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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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er einen Widerstand spürte. Mehr war nicht drin. Er und Sayid machten sich ganz klein. Sie konnten nur die eine Hälfte des Gesprächs hören, aber wenn es um etwas Ernstes ging, kam womöglich M r Jacksons Adrenalin in Schwun g – und das würde seine Aufmerksamkeit schärfen.
    »War die Polizei schon bei Ihnen?«, fragte Ridgeway.
    »Die Polizei? Nein. Wir haben nur einen Dorfpolizisten und der hat genug mit der Kleinkriminalität hier auf dem Land zu tun. Wenn er Zeit hat, schaut er mal vorbei.«
    »Und Max Gordo n – ist er in der Schule?«
    »Ja, Gordon ist hier.«
    Max begann nervös zu werden. Der Anruf galt ihm! Ging es um seinen Dad? War er krank? Es ärgerte ihn, dass er nicht mitbekam, was am anderen Ende der Leitung gesagt wurde. Er unterdrückte den Drang, Jackson laut zu fragen, was los war. Sayids Klammergriff um seine Schulter sagte ihm, dass sein Freund genauso angespannt war wie er.
    »Wir haben eine Außenstelle in Bristol, zwei Stunden von Ihnen entfernt«, sagte Ridgeway. »Ich habe schon einen Agenten aus dem Bett geklingelt und ihm die Anweisung gegeben, zu Ihnen zu fahren.«
    »Das klingt nicht gut.«
    »Reine Vorsichtsmaßnahme. Seien Sie nicht allzu beunruhigt. Wir haben etwas über das Wort herausgefunden, das Sie uns genannt haben. Velvollisuus .«
    »Ja?«, fragte M r Jackson vorsichtig.
    »Es gehört zu einem Motto.«
    »Aha«, erwiderte M r Jackson, weil ihm nichts Besseres einfiel.
    » Kunnia, Velvollisuus, Tahto. Das bedeutet: Ehre, Pflicht, Wille. Das ist das Motto einer finnischen Spezialeinheit.«
    »Verstehe«, sagte Jackson, obwohl er gar nichts verstand. »Und was um Himmels willen machen die hier? Eine Ausbildung? Zusammen mit unseren Leuten?«
    »Nein, mit Sicherheit nicht. Wir haben eine Liste von Agenten, von denen wir wissen, dass sie für den Meistbietenden jede Drecksarbeit übernehmen. Sie sagten, der Name auf dem Ausweis des Mannes war Mark Stanton?«
    »Ja. Stimmt.«
    »Sein richtiger Name ist Markus Sutinon. Deckname: Riga. Er wurde bei den finnischen Spezialeinheiten ausgebildet, hat sich dann aber selbstständig gemacht. Der Typ hat eine ziemlich hässliche Sache für die Russen erledigt, als wir das letzte Mal von ihm gehört haben. Spricht perfekt Englisch. Wir wissen nicht, wer Riga bezahlt, doch wenn er sich als einer von uns ausgibt, muss es um etwas Großes gehen. Seinen gegenwärtigen Partner haben wir noch nicht identifiziert. Er hat einen enormen Verschleiß. Die sterben ihm weg wie die Fliegen.«
    »Verstehe«, sagte M r Jackson noch einmal. Er klang ein wenig besorgt. »Können Sie ihn ausfindig machen?«
    »Schwierig. Der hat garantiert zig Pässe, die alle auf verschiedene Namen ausgestellt sind. Die Frage ist, was der Zusammenhang zwischen Danny Maguire, Max Gordon und einem Auftragskiller ist. Charlie, so heißt mein Agent, wird morgen in die Schule kommen, um mit Ihnen und Max Gordon zu sprechen.«
    »Gut. Ich werde dafür sorgen, dass der Junge hier ist.«
    M r Jackson legte den Hörer auf, blieb mit nachdenklich gesenktem Kopf noch eine Weile stehen, machte dann das Licht aus und ging, ohne nach links oder rechts zu sehen, aus dem Zimmer. Gleich darauf schloss er die Tür hinter sich und wenig später erlosch das Licht im Flur.
    Max und Sayid atmeten erleichtert auf.
    Stanton stieß den schlafenden Drew an. Sein Partner war auf der Stelle wach, sagte aber nichts.
    »Ich hatte Recht. Er ist hier. Eben hat er den Safe in Jacksons Zimmer geknackt. Ich habe zwei Jungen miteinander reden hören. Dann hat das Telefon geklingelt und die beiden haben sich still verhalten. Jackson ist rangegangen. Sie erwarten irgendeinen Dorfpolizisten. Ist wohl nichts Beunruhigendes.«
    »Du meinst also, der Alte hatte doch etwas in seinem Safe? Vielleicht ist Danny Maguires Päckchen ja früher gekommen, als wir gedacht haben, und er hat es im Tresor verschwinden lassen?«
    Stanton schüttelte den Kopf. »Unsinn! Dann hätte er sich vorhin nicht erkundigt, ob irgendwas für Max Gordon abgegeben wurde. Nein, der Junge hat was anderes in dem Safe gesucht.«
    »Vielleicht Geld«, sagte Drew. »Es könnte doch sein, dass jemand den Jungen gewarnt hat, und jetzt braucht er Kohle.«
    »Möglich«, sagte Stanton wenig überzeugt, aber er wusste auch nicht, was Max im Safe gesucht haben könnte.
    Drew hielt sich ein Nachtsichtgerät vor die Augen. Nichts regte sich. Eine Eule segelte durch sein Blickfeld und ein Pony, das unter einem Baum schlief, wälzte sich auf die

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