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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Glas Orangensaft stand auch bald daneben.
    »Hier«, sagte sie. »Essen Sie das. Dann werden Sie sich besser fühlen.«
    Ich war so orientierungslos und schwach, dass ich nicht einmal zögerte. Ich aß und trank, als hätte ich seit einer Woche nichts mehr bekommen, während Adrian und Ms Terwilliger geduldig warteten. Erst als ich den Teller geradezu sauber geleckt hatte, wurde mir bewusst, was ich da zu mir genommen hatte.
    »Havarti und Orangensaft?«, stöhnte ich. »Das ist zu viel Fett und viel zu viel Zucker um diese Zeit.«
    Adrian lachte spöttisch. »Freut mich zu sehen, dass kein dauerhafter Schaden entstanden ist.«
    »Gewöhnen Sie sich daran, wenn Sie oft Magie anwenden«, meinte Ms Terwilliger. »Zauber können sehr erschöpfend sein. Nicht ungewöhnlich, dass anschließend der Blutzucker in den Keller geht. Orangensaft wird Ihr bester Freund werden.«
    »Ich werde mich niemals daran gewöhnen, da ich nicht die Absicht habe … « Ich keuchte auf, als die Bilder, die ich in dem silbernen Teller gesehen hatte, wieder auf mich einstürzten. »Sonya! Ich glaube, ich weiß jetzt, wie das aussieht, wo sie ist.«
    Ich beschrieb, was ich gesehen hatte, obwohl keiner von uns einen Schimmer davon hatte, wo oder was dieser Ort sein mochte.
    »Du bist dir sicher, dass es wie eine gewöhnliche Sonne war? Mit Strahlen?«, fragte Adrian. »Ich hätte nämlich gedacht, dass die Jäger diese alte Alchemistensonne benutzten – den Kreis und den Punkt.«
    »Das tun sie auch, aber diese hier war eindeutig – oh Gott.« Ich sah zu Adrian auf. »Wir müssen in die Amberwood zurück. Sofort!«
    »Nicht nach dem, was passiert ist«, sagte Ms Terwilliger unter Einsatz ihrer strengen Lehrerinnenstimme. »Das hat Sie mehr gekostet, als ich erwartet habe. Schlafen Sie hier, und ich regele morgen alles mit Desirée und der Schule.«
    »Nein.« Ich stand auf und spürte, dass meine Beine unter mir nachzugeben drohten, aber am Ende hielten sie mich doch aufrecht. Adrian legte stützend einen Arm um mich; er glaubte offensichtlich nicht an die Genesung meines Körpers. »Ich muss dorthin zurück. Ich glaube zu wissen, wie wir herausfinden können, wo sich dieser Ort befindet.«
    Adrian hatte recht, dass die Sonne, die ich gerade beschrieben hatte, nicht dem Muster auf dem Schwert oder in der Broschüre entsprochen hatte. Das war das alte Symbol gewesen. Das Symbol in meiner Vision war eine modernere Adaptation – und die hatte ich nicht zum ersten Mal gesehen.
    Diese Sonne war ein exaktes Ebenbild von Treys Tätowierung.

Kapitel 20
    A n Trey heranzukommen, war leichter gesagt als getan. Für ein Mädchen wäre es schon zu einer normalen Stunde ziemlich schwer, ins Jungenwohnheim zu kommen. Aber nach der Sperrstunde? Fast unmöglich. Ich musste Kreativität entwickeln und rief daher Eddie an, während ich Adrian nach Hause fuhr. Etwas, weshalb ich niemals ein schlechtes Gewissen zu haben brauchte, waren Anrufe bei Eddie zu jeder Tages- und Nachtstunde. Er ließ seinen Apparat eingeschaltet (zweifellos zu Micahs großer Freude), und das Telefon lag vermutlich neben seinem Kissen, wenn er schlief.
    »Ja?« Eddie hörte sich hellwach an, als habe er überhaupt nicht geschlafen. So war er einfach.
    »Ich brauch deine Hilfe! Sieh mal, ob du Trey wecken kannst«, erklärte ich ihm. »Sonya ist entführt worden und wird auf einem merkwürdigen Gelände festgehalten – mit einem Logo, das wie Treys Tätowierung aussieht. Wir müssen herausfinden, was er weiß.«
    Dies war das erste Mal, dass Eddie von Sonyas Entführung hörte, aber er bat nicht um weitere Informationen – und fragte auch nicht nach, woher ich ihren Aufenthaltsort kannte. Er wusste nur, dass sie vor kurzem in Gefahr gewesen war, und diese rasche Nachricht reichte aus, ihn in Schwung zu bringen. Ich hatte keine Ahnung, was geschehen würde, wenn Eddie Trey tatsächlich fand, da ich auf keinen Fall vor morgen früh selbst mit Trey sprechen könnte. Trotzdem, irgendwo mussten wir ja anfangen.
    »Okay«, antwortete Eddie. »Ich bin an der Sache dran. Ich ruf dich zurück.«
    Wir legten auf, und ich unterdrückte ein Gähnen. »Nun, hier läuft nichts mehr. Hoffen wir mal, dass Eddie was herausfindet.«
    »Am besten, ohne Trey dabei zusammenzuschlagen«, meinte Adrian. Er schmiegte sich in den Beifahrersitz – das war das einzige Anzeichen dafür, dass auch er nach unserer langen Nacht müde war. Er hatte den nächtlichen Lebensrhythmus eines Vampirs längst abgelegt.

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