Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
vernünftigen Tonfall bei, den ich gerade bei Eddie angewandt hatte – schließlich waren Trey und ich doch Freunde, oder? »Du musst uns helfen. Bitte, hilf uns, Sonya zu finden!«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht, Sydney. Es ist zu deinem eigenen Wohl. Sie ist böse. Ich weiß nicht, welchen Trick sie bei dir angewandt hat oder wie sie diese Illusion zuwege bringt, die ihre wahre Identität verbirgt, aber du darfst ihr nicht vertrauen. Sie wird sich gegen dich wenden. Lass uns – lass uns tun, was wir tun müssen.«
    Die Worte waren vollkommen korrekt und passten genau zu der Propaganda der Krieger. Aber da war etwas an der Art, wie Trey sprach, an seiner Haltung … ich konnte nicht richtig den Finger auf das legen, was es war, das mich dazu trieb, ihn infrage zu stellen. Die Leute neckten mich wegen meiner Unfähigkeit, non-verbale Botschaften mitzubekommen, aber ich war mir fast sicher, dass er nicht ganz einverstanden mit dem war, was seine Gruppe von ihm wollte.
    »Das bist doch nicht du, Trey«, sagte ich. »Dazu kenne ich dich viel zu gut. Du würdest keine unschuldige Frau töten.«
    »Sie ist nicht unschuldig.« Da war sie wieder – diese Mischung von Gefühlen. Zweifel. »Sie ist ein Ungeheuer. Du weißt über sie Bescheid. Du weißt, zu was sie imstande sind. Nicht solche wie die.« Er deutete mit dem Kopf auf Jill. »Aber die anderen. Die Untoten.«
    »Sieht Sonya untot aus?«, fragte Eddie. »Siehst du irgendwelche roten Augen?«
    »Nein«, gestand Trey. »Aber wir haben andere Berichte. Zeugen, die sie in Kentucky gesehen haben. Berichte über ihre Opfer.«
    Es fiel schwer, diese Worte mit unbewegtem Gesicht aufzunehmen. Ich hatte Sonya tatsächlich als Strigoi erlebt. Sie war tatsächlich furchteinflößend gewesen, und wenn man ihr auch nur die geringste Chance gegeben hätte, hätte sie meine Begleiter und mich sofort getötet. Es fiel schwer zu akzeptieren, dass man nach der Verwandlung in einen Strigoi die Herrschaft über seine Sinne oder seine Seele völlig verloren hatte. Die Strigoi verloren jegliche Verbindung zu ihrer Menschlichkeit – oder was immer Moroi besaßen – und waren nicht mehr dieselbe Person, die sie einst gewesen waren. Sonya hatte schreckliche, entsetzliche Dinge getan, aber sie war jetzt nicht mehr dieselbe Kreatur.
    »Sonya hat sich verändert«, sagte ich. »Sie ist nicht mehr eine von ihnen.«
    Trey kniff die Augen zusammen. »Das ist unmöglich. Du lässt dich täuschen. Da ist irgendeine … ich weiß nicht … dunkle Magie am Werk.«
    »Das bringt uns nicht weiter«, knurrte Eddie. »Ruf Dimitri an! Mit vereinten Kräften werden wir ihn dazu bringen, uns zu verraten, auf welchem Gelände sie sich befindet. Ich bin schon mal in ein Gefängnis eingebrochen. Es sollte nicht viel schwieriger sein, auch dort hineinzukommen.«
    »Ach, meinst du?« Ein freudloses Lächeln glitt über Treys Züge. »Dieser Ort ist von einem Elektrozaun umgeben und gerammelt voll von bewaffneten Männern. Außerdem ist er schwer gesichert. Du kannst da nicht einfach so reinspazieren.«
    »Warum ist sie noch am Leben?«, fragte Angeline. Sie schien selbst zu begreifen, wie merkwürdig das klang, und erklärte schnell, was sie meinte. »Das heißt … ich meine, ich bin froh, dass sie noch lebt. Aber wenn ihr sie für so böse haltet, warum habt ihr sie dann nicht umgelegt?« Sie sah meine Freunde und mich an. »Tut mir leid.«
    »Eine gute Frage«, bemerkte Eddie.
    Trey nahm sich lange Zeit für die Antwort. Ich hatte das Gefühl, er war hin- und hergerissen zwischen der Absicht, die Geheimnisse der Gruppe zu wahren, und dem Wunsch, uns gegenüber seine Taten zu rechtfertigen. »Weil wir alle erst geprüft werden«, sagte er schließlich. »Um festzustellen, wer würdig ist, die Tötung vorzunehmen.«
    »Oh, mein Gott!«, murmelte Jill.
    »Daher deine blauen Flecken in letzter Zeit«, bemerkte ich. Meine Ängste hinsichtlich eines häuslichen Missbrauchs waren tatsächlich nicht weit von der Wahrheit entfernt gewesen. »Du wetteiferst darum, eine Frau zu töten, die dir nichts getan hat.«
    »Hör doch damit auf!«, rief Trey und wirkte ehrlich erregt. »Sie ist nicht unschuldig.«
    »Aber du bist dir da nicht so sicher«, erwiderte ich. »Oder? Deine Augen sagen dir nicht, was deine Jägerfreunde dir sagen.«
    Er wich der Anschuldigung aus. »Meine Familie erwartet es von mir. Wir müssen es alle versuchen – vor allem, nachdem wir den Überfall in der Gasse vermasselt haben. Da

Weitere Kostenlose Bücher