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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Wort »ihr« zusammenzucken. Ich hatte nicht absichtlich etwas damit zum Ausdruck bringen wollen, begriff jetzt aber, dass es sehr herablassend und alchemistisch klang – sehr nach ›wir‹ gegen ›euch‹. »Aber ich kann trotzdem nicht glauben, dass die Alchemisten damit einverstanden waren – dass sie einverstanden waren, mich im Dunkeln zu lassen.«
    Es gab keine freien Stühle mehr, daher setzte sich Dimitri einfach im Schneidersitz auf den Boden. »Dazu kann ich Ihnen nicht viel sagen. Wie bereits bemerkt, war alles sehr kurzfristig anberaumt worden, und als ich mit Donna Stanton sprach, fand sie, es wäre insgesamt sicherer, wenn Sie nicht wüssten, was auf Sie zukäme. Wenn es Sie beruhigt – sie hat sehr darauf gedrungen, dass wir auf Sie aufpassen sollen, sobald wir dort waren.«
    »Vielleicht«, antwortete ich. »Es wäre noch besser, wenn sie daran gedacht hätte, wie ich mich fühlen würde, nachdem ich herausgefunden hatte, dass man mir entscheidende Informationen vorenthalten hat.«
    »Sie hat nicht darüber nachgedacht«, sagte Dimitri, dem wohl eine Spur unbehaglich zumute war. »Sie meinte, es würde Ihnen nichts ausmachen, weil Sie verstünden, wie wichtig es sei, nicht an den Entscheidungen Ihrer Vorgesetzten zu zweifeln, und dass Sie wüssten, dass das, was sie tun, das Beste ist. Sie sagte, Sie seien eine vorbildliche Alchemistin.«
    Stell keine Fragen. Sie wissen, was das Beste ist. Wir dürfen keine Risiken eingehen.
    »Natürlich hat sie das gesagt«, erwiderte ich. Ich bezweifle niemals etwas.

Kapitel 23
    S onya brauchte einige Tage zur Erholung, so dass sich ihre Rückkehr nach Pennsylvania verzögerte. Als sie dann so weit war, dass sie zum Flughafen fahren konnte, bot ich mich an, sie hinzubringen. Der Mietwagen war gefunden worden, aber Dimitri benutzte ihn, um nach der Mission aufzuräumen. Binnen vierundzwanzig Stunden hatten die Krieger ihr Gelände geräumt, das allgemein als Rückzugsort diente. Sie hatten so gut wie keine Spur von ihrer Anwesenheit hinterlassen, aber das hatte die Wächter nicht daran gehindert, jeden Zoll des verlassenen Geländes zu durchkämmen.
    »Noch mal vielen Dank«, sagte Sonya zu mir. »Ich weiß, wie beschäftigt Sie sein müssen.«
    »Keine Ursache. Es ist Wochenende, und das ist doch ohnehin der Grund für meine Anwesenheit – Ihnen zu helfen.«
    Sie lachte leise in sich hinein. Sie hatte sich in den letzten Tagen bemerkenswert gut erholt und sah jetzt so hübsch und strahlend aus wie immer. Heute trug sie ihr rotbraunes Haar offen, so dass es in feurigen Wellen um die zarten Linien ihres Gesichtes fiel. »Stimmt, aber es kommt mir so vor, als würden Sie ständig weit über Ihre Stellenbeschreibung hinaus beansprucht werden.«
    »Ich bin einfach froh, dass es Ihnen gut geht«, erwiderte ich ernst. Ich war Sonya in letzter Zeit nahegekommen und traurig, sie abreisen zu sehen. »In dieser Arena … na ja, es war irgendwie beängstigend.«
    Etwas von ihrer Heiterkeit verblasste. »Allerdings. Ich war die meiste Zeit zwar nicht bei klarem Verstand und konnte nicht wirklich verarbeiten, was um mich herum geschah. Aber ich erinnere mich durchaus an Ihre Worte. Sie waren ziemlich erstaunlich, ganz zu schweigen davon, wie tapfer Sie gewesen sind, sich dieser Menge zu stellen und mich zu verteidigen. Ich weiß, wie schwer es gewesen sein muss, nicht auf Seiten Ihrer Leute zu stehen.«
    »Diese Leute sind nicht meine«, erklärte ich beharrlich. Ein Teil von mir fragte sich allerdings, wer genau meine Leuten waren. »Was geschieht jetzt mit Ihren Forschungen?«
    »Oh, ich werde im Osten damit fortfahren. Dimitri wird auch bald dorthin zurückkehren, und es gibt andere Forscher bei Hofe, die uns helfen können. Es war äußerst nützlich, einen objektiven Geistnutzer wie Adrian zu haben, und durch die Blutproben und Aurabeobachtungen haben wir einen Riesenbatzen Daten, die uns für den Moment beschäftigen. Wir lassen Adrian mit seiner Kunst weitermachen und setzen uns später wieder mit ihm in Verbindung, falls wir ihn noch einmal benötigen.«
    Ich konnte die Schuldgefühle noch immer nicht abschütteln: Meine Weigerung, ihr mehr Blut zu geben, hatte schließlich indirekt mit Sonyas Entführung zu tun gehabt. »Sonya, wegen meines Blutes … «
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken«, unterbrach sie mich. »Sie hatten recht, dass ich aufdringlich war, und auch damit, dass wir uns zuerst auf Dimitri konzentrieren müssen. Außerdem machen wir

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