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Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1

Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Gratton, T: Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut - Blood Magic # 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Gratton
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Danielle Fenton.«

    Doch Reese sah mir weiter in die Augen. Ich hielt seinem Blick stand, bemühte mich um eine lässige Miene und zeigte kein übergroßes Interesse. Als wäre mir sein Dominanzgehabe egal. Es ging mir auf den Wecker, aber dank Lilith hatte ich eine gewisse Übung in diesen Spielchen. Außerdem war es nicht so, dass Reese mich nicht leiden konnte. Er wollte nur nicht, dass ich seine Schwester anfasste, und dafür hatte ich sogar Verständnis. Er würde darüber hinwegkommen müssen, aber ich konnte ihm zeigen, dass ich es respektierte.
    Schließlich nickte er und Silla reichte mir das Messer. Sie seufzte gereizt.
    Reese goss wieder einen Spritzer Wein in die Schüssel. Sie legten die Hände auf meine Knie, um den Kreis zu bilden, so wie wir es eben bei Silla getan hatten.
    Dann nahm ich das Messer und drückte es in meinen Finger. Es tat sofort richtig weh – ich hatte zu tief geschnitten, aber das Taschenmesser war eben nicht so genau wie Moms spitzer Federkiel. Während ich versuchte, nicht blass zu werden und wie ein Loser auszusehen, hielt ich den Finger über die Schüssel und konzentrierte mich. Es fielen gleich mehrere Tropfen ins Wasser und mein Körper juckte von oben bis unten, als die Magie einsetzte. An das Jucken konnte ich mich gar nicht mehr erinnern.
    »Wasser zu Wein«, sagte ich, ohne nachzudenken. Der plötzliche Magieschub lenkte mich ab. Ich bemerkte sofort, dass Silla und Reese verwundert innehielten. Doch ich war nicht mehr aufzuhalten. »Wasser zu Wein. Wasser zu Wein. Blut meines Körpers, die Macht ist mein. Wasser zu Wein.«
    »Nick!«, sagte Silla gedämpft, weil sie die Hände vor den Mund geschlagen hatte.
    Reese steckte den Finger in die Schüssel und probierte. Er verzog nachdenklich den Mund. »Besser«, sagte er.

    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich, äh, stelle mir Zaubersprüche gereimt vor. So wie in Filmen eben.« Und meine Mutter hat mir beigebracht, Zaubersprüche wie Gedichte zu verfassen.
    »Und wie bei Shakespeare!« Silla lachte und schüttelte den Kopf über mich.
    Reese probierte den Wein noch mal. »Du kannst es auch und wir brauchen kein Latein«, sagte er.
    »Es geht nur um die Bedeutung«, sagte Silla.
    Reese klatschte in die Hände, aber dann zischte er und sah seine verletzte Hand an. »Kommt, wir gehen. Wir räumen hier auf, machen Abendessen und schlafen ordentlich. Nick, kann sein, dass du hiervon völlig fertig bist. Lass es heute Abend ruhig angehen.«
    »Mach ich.« Ich krümmte meine Finger. Das Blut darin floss langsamer.
    »Vielleicht …« Reese ließ den Blick über den Himmel und die Weite des Friedhofs schweifen. »Vielleicht können wir ja die nächsten Sprüche zu Hause üben, im Hinterhof. Wenn wir ganz sicher sind, dass Grandma Judy nicht da ist. Dann sind wir unter uns.«
    »Nein«, widersprach Silla. »Wir müssen es hier machen, mit Dad und Mom.«
    »Die sind nicht hier, Silla.«
    »Aber hier kann ich sie nicht vergessen. Ich meine …« Sie mied den Blick ihres Bruders und konzentrierte sich auf den Salzkreis. Dann hob sie das Zauberbuch auf und warf es in ihren Rucksack. Ich half ihr, das Päckchen mit koscherem Salz, das Taschenmesser und die vielen gebrauchten Kerzen einzupacken. Den Wein goss sie wie eine Opfergabe an den Fuß des Grabsteins ihrer Eltern.
    »Also, ich laufe nach Hause und dusche erst mal.« Reese nahm die Schüssel und den Rucksack.

    »Gut.« Silla warf ihm ein scheues Lächeln zu. Er lächelte nicht zurück.
    »Hey«, sagte ich, weil mir plötzlich etwas einfiel. »Kannst du mir das Zauberbuch leihen? Ich würde es mir gerne ansehen, wenn ich darf.«
    Reese hielt den Rucksack so, dass Silla das Buch wieder herausholen konnte. Sobald sie es in den Händen hatte, sagte er »Bis später« und wandte sich zum Gehen. Was genau hatte ihm eigentlich die Laune verdorben?
    Silla und ich blieben allein zurück. Sie drückte das schmale Zauberbuch an ihre Brust und legte schützend die Hände darauf.
    Ich ging einen Schritt auf sie zu und strich mit dem Finger über den Buchrücken. »Ich passe gut drauf auf, Süße.«
    »Ich weiß.«
    »Versprochen.«
    »Ich weiß.«
    Ich griff nach dem Buch, aber sie ließ es nicht los. Sie starrte mich nur an, ließ den Blick über mein Gesicht wandern. »Geht’s dir gut, Silla?« Mit dem Zauberbuch zog ich sie näher an mich heran, Zentimeter für Zentimeter.
    »Ja.« Sie bewegte ihre Unterlippe, als würde sie heimlich innen darauf herumbeißen. Doch dann ließ sie

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