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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition)
Autoren: Tom Wood
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Papierrauch benötigt wurde, um die Wasserdüsen zu aktivieren und den Alarm auszulösen. Es war ein modernes System. Er schätzte, dass es nicht länger als dreißig Sekunden dauern würde.
    Er hetzte mit gezogener Waffe zurück durch die Halle. In maximal dreieinhalb Minuten würde der Feueralarm ausgelöst werden.
    Und in drei Minuten wusste Hart, dass Victor nicht mehr in der Botschaft war.

Kapitel 63
    Die alte Mühle war ein rechteckiger Bau, aber die Nordwand war zu einem Halbkreis geformt. Am äußersten Punkt des Halbkreises befand sich eine Nische mit einer schmalen Treppe, die ungefähr drei Meter unter die Erde führte. Die ursprüngliche Tür war durch ein stählernes Gittertor ersetzt worden. In dem Stein über der Türöffnung befand sich ein Lüftungsgitter aus rostigen Eisenstäben, das den Umbau, im Gegensatz zur Tür, überlebt hatte. Der Putz rund um die Tür und an den Wänden zu beiden Seiten blätterte ab und gab den Blick auf die nackten Backsteine frei. Victor ging die Treppe hinunter, in der Mitte der Stufen, wie die meisten Menschen in den vergangenen Jahrhunderten. Dadurch waren die einst scharfkantigen Stufen ausgetreten und abgerundet.
    Soweit er sehen konnte, war das der einzige Eingang zu der unterirdischen Presse. Vielleicht gab es im Inneren der Mühle noch einen anderen Zugang. Einen Kamin vielleicht oder einen alten Lastenaufzug.
    Schwaches orangefarbenes Licht schimmerte im Dunkel jenseits des Tores. Victor steckte den Schlüssel in das Schloss. Er passte. Das Tor schwang quietschend auf, und er trat ein. Die Hälfte des Raums lag im Dunkeln. Direkt gegenüber dem Eingang öffnete sich ein runder Raum mit einem Durchmesser von ungefähr zehn Metern und verschiedenen Nischen und Öffnungen. In der Mitte befand sich ein ungleichmäßiger Kreis aus gemauerten Backsteinen. Das musste die Seitenwand einer Olivenpresse sein. Ein mächtiger Mahlstein lag innerhalb des Steinkreises, aber das war das einzige Ausstattungsstück, das noch an die antike Mühle erinnerte. Rund um die Mauer verlief eine flache Kuhle. Sie stammte von den Hufen der Mulis, die den schweren Stein in endlosen Runden im Kreis gewälzt hatten. Die ganze Kammer war aus dem Fels gehauen und anschließend von mittelalterlichen Maurern mit Steinsäulen und Torbogen stabilisiert worden. Am anderen Ende führte einer dieser Torbogen in einen Raum, der früher den Mulis als Stall gedient hatte.
    Die Luft in dem niedrigen Gewölbe war kühl und feucht und roch modrig. Eine etwas erhöht stehende Feuerstelle sollte in den Wintermonaten für Wärme sorgen. Vor einem Teil der Wand befanden sich ein halbes Dutzend quadratische Löcher im Fußboden. Sie hatten eine Seitenlänge von ungefähr einem halben Meter und waren auch etwa so tief. Hier war das Öl aus den verschiedenen Pressen aufgefangen worden. Der Kamin ragte in die Decke hinein, und Victor nahm an, dass er unter den Bodenfliesen der darüberliegenden Mühle endete.
    Die Lichtquelle kam von Koois Sohn. Peter hockte auf dem Fußboden und hatte sich mit dem Rücken an die unebene Mauer gelehnt. In einer Hand hielt er eine Taschenlampe, die ebenso lang war wie sein Arm. Mit der anderen Hand deckte er das vordere Ende ab, sodass das helle Licht als orangefarbenes Glimmen durch seine Handfläche drang.
    Peter sah ihn nicht an, aber Victor steckte die Pistole in den Hosenbund, um den Jungen nicht noch mehr zu erschrecken, als es ohnehin schon der Fall war. Dann trat er auf ihn zu.
    »Wo ist deine Mutter?«, flüsterte er.
    Peter gab keine Antwort.
    Victor ging in die Knie. »Ist sie hier?«
    Wieder blieb Peter stumm. Da hörte Victor ein Scharren. Da musste noch jemand sein. Lucille trat ins Licht. Sie war schnell und hatte ein Stück Mauerwerk in der Hand. Sie wollte Victor damit schlagen. Es war eine wilde Attacke, voll Todesangst und Verzweiflung, aber ihre Handgelenke waren gefesselt, und der Stein konnte Victors Kopf gar nicht treffen.
    Er packte sie an den Händen und entwand ihr die improvisierte Waffe. Hätte er sie nicht festgehalten, sie wäre vor ihm zusammengebrochen.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie und schluchzte auf.
    »Das ist nicht wichtig. Sie müssen mir vertrauen.«
    »Wo ist Felix? Warum glauben diese Männer, dass Sie er sind?«
    Victor strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Wir haben jetzt keine Zeit für Erklärungen. Sie und Peter müssen mitkommen. Wenn nicht, dann werden diese Männer Sie töten. Haben Sie das verstanden?«
    Sie nickte und
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