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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Frauen sind ebenfalls zäh«, antwortete Master Ortega. »Und gewiss werden sie geschätzt. Aber wir würden niemals auch nur im Traum daran denken, sie in den Arenen kämpfen zu lassen, oder ihnen erlauben, selbst Jagd auf Vampire zu machen. Einer der Gründe für unser Tun ist die Gewährleistung ihrer Sicherheit. Wir kämpfen zu ihrem Wohl und für unsere zukünftigen Kinder gegen dieses Böse.«
    Der Mann, der die Knüppel ausgegeben hatte, verkündete mit einer lauten, tönenden Stimme, die die Arena erfüllte, die Regeln. Zu meiner Erleichterung würden die Juarez-Cousins einander nicht bewusstlos schlagen. Es gab ein System für den Kampf, den sie ausfechten würden. Sie konnten einander an bestimmten Stellen treffen. Trafen sie woanders, führte das zu Strafen. Ein erfolgreicher Treffer würde ihnen einen Punkt eintragen. Der Erste, der fünf Punkte erreichte, wäre Sieger.
    Gleich nach Beginn des Kampfes wurde klar, dass es nicht so zivilisiert zugehen würde, wie ich gehofft hatte. Chris schlug zu und traf Trey gleich beim ersten Mal so fest auf die Schulter, dass ich zusammenzuckte. Animalisches Geschrei und Gejohle ertönte von Seiten der blutdurstigen Menge, gefolgt von einem gezischten Echo des Entsetzens, das Treys Anhänger ausstießen. Trey selbst reagierte nicht einmal und versuchte weiter, Treffer bei Chris zu landen. Aber ich erkannte schon jetzt, dass er später eine böse Prellung davontragen werde. Beide waren ziemlich schnell und auf der Hut und konnten den meisten Hieben ausweichen. Sie tanzten umeinander herum und versuchten jeweils, die Deckung des anderen zu durchdringen. Weiterer Staub wurde aufgewirbelt, der an ihrer verschwitzten Haut klebte. Ich beugte mich vor, die Fäuste nervös geballt. Mein Mund fühlte sich trocken an, ich bekam keinen Laut heraus.
    Sehr fern fühlte ich mich ein wenig an Eddies und Angelines Übungen erinnert. Gewiss, sie trugen auch Verletzungen davon. Doch in ihrer Situation spielten sie Wächter und Strigoi. Es bestand ein Unterschied zwischen ihnen beiden und zwei Jungen, die einander möglichst großen Schaden zufügen wollten. Während ich Chris und Trey weiter beobachtete, krampfte sich mir der Magen zusammen. Ich hatte nichts für Gewalt übrig, vor allem nicht für dieses barbarische Schauspiel. Es war, als hätte man mich in die Tage der Gladiatoren zurückversetzt.
    Die Inbrunst der Menge steigerte sich noch. Die Leute waren aufgesprungen und johlten wild und trieben die Cousins an. Ihre Stimmen tönten laut durch die Wüstennacht. Obwohl als Erster getroffen, konnte Trey sich offenbar wehren. Ich schaute zu, wie er einen Treffer nach dem anderen landete, und wusste nicht so recht, was mich mehr anwiderte: Zu sehen, wie mein Freund verletzt wurde, oder zuschauen zu müssen, wie er jemand anderen verletzte.
    »Das ist schrecklich«, sagte ich, als ich meine Stimme endlich wiederfand.
    »Das ist Vortrefflichkeit in Aktion«, erwiderte Master Angeletti. »Was allerdings nicht weiter überraschend ist, da ihre Väter ebenfalls herausragende Krieger sind. Auch sie haben in ihrer Jugend viele solcher Kämpfe ausgetragen. Das sind sie übrigens, dort unten in der ersten Reihe.«
    Ich sah in die angegebene Richtung. Zwei Männer in mittleren Jahren saßen mit fröhlichen Gesichtern Seite an Seite und feuerten die Cousins an. Ich wäre auch ohne Master Angelettis Hinweis darauf gekommen, dass sie miteinander verwandt waren. Die typischen Merkmale der Familie Juarez waren sowohl bei diesen Männern als auch bei ihren Söhnen deutlich zu erkennen. Die Väter johlten genauso temperamentvoll wie die Menge und zuckten nicht einmal zusammen, wenn Trey oder Chris Verletzungen erlitten. Es war genauso wie bei meinem Vater und dem von Keith. Nichts spielte eine Rolle, bis auf den Familienstolz und das Spiel nach den Regeln der Gruppe.
    Ich hatte den Überblick über den Punktestand verloren, bis Master Jameson bemerkte: »Ah, ja, so ist es gut. Der nächste Punkt entscheidet über den Sieger. Es macht mich immer stolz, wenn die Fähigkeiten der Wettstreiter derart ausgewogen sind. So weiß ich, dass wir das Richtige getan haben.«
    Nichts an alledem war richtig. Tränen brannten mir in den Augen, aber ob das von der trockenen, staubigen Luft kam oder lediglich von meiner Angst, konnte ich nicht sagen. Trey und Chris trieften jetzt vor Schweiß, und ihr Brustkorb hob und senkte sich von der Anstrengung des Kampfes. Beide waren von Kratzern und Prellungen bedeckt, die zu

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