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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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der Tradition der Hindu … Und ist auch voll New-Age-mäßig … Ach egal.«
    Silla nahm meine Hand und zog, bis ich neben ihr saß. »Schön, dass du gekommen bist.«
    Ich wärmte ihre Finger. »Finde ich auch.« Aus nächster Nähe konnte ich nun sehen, dass ich das Symbol kannte, das sie mit Blut auf ihre Stirn gemalt hatte. Denk an das Hündchen, Nick, tu so, als würdest du mit ihm über den Rasen rennen. Wie fühlt er sich unter deinen Pfoten an? Wie fühlen sich deine Schlappohren an? Mir lief ein Schauer über den Rücken. Besessenheit.
    »Nick?« Sie drückte meine Hand und küsste den Knöchel meines Zeigefingers.
    »Ich …« Ich lächelte angespannt und sah Reese an. »Bin halt ein bisschen nervös. Ich bin nicht so für Blut zu haben.« Das stimmte beinahe.
    Reese warf Silla einen Blick zu, der ihr eindeutig klarmachte, dass er mich nicht besonders toll fand. »Wenn du mitmachen willst, wirst du dich wohl oder übel daran gewöhnen müssen«, sagte er trocken und klappte sein Taschenmesser auf.
    Silla
    Wir saßen uns innerhalb des Salzkreises im Dreieck gegenüber. Bevor wir auf den Friedhof gegangen waren, hatte ich mit Reese besprochen, welchen Zauber wir mit Nick ausprobieren wollten. Leider konnte man bei den meisten Zaubersprüchen nicht sofort sehen, ob sie geklappt hatten oder nicht. Man merkte es nur, wenn ein Schutzzauber eben nicht funktioniert hatte. Auch ein Glückszauber war eher langfristig angelegt. Wir hätten den Fernsichtzauber nehmen können, um nach dem Mörder unserer Eltern zu suchen, aber darüber wollten wir beide noch nicht mit Nick reden. Bei einigen anderen Zaubersprüchen bestand die Schwierigkeit darin, dass gewisse Zutaten nur schwer zu besorgen waren oder wir noch nie von ihnen gehört hatten.
    Deshalb hatten wir uns schließlich auf einen Verwandlungszauber geeinigt, und zwar auf einen, den jeder kannte.
    Als wir uns richtig hingesetzt hatten und an den Ecken des Dreiecks fast mit den Knien zusammenstießen, nahm Reese eine helle Keramikschüssel in die Hand, die er neben dem Grabstein deponiert hatte. Der Rand war eingekerbt wie ein Tortenrand und ein orangefarbener Koi war in den Boden geritzt. Grandma Judy hatte die Schüssel im August aus einem Katalog bestellt, nach der Lieferung in den Schrank gestellt und dann vergessen.
    Ich holte eine Weinflasche aus dem Rucksack und stellte sie zwischen Reese und mich.
    »Bist du sicher, dass du das schaffst, Sil?«, fragte Reese. »Oder bist du zu müde?«
    »Mir geht’s wieder gut. Ich will heute wenigstens noch eine Sache hinkriegen.« Dann nahm ich das Taschenmesser vom
Rasen. Für den Besessenheitsfluch hatten Reese und ich uns in den fleischigeren Teil der Hand gestochen, weil wir ein bisschen mehr Blut gebraucht hatten, um die Runen auf unsere Haut zu malen. Es hatte wehgetan und meine linke Hand pochte leise und stetig. Doch für diesen Zauber reichte ein Tropfen.
    Reese goss Wasser aus einer Sportflasche in Grandma Judys Keramikschüssel. Das klare Wasser spritzte an die Wände, als es aus der Flasche gluckerte.
    Die Krähen lachten, als wüssten sie etwas, das wir nicht wussten, während wir drei darauf warteten, dass sich das Wasser beruhigte. Die Sonnenstrahlen funkelten auf der gekräuselten Wasseroberfläche so silbern hell, dass ich blinzeln und wegsehen musste. Ich fing Nicks Blick auf und lächelte. Er lächelte zurück.
    Reese verlagerte das Gewicht, als er die Weinflasche neben die Schüssel stellte und aufschraubte.
    »Wein?« Nick zog die Augenbrauen hoch.
    »Einer der ältesten Tricks überhaupt.«
    Nick runzelte kurz die Stirn, aber dann schaute er auf das Wasser und sah mich an. »Wasser zu Wein.«
    Ich nickte, mein Puls beschleunigte sich. »Kannst du dir das vorstellen?«, flüsterte ich.
    »Ist ja anscheinend nicht nötig.« Er streckte die Hand über unseren Knien aus und berührte meine Finger.
    Reese räusperte sich. »Seid ihr so weit?«
    Nick und ich holten tief Luft und atmeten gleichzeitig durch den geöffneten Mund wieder aus. Als hätten wir das so besprochen. Wenn er meine Hand nicht festgehalten hätte, hätte sie richtig gezittert. Es war offensichtlich: Wir sollten das zusammen machen.
    »Bist du bereit, Nick?«, fragte ich leise. »Wenn Reese den
Wein hineinträufelt, sagen wir ›Fio novus‹ . Das bedeutet: ›Werde etwas Neues‹.«
    »Wieso denn auf Latein?« Ich hätte Neugier erwartet, aber er sah vielmehr verwirrt aus.
    »Weil das … so im Buch steht«, antwortete ich verlegen

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