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Blood Shot

Blood Shot

Titel: Blood Shot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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gehört.« Er starrte auf einen Punkt irgendwo über meinem Kopf.
    Zuerst hatte ich keine Ahnung, wovon er sprach, dann fielen mir die Nachrichten ein, die ich für Nancy bei SCRAP und ihrer Mutter hinterlassen hatte. Ein ziemlich windiges Fundament, um darauf ein Haus zu bauen. »Laß mich raten«, sagte ich fröhlich. »Es ist noch nicht einmal neun Uhr, aber ihr habt schon mit allen Leuten bei SCRAP geredet.«
    McGonnigal rutschte unruhig hin und her und blickte zu Mallory, welcher seinerseits kurz nickte. »Gestern abend habe ich mit einer Miss Caroline Djiak gesprochen. Sie hat ausgesagt, daß Sie Nancy Cleghorn beraten haben, wie sie ein Problem angehen sollte, das mit der Baugenehmigung für eine Recyclinganlage zusammenhängt. Sie sagte, Sie würden wissen, mit wem die Verstorbene darüber gesprochen hat.«
    Ich starrte ihn sprachlos an. Schließlich keuchte ich: »Sind das ihre genauen Worte?«
    McGonnigal zog aus seiner Brusttasche einen Notizblock, blätterte darin. »Ich habe es nicht wortwörtlich notiert, aber in etwa hat sie sich so ausgedrückt«, sagte er schließlich.
    »Ich würde Caroline Djiak nicht unbedingt eine pathologische Lügnerin nennen«, bemerkte ich beiläufig, »sondern eine kleine Giftspritze, die zu Manipulationen und Verdrehungen neigt. Ich bin wütend genug, um zu ihr zu fahren und ihr eigenhändig den Schädel einzuschlagen, aber noch schlimmer ist es, daß ihr auch noch glaubt, was sie sagt. Immer dasselbe, nicht wahr, Lieutenant? Du startest einen Frontalangriff, weil du voraussetzt, daß ich irgendwas mit dem Verbrechen zu tun habe. Du hättest mir erst mal Carolines phantastische Aussage verklik-kern und mich fragen können, ob sie der Wahrheit entspricht. Dann hätte ich dir erzählt, was wirklich passiert ist, das heißt von einer fünfminütigen Unterhaltung in Carolines Eßzimmer, und damit hättest du eine Spur als erledigt zu den Akten legen können.«
    Ich stand auf und ging in die Küche. Bobby kam hinter mir her. Ich suchte im Kühlschrank nach etwas Eßbarem. Der Joghurt schimmelte, Obst war nicht da, und das letzte Stück Brot war so hart, daß es zum Mordwerkzeug taugte. Bobby verzog beim Anblick des schmutzigen Geschirrs unwillkürlich das Gesicht, nahm aber heldenhaft von jeglichen Kommentaren Abstand und sagte statt dessen: »Immer, wenn du etwas mit einem Mordfall zu tun hast, mache ich mir Sorgen. Das weißt du genau.« Eine weitergehende Entschuldigung war von ihm nicht zu erwarten.
    »Mit diesem habe ich nichts zu tun«, sagte ich ungeduldig. »Ich weiß nicht, warum Caroline mich da reinzieht. Letzte Woche hat sie mich dazu überredet, zu einem Basketballspiel nach South Chicago zu fahren. Anschließend hat sie mich dazu überredet, ihr bei der Lösung eines persönlichen Problems behilflich zu sein. Dann rief sie an, um mir zu sagen, ich solle mich nicht in ihre Angelegenheiten einmischen. Ich weiß nicht, was sie jetzt will. Vielleicht versucht sie, mich zu bestrafen.« Im Schrank fand ich ein paar alte Cracker, auf die ich Erdnußbutter strich. »Während wir Brathuhn aßen, kam Nancy Cleghorn und erzählte was von einer Baugenehmigung. Ziemlich genau vor einer Woche. Caroline war der Ansicht, daß Jurshak - der Stadtrat für den Bezirk die Genehmigung verhindere. Sie fragte mich, was ich tun würde, wenn ich mit so einer Sache beaufragt sei. Ich sagte, am einfachsten wäre es, wenn man einen Freund hätte, der bei Jurshak angestellt wäre, dann könnte man mit dem sprechen. Dann ging Nancy. Das war alles.« Ich zitterte vor Wut. »Trotz allem, was du ausgegraben hast, wir hatten uns seit zehn Jahren nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht, wer ihre Freunde und wer ihre Feinde waren. Caroline will den Mord an Nancy Jurshak in die Schuhe schieben, wofür es nicht den geringsten Beweis gibt. Und sie will es so hinstellen, als hätte ich Nancy zu ihm geschickt. Verdammte Scheiße!«
    Bobby zuckte zusammen. »Fluch nicht, Victoria, das macht es auch nicht besser. Weswegen hast du für das Mädchen gearbeitet?«
    »Frau«, sagte ich automatisch, den Mund voller Erdnußbutter. »Oder von mir aus ungezogener Fratz. Ich sag's dir, ohne was dafür zu verlangen, obwohl es dich überhaupt nichts angeht. Ihre Mutter war einer von Gabriellas Sozialfällen. Sie liegt im Sterben, ein sehr unangenehmer Tod. Caroline wollte, daß ich ein paar Leute ausfindig mache, die mit ihrer Mutter zusammen gearbeitet haben, in der Hoffnung, daß sie sie noch einmal besuchen. Aber wie

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