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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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von seinem Glück verlassen worden und bei dem Erdrutsch ums Leben gekommen.
    Die junge Frau stolperte fast über den Mann. Wo kam sie plötzlich her? Egal. Max erkannte am Holz, dass der Baum, unter dem Riga lag, nicht durch das Erdbeben, sondern schon vor längerer Zeit umgestürzt war. Und das machte ihn stutzig. Riga musste die Agentin gesehen haben und in eine Kuhle unter dem Baum gekrochen sein. Das Gesicht hatte er von der Frau abgewandt, wodurch die Situation für sie weniger bedrohlich erschien.
    Rigas Augen standen offen.
    Es war eine Falle. Die ahnungslose Agentin würde jeden Moment sterben.
    Ein Warnruf würde nichts nützen. Gegen den Lärm des Wasserfalls kam er nicht an. Max musste dafür sorgen, dass Riga ihn sah und Charlie das mitbekam.
    Und dass Riga nicht auf ihn schoss.
    Schweiß brannte in ihren Augen und der Regen fühlte sich an wie ein Sandsturm, aber sie bewegte sich stetig aufwärts, die Halbautomatik schussbereit in der Hand. Ein paarmal glitt sie auf dem schlammigen Boden aus, ohne dabei den reglosen Körper aus den Augen zu lassen. Dann konzentrierte sich ihr Blick auf den Aktenkoffer, der wenige Schritte neben dem Mann lag. Was war da wohl Wichtiges drin? Gleich würde sie es wissen. Ihr Ehrgeiz trieb sie weiter. Sie hörte schon Ridgeways anerkennende Worte und sah sich auf einen besseren Posten versetzt.
    Sie war am Ziel. Ihre Hand zitterte, nicht vor Angst, sondern vor Aufregung und Vorfreude. Sie stieß mit dem Fuß gegen den leblosen Körper. Er bewegte sich nicht. Vorsichtig trat sie zwei Schritte zurück und bückte sich, um den Koffer aufzuheben. Da kam jemand den Hügel hinabgerannt und schwenkte die Arme, den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Als der Junge zwischen den blutroten Dunstschwaden die schlammige Böschung hinunterrutschte, sah er aus wie ein dämonischer Surfer. Für einen Moment verlor sie ihn aus dem Blick, dann tauchte er wieder auf und war nun auf einer Höhe mit ihr. Max Gordon war offenbar in Panik und brauchte Hilfe.
    Mit einem Mal erkannte sie, dass er nicht bloß auf sich aufmerksam machen wollte, sondern auch auf etwas anderes. Er wollte sie warnen.
    Sie warf sich genau in dem Augenblick zur Seite, als der Mann unter dem Baum hervorkroch und mit gezückter Waffe aufsprang. Er gab schnell hintereinander drei Schüsse ab. Ein betäubender Schmerz durchzuckte ihren Körper. Sie stürzte. Jeder Schuss von Riga hatte getroffen.
    Mit der Waffe im Anschlag wandte er sich von ihr ab. Geübte Schützen zielen nicht, sie legen einfach an und töten. Jetzt war Max an der Reih e – der wahnsinnig gewordene Junge, der wie der Teufel in Menschengestalt aussah. Max blutete aus unzähligen Wunden, war vom Ruß geschwärzt und rannte mit einem Stück Holz, das er wie eine Keule schwang, auf Riga zu. Einen Mann anzugreifen, der eine Schusswaffe hatte! So viel Wahnsinn war schon bewundernswert. Aber deshalb würde Riga ihn noch lange nicht verschonen.
    Riga schoss zweima l – eine Kugel für das Herz, die andere für die Lunge.
    Max fiel zu Boden und rutschte auf Riga zu. Seine Schutzengel standen ihm immer noch bei. Die Kugeln hatten Max knapp verfehlt, als er sich, einen halben Herzschlag bevor der Killer abdrückte, nach hinten geworfen hatte. Jetzt zielte er auf Rigas verletztes Bein. Die Hitze und Anstrengung hatten der Wunde bestimmt nicht gutgetan. Max trat mit aller Kraft zu.
    Riga schrie auf und stolperte rückwärts über den umgestürzten Baumstamm. Die Pistole fiel ihm aus der Hand und versank im Schlamm.
    Als Max mit erhobenem Knüppel über den Stamm kletterte, konnte er nicht unterscheiden, ob der rote Nebel vor seinen Augen aus dem Wald kam oder von seiner eigenen kochenden Wut herrührte.
    Riga erhob sich auf die Knie und streckte die Hände nach ihm aus. Wenn er Max in den Schlamm hinunterzog, würde er ihn töten. Die Keule traf Riga an der Schläfe und er sackte zusammen. Max stand über ihm und keuchte wie ein Steinzeitkrieger, der ein wildes Tier erlegt hatte.
    Der Regen war noch stärker geworden. Blutroter Schlamm floss die knochenbleichen Berghänge hinab. Bald würde der ganze Erdboden ins Rutschen geraten und mitsamt Geröll und Schutt ins Tal donnern.
    Max ließ die Keule fallen und ging auf Charlie zu. Sie lag da, wo sie niedergestürzt war. Ohne die Blutflecken auf ihren Kleidern hätte er vielleicht gemeint, sie schlafe nur. Vorsichtig legte er ihre Arme an ihren Körper und zog ihre Beine gerade. Aus den Schusswunden sickerte noch

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