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Blood Shot

Blood Shot

Titel: Blood Shot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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mir nicht, daß der Hund ohne deine Zustimmung hiergeblieben ist. Oder zumindest ohne Max' Zustimmung.« Ich runzelte die Stirn und biß mir auf die Zunge, weil mir meine letzte Unterhaltung mit dem Verwaltungsdirektor des Krankenhauses wieder eingefallen war. Lotty sah mich mitfühlend an.
    »Ja, Max möchte auch mit dir sprechen. Er hat ein schlechtes Gewissen. Und nur deswegen durfte der Hund die Nacht über hier bleiben. Aber jetzt muß er verschwinden. Wenn du also bitte deinem anstrengenden Nachbarn beibringen könntest, daß du weiter vorhast, gegen Windmühlen zu kämpfen, dann könnten wir sie vielleicht loswerden. In der Zwischenzeit suche ich jemanden, der dir die Nadel aus dem Arm zieht.«
    Und schon war sie draußen. Kurz darauf erschien Mr. Contreras, Tränen in den Augen. Ich schwang die Beine aus dem Bett und streckte ihm die Arme entgegen.
    »Ach, Schätzchen, nie werde ich vergessen, wie wir Sie gestern gefunden haben. Mehr tot als lebendig. Und diese junge Rotznase hat einfach nicht glauben wollen, daß Sie dort unten sind, und ich mußte ihn praktisch erstmal k. o. schlagen, bevor er uns hingefahren hat. Und dann haben mir die Schwestern hier nicht erzählt, wie es Ihnen geht. Ich hab' gefragt und gefragt, und sie haben nichts gesagt, weil ich nicht zur Familie gehöre. Ich und nicht zur Familie gehörig! Wer hat mehr Recht, möchte ich wissen, habe ich zu ihnen gesagt, irgendeine Cousine in Melrose Park, die ihr nicht mal zu Weihnachten 'ne Karte schickt, oder ich, der ich ihr das Leben gerettet habe. Aber dann ist Dr. Lotty gekommen und hat für Ordnung gesorgt, sie und Mr. Loewenthal, und dann haben sie mich und den Hund in ein leeres Zimmer am Ende des Gangs gesteckt, aber wir mußten versprechen, Sie nicht zu stören.«
    Er zog ein riesiges rotes Taschentuch aus einer Hosentasche und putzte sich geräuschvoll die Nase. »Na ja, Ende gut, alles gut. Und jetzt muß ich unsere Prinzessin nach Hause bringen und füttern, aber erzählen Sie mir nicht mehr, ich soll meine Nase nicht in Ihre Angelegenheiten stecken, Schätzchen, nicht wenn Sie es mit solchen Mördern zu tun haben.«
    Ich dankte ihm so herzlich wie möglich, umarmte und küßte ihn. Nachdem er gegangen war, legte ich mich hin und verfluchte meine Schwäche. Lotty wollte, daß ich einen Tag hierblieb; sie meinte, ich würde zu Hause keine Ruhe haben, und sie hatte recht. Ich war jetzt schon ziemlich nervös, und die schmerzenden Schultermuskeln trugen nicht unerheblich zu meiner Gereiztheit bei. Sie hatte alle Kleidungsstücke aus dem Zimmer entfernen lassen und würde mir vor Freitagmorgen keine neuen bringen.
    Aber wie sich herausstellte, bekam ich von genau den Leuten, mit denen ich unbedingt sprechen wollte, Besuch am Krankenbett. Auf einige hätte ich allerdings verzichten können, wie zum Beispiel auf die Polizei. Lieutenant Mallory erschien höchstpersönlich; ein Beweis nicht meiner Bedeutung, sondern seines sorgenvollen Ärgers - Ärger, weil ich mich in Polizeiangelegenheiten eingemischt hatte, Sorge, weil er mit meinen Eltern befreundet gewesen war.
    »Vicki, versetz dich mal für einen Augenblick in meine Lage. Einer deiner besten Freunde stirbt, und sein einziges Kind zeigt dir jedesmal, wenn du dich umdrehst, eine lange Nase. Wie, meinst du, daß mir dabei zumute ist?«
    »Ich weiß, wie dir zumute ist, du hast es mir zigmal gesagt«, erwiderte ich grob. In dem Krankenhaushemd, in dem ich steckte, kam ich mir wirklich wie ein unartiges Kind vor.
    »Wenn man dich umgebracht hätte, hätte ich mir bis zum Ende meines Lebens Vorwürfe gemacht. Kannst du das nicht verstehen? Wenn ich dir Vorschriften mache, dann nur, weil ich mich um deine Sicherheit sorge, weil ich das Tony und Gabriella schuldig bin. Wann wirst du endlich vernünftig werden?«
    Ich blickte finster auf die Bettdecke. »Ich bin selbständig, und deshalb kann mir niemand Vorschriften machen. Und außerdem, Bobby, war ich einverstanden damit, wegen Nancy Cleghorn nicht mehr zum Staatsanwalt zu gehen. Und ich habe versprochen, dir Bescheid zu sagen, wenn ich eine Spur finde, die zur Aufklärung ihres Todes beiträgt. Und in keinem Fall habe ich mein Versprechen gebrochen.«
    »Du lügst!« schrie er und schlug so hart auf den Nachttisch, daß der Krug mit Wasser herunterfiel. Jetzt konnte er seinen Ärger voll ausleben: Er schrie nach einem Krankenpfleger, dann schrie er den Mann so lange an, bis der Boden zu seiner Zufriedenheit geputzt war. Meine

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