast ja recht.«
    »Du traust ihm wirklich?«
    »Gram mag ihn«, sagte ich kleinlaut.
    Reese seufzte noch mal. »Wir werden es herausfinden, Silla. Was bleibt uns anderes übrig?«
    Ich betrachtete weiter die Sterne. Ich fand es erhebend, zu beobachten, wie sie über den Himmel zogen. Immer schon.

16
    14. Juni 1905
     
    Ich hatte unsere Zukunft vor Augen!
    Heute hat Philip mir im Wald die Kunst des Besessenheitsfluchs eröffnet. Anfangs hat er mich wie stets zur Zurückhaltung ermahnt, weil dieser Fluch ein wertvolles Instrument ist, das man kennen sollte, aber als Waffe auch ebenso verlockend wie gefährlich. Ich liebe die Versuchung.
    Ich hatte erwartet, dass es schwierig sein würde, weil Philip es trotz seiner langjährigen Erfahrung nur mit Mühe meistert, einem kleinen Eichelhäher seinen eigenen Geist aufzudrängen. Ich dagegen – ich fuhr hinein, als hätte ich schon immer gewusst, wie man fliegt! Als ich erstmals aus dem Himmel taumelnd in meinen eigenen Körper zurückkehrte, war ich munter und fröhlich.
    Philip blieb neben mir liegen, als ich aufstand und vor Freude tanzte. »Bist du nicht erschöpft?«, fragte er und stützte sich auf die Ellbogen.
    Ich blieb stehen und lächelte ihn an, sah seine blonden Haare, die ihm in die Stirn fielen, seine aufgeknöpfte Jacke und die lang ausgestreckten Beine. »Ich fühle mich sehr lebendig«, antwortete ich kopfschüttelnd. Dann ließ ich mich neben ihn fallen, schlang ihm die Arme um den Hals und küsste ihn, ohne jemals aufzuhören zu lächeln.
    »Josie«, sagte er abwehrend und schob mich fort. Ich zog meinen schlimmsten Schmollmund, bis er schmunzeln musste und seinerseits
kopfschüttelnd meine heiße Wange berührte. »Josie, du bist trunken vor Magie.«
    »Ja!«
    Philip lachte. »Ich war nie besonders gut im Besessenheitsfluch. Danach bin ich stundenlang völlig erschöpft. Du dagegen könntest wahrscheinlich sogar in einen Menschen fahren, wenn du willst, und auch solange du willst.«
    »Einen Menschen?« Die Vorstellung durchzuckte mich schneller als ein Blitz. Im Geiste ging ich Millionen von Ideen durch, mit denen ich mich amüsieren und anderen Streiche spielen konnte.
    Doch Philip schüttelte den Kopf. »Das ist kein Spiel, Josephine. Zu Zeiten des Diakons sind Männer und Frauen deswegen umgebracht worden – wegen all der Dinge, die wir hier tun.«
    »Umgebracht? Warum sollte man uns wegen der Magie töten? Dafür, dass wir den Menschen Heilung bringen und ihnen mit Hilfe der Zauberei helfen, ihre Sachen wiederzufinden?«
    »Wir sind Hexen und Zauberer, kleiner Luftgeist.«
    Ich schlug die Hände vor den Mund und ließ den Blick über die Schatten auf der Lichtung schweifen. So etwas hatte ich mir zwar schon gedacht, aber ich hatte es noch nie laut ausgesprochen. »Hexen«, wiederholte ich, ruhiger jetzt. »Aber unsere Magie ist nicht des Teufels.«
    »Findest du nicht, dass ich dein teuflischer Seelenverwandter bin? Der dir dunkle Geheimnisse offenbart?«
    »Das kann gar nicht sein. Du

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