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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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schob sich ihre Tasche über die Schulter. »Ich habe eine Verabredung. Fragen Sie Ms Melbourne – sie wird es wahrscheinlich gründlicher erklären, als ich das kann. Die Tür schließt sich von selbst hinter ihnen ab, wenn Sie gehen.«
    Trey setzte sich an einen Tisch in der Nähe und zog ihn so herum, dass er dem meinen gegenüber stand, während ich unsere Hausaufgaben für Geschichte und Chemie herausholte, da ich davon ausging, dass er Letztere ebenfalls benötigen werde. Ich deutete mit dem Kopf auf die Reisetasche, die er neben sich auf den Boden gestellt hatte.
    »Du gehst zum Training?«
    Er beugte sich vor, um die Hausaufgaben abzuschreiben, und dabei fiel ihm das dunkle Haar ums Gesicht. »Möchte es nicht versäumen«, erwiderte er, ohne aufzublicken, und schrieb weiter.
    »Stimmt. Du versäumst nur Unterrichtsstunden.«
    »Nicht zu schnell urteilen«, sagte er. »Ich wäre da gewesen, wenn es möglich gewesen wäre.«
    Dabei ließ ich es bewenden. Ich wusste ja selbst, was für Komplikationen es so geben konnte. Während er schrieb, schaltete ich mein Handy ein und stellte fest, dass ich eine SMS von Brayden bekommen hatte. Es war ein einziges Wort, ein Rekord für ihn: Abendessen?
    Ich zögerte. Ich war immer noch erregt wegen gestern Abend, und obwohl es mit Brayden immer Spaß machte, war er nicht der Trost, den ich im Augenblick benötigt hätte. Ich schrieb zurück: Weiß nicht recht. Muss heute Abend was tun. Ich wollte mir einige Selbstverteidigungsmaßnahmen ansehen. Das war die Beruhigung, die ich brauchte. Tatsachen. Optionen. Braydens schnelle Antwort folgte: Spätes Abendessen? Stone Grill um acht? Ich überlegte und schrieb dann zurück, dass ich dort sein würde.
    Ich hatte mein Handy gerade beiseitegelegt, da summte es erneut, und eine weitere SMS traf ein. Unerwartet kam sie von Adrian. Wie gehts dir nach gestern Abend? Hab mir Sorgen um dich gem8. lg. Adrian war ziemlich geschickt im Verfassen von E-Mails, benutzte bei SMS -Nachrichten aber oft Abkürzungen – wozu ich selbst mich nie durchringen konnte. Für mich war schon das Lesen dieser Abkürzungen so, als würde irgendwo Kreide auf einer Tafel quietschen. Seine Anteilnahme rührte mich jedoch und dass er sich Sorgen um mein Wohlergehen machte. Es war beruhigend.
    Ich schrieb zurück: Besser. Ich such mir einen Kurs in Selbstverteidigung. Seine Reaktionszeit war fast so schnell wie die von Brayden: Sag Bescheid, wenn du was findest. Vlt beleg ich auch einen. Ich blinzelte überrascht. Das hatte ich gewiss nicht erwartet. Es gab nur eins, was ich zurückschreiben konnte: Warum?
    »Himmel«, murmelte Trey und schloss sein Notizbuch. »Ms Allseits beliebt.«
    »Familienangelegenheit«, sagte ich.
    Er lachte spöttisch und schob das Notizbuch in seinen Rucksack. »Dankeschön. Und da wir gerade von Familienangelegenheiten sprechen … deine Cousine. Stimmt es, dass sie der Schule verwiesen wurde?«
    »Vom Unterricht suspendiert für zwei Wochen.«
    »Wirklich?« Er stand auf. »Mehr nicht? Ich hätte gedacht, es würde viel schlimmer kommen.«
    »Ja. Wäre auch beinah so gewesen. Ich hab sie überredet, ein Auge zuzudrücken.«
    Darüber konnte Trey nur laut lachen. »Das kann ich mir vorstellen. Na, dann werde ich wohl zwei Wochen warten müssen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Worauf?«
    »Sie zum Essen einzuladen.«
    Einige Sekunden war ich sprachlos. »Angeline?«, fragte ich, nur für den Fall, dass er glaubte, ich hätte noch eine weitere Cousine. »Du willst … Angeline … einladen?«
    »Sicher«, erwiderte er. »Sie ist süß. Und drei Männer und einen Lautsprecher auf die Matte zu schicken? Na ja … ich will nicht lügen. Das war schon ziemlich heiß.«
    »Mir fallen jede Menge Ausdrücke für das ein, was sie getan hat. ›Heiß‹ gehört allerdings nicht dazu.«
    Er zuckte die Achseln und ging zur Tür. »He, dich törnt das eine an, mich das andere. Windräder für dich, Schlägereien für mich.«
    »Unglaublich«, sagte ich. Doch dann fragte ich mich, ob es das wirklich war. Vermutlich hatten wir alle etwas, das uns antörnte. Treys Lebensstil war gewiss anders als meiner. Hingebungsvoll betrieb er seinen Sport und hatte ständig blaue Flecken vom Training, selbst jetzt. Sie waren schlimmer als gewöhnlich. Ich verstand seine Leidenschaften ebenso wenig, wie er meine Liebe zum Wissen verstand. Mein Handy summte schon wieder.
    »Besser, du wendest dich mal deinem Fanklub zu«, bemerkte Trey. Als er den Raum verließ,

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