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Blood Shot

Blood Shot

Titel: Blood Shot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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den Kredit gekündigt?« »Schlimmer. Irgendwie haben sie rausgekriegt, daß ich zu dir gegangen bin wegen Nancy. Sie haben wieder angerufen. Es war zumindest wieder derselbe Mann. Er sagte, wenn ich nicht will, daß man Mas Krankengeld streicht, soll ich dich aus South Chicago wegschaffen. Da bekam ich wirklich Angst. Ich hab' mein Bestes versucht, und als der Mann noch einmal anrief, sagte ich ihm - sagte ihm, ich könnte - ich könnte dich nicht dazu bringen, aufzuhören, du würdest jetzt unabhängig von mir weitermachen.«
    »Und dann haben sie die Sache selbst in die Hand genommen.« Mein Mund war trocken, meine Stimme klang rauh.
    Sie sah mich angsterfüllt an. »Kannst du mir verzeihen, Vic? Als ich in den Nachrichten sah, was dir zugestoßen ist, war ich fix und fertig. Aber wenn ich es noch mal tun müßte, würde ich es wieder tun. Ich kann nicht zulassen, daß sie Ma etwas antun. Nicht nach allem, was sie durchgemacht hat. Nicht jetzt, wo sie so leiden muß.«
    Ich stand auf und ging wütend zum Fenster. »Ist dir nie die Idee gekommen, daß ich euch helfen könnte? Daß ich sie und dich schützen könnte? Wenn du mir etwas erzählt hättest, hätte ich nicht so lange im Trüben fischen müssen.«
    »Ich habe nicht geglaubt, daß du helfen könntest«, sagte sie schlicht. »Als ich dich bat, meinen Vater zu suchen, warst du in meiner Vorstellung noch immer meine große Schwester, die alle meine Probleme für mich lösen kann. Dann hab' ich gemerkt, daß du nicht so mächtig bist, wie ich geglaubt habe. Aber Ma ist so krank, und überhaupt, ich brauchte jemand, der sich um mich kümmert, und ich dachte, das kannst nur du sein.«
    Meine Wut verflog. Ich ging zurück zur Couch und lächelte sie schief an. »Vielleicht bist du jetzt endlich erwachsen, Caroline. Das heißt es nämlich, erwachsen zu sein, daß wir unseren Saustall selbst aufräumen. Aber auch wenn ich nicht mehr das Mädchen bin, das die ganze Nachbarschaft verprügelt, um dich zu retten, gehöre ich trotzdem nicht zum alten Eisen. Ich glaube, in diesem Fall kann ich dir beim Aufräumen behilflich sein.«
    Sie lächelte unsicher. »Okay, Vic. Frage mich, was du willst.«
    Aus dem Eßzimmer holte ich eine Flasche Rotwein. Caroline trank nur selten; der schwere Wein beruhigte sie. Wir plauderten eine Weile, nicht über die aktuellen Probleme, sondern über allgemeine Dinge, zum Beispiel, ob sie wirklich einen Abschluß in Jura brauchte, wenn sie mir nicht mehr nacheifern mußte. Nach ein, zwei Gläsern fühlten wir uns in der Lage, zum eigentlichen Thema zurückzukehren.
    Ich erzählte ihr, was ich über Ferraro und Pankowski wußte; wie konnte man sich die widersprüchlichen Angaben darüber, warum sie gegen die Humboldt-Werke geklagt hatten, erklären? »Ich habe keine Ahnung, was das mit Nancys Tod zu tun hat oder mit dem Mordversuch an mir. Aber erst als ich das alles herausgefunden hatte und anfing, Fragen über sie zu stellen, wurde ich bedroht.«
    Sie hörte mir aufmerksam zu, als ich ihr von meinen Besuchen bei Dr. Chigwell und seiner Schwester erzählte, aber über seine Blutuntersuchungen wußte sie nichts.
    »Ich höre zum ersten Mal davon. Du weißt, wie Ma ist. Wenn man sie einmal pro Jahr untersucht hat, dann ließ sie das gedankenlos über sich ergehen. Eine Menge Sachen, die sie tun mußte, tat sie, ohne zu fragen. Mit den Untersuchungen wird es genauso gewesen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, was das mit Nancys Tod zu tun haben soll.«
    »Na gut, versuchen wir's anders. Warum hat sich Xerxes über Jur-shak versichern lassen? Ist Jurshak immer noch der Treuhänder der Xerxes-Versicherungen? Warum war dieser Bericht in Nancys Augen so wichtig, daß sie ihn mit sich herumtrug?«
    Caroline zuckte die Schultern. »Art hat die Firmen dort unten ziemlich fest im Griff. Vielleicht haben sie sich bei ihm versichert, weil sie Steuerermäßigungen oder so was dafür bekamen. Seitdem wir einen anderen Bürgermeister haben, hat er natürlich nicht mehr so viele Möglichkeiten, aber er kann noch immer viel für ein Unternehmen tun, wenn das Unternehmen etwas für ihn tut.«
    Ich zog Jurshaks Brief an Mariners Rest aus Mozarts Konzertarien und reichte ihn Caroline. Sie studierte ihn stirnrunzelnd. »Ich weiß nichts über Versicherungen«, sagte sie schließlich. »Ich kann dir nur sagen, daß Mas Versorgung erstklassig ist. Über die anderen Firmen, die erwähnt werden, weiß ich nichts.«
    Ihre Worte rührten an eine flüchtige

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