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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sorgfältig darauf geachtet, wie der Wagen beschleunigte, sowohl anhand der Geräusche als auch mit dem Gefühl. Der Mustang war in großartiger Form. Die Leute glauben häufig, klassische Autos seien teuer. Sie sind es – wenn sie in gutem Zustand sind. Die meisten sind dies aber nicht. Wenn etwas jahrelang ohne Pflege herumgestanden hat, fällt es unausweichlich auseinander. Deswegen waren so viele ältere Autos Rostlauben. Aber nicht das von Adrian. Dieser Wagen war über die Jahre hinweg gewartet und restauriert worden und hatte den Staat Kalifornien wahrscheinlich nie verlassen – was bedeutete, dass er keine harten Winter erlebt hatte. Dies alles summierte sich natürlich zu einem beträchtlichen Preis, und deshalb war es umso lächerlicher, dass Adrian etwas gekauft hatte, das er nicht fahren konnte.
    Ich stöhnte. »Tut mir leid … weiß nicht, was ich mir gedacht habe.« Na ja, irgendwie wusste ich es schon. Ich hatte mich gefragt, wie hoch die Chancen waren, einen Strafzettel zu bekommen, wenn ich die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritt, um festzustellen, wie schnell wir fahren konnten. »Ich hätte dir gleich nach dem Einsteigen den Gebrauch der Gangschaltung zeigen sollen. Ich werd’s tun, sobald wir wieder bei Wolfe abfahren, sämtliche Schritte, versprochen. Im Augenblick gehen wir am besten die Grundlagen durch. Das hier ist die Schaltung … «
    Adrian wirkte keineswegs verärgert über meine Nachlässigkeit. Wenn überhaupt, dann eher erheitert. Mit einem stillen kleinen Lächeln auf dem Gesicht hörte er meinen Erklärungen einfach zu.
    Wolfe sah genauso schäbig aus wie beim letzten Mal. Er trug wieder die Augenklappe und vermutlich auch dieselben Bermudashorts. Ich hoffte, dass er sie seither wenigstens gewaschen hatte. Trotz seines äußeren Erscheinungsbilds war er bereit anzufangen, sobald alle Kursteilnehmer eingetroffen waren, und in seinem Fach schien er kompetent zu sein. Obwohl er uns erneut daran erinnerte, wie wichtig es war, Konflikte zu meiden und sich seiner Umgebung bewusst zu sein, ging er schnell über diese Punkte hinaus und konzentrierte sich jetzt eher darauf, sich durch körperlichen Einsatz zu schützen.
    Wenn man bedachte, wie sehr sich Adrian beim letzten Mal über das »langweilige« Sicherheitsgerede beklagt hatte, so hätte ich erwartet, dass er nun ganz und gar aufgeregt gewesen wäre, weil wir jetzt mitten hinein ins Geschehen sprangen. Stattdessen verschwand der Ausdruck von Erheiterung, den er im Wagen gezeigt hatte, und er wirkte zunehmend angespannt, während Wolfe erklärte, was wir in der Übungsstunde mit unserem jeweiligen Partner tun sollten.
    Als es dann tatsächlich ans Training ging, schien mir Adrian geradezu unglücklich.
    »Was ist?«, fragte ich. Plötzlich fiel mir ein, wie er das letzte Mal wegen meines Überfalls ausgeflippt war. Vielleicht hatte er nicht erwartet, dass wir hier wirklich arbeiten müssten. »Komm schon, diese Übungen sind doch einfach. Du machst dich nicht schmutzig.«
    Selbst wenn er Kampfhandlungen erläuterte, war Wolfe immer noch Befürworter der These, dass alles schnell und einfach sein sollte. Wir sollten nicht lernen, wie man jemanden zusammenschlug, sondern effektive Manöver ausprobieren, einen Angreifer abzulenken, damit wir fliehen konnten. Die meisten Übungen wurden mit den Dummies gemacht, da wir einander ja kaum die Finger in die Augen stoßen konnten. Adrian beteiligte sich folgsam, wenn auch schweigend. Probleme bereitete ihm anscheinend die direkte Arbeit mit mir.
    Wolfe bemerkte dies ebenfalls, während er seine Runden drehte. »Komm schon, Junge! Sie kann keinen Fluchtversuch unternehmen, wenn du nicht versuchst, sie festzuhalten. Sie wird dir nicht wehtun, und du wirst ihr auch nicht wehtun.«
    Das besagte Manöver wäre tatsächlich in der Nacht, in der man mich in der Gasse gepackt hatte, hilfreich gewesen. Also brannte ich darauf, es einzuüben, und war enttäuscht, weil Adrian nur halbherzig mitmachte. Er sollte einen Arm um meinen Oberkörper legen und mir den Mund zuhalten. Leider waren seine Bemühungen so schwach und sein Griff so locker, dass ich mich auch ohne spezielle Techniken daraus befreien konnte.
    Im Beisein Wolfes gab Adrian dann eine etwas bessere Vorstellung als Angreifer, aber sobald wir wieder unbeobachtet waren, war alles wie zuvor. »Lass uns tauschen!«, sagte ich schließlich – es war zum Haareausraufen! »Du versuchst, mir zu entkommen. Ausgleich für letztes Mal.«
    Kaum zu

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