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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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»Wann machen wir die nächste Lektion? Kommst du morgen Abend her?«
    »Geht nicht«, erwiderte ich. »Ich gehe mit Brayden aus.« Es überraschte mich, wie sehr ich mich darauf freute. Ich wollte mich nicht nur nach dem Ball wieder mit ihm versöhnen, sondern außerdem eine Dosis Normalität genießen – na ja, zumindest die Normalität, die Brayden und ich zusammen erlebten. Außerdem wurde es mit Adrian wirklich unheimlich …
    »Oh.« Adrians Lächeln erlosch. »Na gut. Verstehe. Ich meine, Liebe und Romantik und all das.«
    »Wir gehen ins Textilmuseum«, sagte ich. »Ist cool, obwohl ich mir nicht sicher bin, wie viel Liebe und Romantik es da gibt.«
    Adrian wäre fast stehen geblieben. »Hier gibt’s ein Textilmuseum? Was tun die Leute da?«
    »Na ja, also, sie sehen sich … ähm, Textilien an. Wirklich, es gibt da gerade eine ziemlich große Ausstellung über … «
    Ich zögerte, als wir die Vorderseite des Gebäudes erreichten. Dort, hinter Latte, stand ein vertrauter Wagen, der Mietwagen von Sonya und Dimitri. Ich sah Adrian fragend an.
    »Hast du sie heute Abend erwartet?«
    »Nein«, sagte er und setzte sich wieder in Bewegung. »Aber sie haben einen Schlüssel, darum können sie es sich jederzeit gemütlich machen. Sie tun es sogar häufig. Er isst meinen Kühlschrank leer, und sie benutzt meine Sachen für die Haare.«
    Ich folgte ihm. »Hoffentlich ist es nur Dimitri.«
    Nach unseren jüngsten Entdeckungen hinsichtlich der Jäger stand Sonya mehr oder weniger unter Hausarrest. Zumindest war ich davon ausgegangen. Als wir die Wohnung betraten, saß sie auf dem Sofa. Kein Dimitri in Sicht. Sie sah uns von ihrem Laptop aus an.
    »Gott sei Dank, dass Sie hier sind«, sagte sie zu mir. »Jill meinte, ihr beide wäret zusammen weg, und ich hatte gehofft, Sie noch zu erwischen.«
    Irgendetwas sagte mir, dass es nichts Gutes bedeutete, wenn sie mich »erwischen« wollte, aber ich hatte jetzt größere Sorgen. »Was tun Sie hier?«, fragte ich und erwartete schon fast, dass gleich Jäger durch die Tür kämen. »Sie sollen doch bei Clarence bleiben, bis Sie die Stadt verlassen.«
    »Übermorgen«, bestätigte sie und stand auf; in ihren Augen leuchtete, was immer sie hierher getrieben hatte. »Aber ich musste jetzt mit Ihnen sprechen – von Angesicht zu Angesicht.«
    »Ich wäre auch zu Ihnen gekommen«, protestierte ich. »Es ist nicht ungefährlich für Sie, das Haus zu verlassen.«
    »Mir geht es gut«, sagte sie. »Ich habe mich davon überzeugt, dass mir niemand gefolgt ist. Das hier ist aber so wichtig«, sagte sie atemlos und aufgeregt.
    Wichtiger, als von Möchtegern-Vampirjägern geschnappt zu werden? Wohl kaum.
    Adrian verschränkte die Arme und erweckte einen überraschend missbilligenden Eindruck. »Na gut, jetzt ist es zu spät. Was ist los?«
    »Wir haben die Ergebnisse von Sydneys Bluttest erhalten«, erklärte Sonya.
    Mir blieb das Herz stehen. Nein, dachte ich. Nein, nein, nein.
    »Genau wie in Dimitris Blut zeigt sich nichts Physiologisches«, berichtete sie. »Nichts Ungewöhnliches bei Proteinen, Antikörpern oder etwas in der Art.«
    Erleichterung durchströmte mich. Ich hatte also recht gehabt. An mir war nichts Besonderes, keine unerklärlichen Eigenschaften. Und doch … gleichzeitig durchzuckte mich ein winziger Stich des Bedauerns. Ich war nicht diejenige, die alles in Ordnung bringen würde.
    »Wir haben das Blut diesmal an ein Moroi-Labor geschickt, nicht an ein Alchemistenlabor«, fuhr Sonya fort. »Einer der Forscher – ein Erdbenutzer – spürte ein Summen von Erdmagie. Genauso wie Adrian und ich Geist in Dimitris Blut gespürt haben. Der Techniker ließ andere Magiebenutzer Ihre Blutprobe untersuchen, und sie haben alle vier Basiselemente wahrgenommen.«
    Die Panik kehrte zurück. Sie hatte mich auf eine emotionale Achterbahn geschickt, und das bereitete mir Übelkeit. »Magie … in meinem Blut?« Einen Moment später verstand ich endlich. »Natürlich ist Magie in meinem Blut«, sagte ich langsam. Ich berührte meine Wange. »Die Tätowierung hat Vampirblut und Magie in sich. Das ist es, mehr nicht. Sie enthält unterschiedliche Anteile an Magie – von verschiedenen Benutzern. Das muss in meinem Blut zu erkennen sein.«
    Ich schauderte. Sogar noch mit einer logischen Erklärung war es beängstigend zu akzeptieren, dass ich Magie im Blut hatte. Ms Terwilligers Zauber waren mir immer noch ein Dorn im Auge, aber dass sie Magie nicht aus mir bezogen, sondern von

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