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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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»Weil unsere Möglichkeiten, etwas herauszubekommen, sonst nämlich sehr begrenzt wären.«
    Ich verzog das Gesicht. »Wenn Trey irgendwie in die Sache verwickelt ist, weiß ich nicht, ob ich freundlich mit ihm umgehen will. Und trotzdem … ich kann einfach nicht glauben, dass er etwas damit zu tun haben soll.«
    »Leute halten einander ständig zum Narren. Sieh doch nur dich an! Meinst du etwa, Trey weiß, dass du Mitglied einer Geheimgesellschaft bist, die hilft, Vampire vor der Welt zu verstecken?«
    »Eigentlich … ja.« Ich hielt vor einer roten Ampel und dachte an Treys seltsames Verhalten zurück. »Er weiß, dass Jill eine Moroi ist, da bin ich mir fast sicher. Er hat es nicht sofort bemerkt, aber danach hat er mir immer wieder gesagt, ich solle sie versteckt halten. Dann, nach dem Überfall auf Sonya, hat er mir gesagt, ich solle auf mich aufpassen.« Eine schreckliche Erkenntnis dämmerte mir. »Er wusste es. Er wusste, dass ich mit Sonya befreundet bin. Er wusste wahrscheinlich auch von dem Überfall und hat nie ein Wort gesagt!«
    »Was keine Überraschung ist, wenn seine Gruppe gegen deine arbeitet.« Etwas sanfter fuhr Adrian fort: »Falls dich das irgendwie tröstet – wenn er dich warnen wollte, hört sich das nach einem inneren Zwiespalt an.«
    »Ich weiß nicht recht. Oh, Adrian.« Ich hielt vor seinem Wohnhaus und sah den gelben Mustang im Schein der Straßenlaterne. »Du hast den Wagen draußen gelassen. Ein Glück, dass er nicht abgeschleppt worden ist.«
    »Ich fahr ihn weg«, erwiderte er. »Und sieh mich nicht so an. Innerhalb eines Umkreises von einer halben Meile. Ich verletze deine Regeln nicht.«
    »Sei einfach vorsichtig«, meinte ich.
    Er öffnete Lattes Tür und sah mich an. »Weißt du genau, dass du in die Schule zurückwillst? Dann bist du bis morgen früh eingesperrt.«
    »Vorher kann ich ohnehin nicht viel tun. Ich will da sein, um Trey möglichst schnell erreichen zu können. Im Moment vertraue ich auf Eddie.«
    Adrian widerstrebte es anscheinend, mich zu verlassen, aber schließlich nickte er. »Ruf an, wenn du was brauchst! Ich versuche weiter, Sonya in ihren Träumen zu finden. Bisher hatte ich allerdings nicht viel Glück dabei.«
    Eine der beunruhigendsten Kräfte von Geist war die Fähigkeit des Benutzers, in die Träume anderer einzudringen. »Schläft sie einfach nicht?«
    »Entweder das, oder man hat ihr Drogen verabreicht.«
    Keine der Möglichkeiten vermochte mich zu trösten. Er warf mir einen letzten, langen Blick zu, bevor er ging. Dann kehrte ich in die Amberwood zurück, wo mich eine schläfrige studentische Hilfskraft kommentarlos durchwinkte. Mrs Weathers war schon lange nach Hause gefahren, und ihre nächtliche Vertretung schien sich nicht besonders dafür zu interessieren, wann ich kam oder ging. Als ich die Treppe hinaufstieg, klingelte mein Handy. Eddie.
    »Na ja, es hat ewig gedauert, aber ich habe endlich seinen Mitbewohner geweckt«, berichtete er mir.
    »Und?«
    »Er ist nicht da. Er war wohl letzte Nacht auch nicht da. Ein familiärer Notfall.«
    »Kein Wort darüber, wann er wiederkommt?« Allmählich kam mir die Ahnung, dass sämtliche von Treys »Familienangelegenheiten« heimtückischer waren, als ich vermutet hatte. Zudem war ich bereit zu wetten, dass er nicht der Einzige mit einer Sonnentätowierung war.
    »Nein.«
    In dieser Nacht schlief ich nur unruhig und wachte immer wieder auf. Mein Körper war erschöpft von der Magie, aber wegen Sonya war ich zu nervös, um mich ganz und gar der Müdigkeit zu überlassen. Immer wieder sah ich auf mein Handy, voller Angst, ich könnte einen Anruf verpasst haben – trotz der Tatsache, dass ich den Klingelton auf die lauteste Einstellung gesetzt hatte. Schließlich gab ich aber auf und stieg etliche Stunden, bevor es in der Cafeteria Frühstück gab, aus dem Bett. Nachdem ich geduscht hatte und angezogen war – und meine Kaffeemaschine auf höchsten Touren laufen ließ – , herrschte schon wieder Betrieb auf dem Campus. Nicht, dass mir das viel geholfen hätte.
    Danach machte ich zwei weitere Anrufe. Zuerst bei Spencer’s, um festzustellen, ob Trey arbeitete. Ich ging zwar nicht davon aus, aber es war ein guter Vorwand, um herauszufinden, ob er während der letzten paar Tage dort gewesen war. Negativ. Mein nächster Anruf galt Donna Stanton, der ich Sonyas Verschwinden meldete. Ich erklärte ihr, dass wir eine Spur hätten, die einen meiner Klassenkameraden mit den Vampirjägern in Verbindung brachte

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