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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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ihnen wieder und wieder vorgebetet, dass du mit von der Partie sein müsstest. Aber alle hatten Angst, du würdest dich weigern, den Sender mitzunehmen, wenn du davon gewusst hättest. Oder dass dir irgendwie ein Ausrutscher unterliefe und du diesen Spinnern den Plan verraten würdest. Aber ich habe das nicht geglaubt.«
    »Und doch hast du dir nicht die Mühe gemacht, es mir selbst zu erzählen«, fauchte ich, immer noch wütend.
    »Ich konnte nicht! Sie haben mir das Versprechen abgenommen, es nicht zu tun.«
    Irgendwie schmerzte sein Verrat schlimmer als der aller anderen. Ich hatte mir angewöhnt, ihm bedingungslos zu vertrauen. Wie hatte er mir das antun können? »Niemand hat geglaubt, dass ich in der Lage sein würde, den Kriegern ihren Plan auszureden, also haben alle einfach ohne mich Notfallpläne geschmiedet.« Na gut, ich hatte ihnen den Plan nicht ausreden können, aber trotzdem! »Jemand hätte es mir sagen sollen. Du hättest es mir sagen sollen.«
    In seiner Stimme lagen echter Schmerz und Bedauern. »Ich sage dir doch, ich wollte es. Aber ich saß in der Falle. Gerade du solltest wissen, wie es ist, zwischen den Stühlen zu sitzen, Sage. Außerdem, hast du schon vergessen, was ich gesagt habe, kurz bevor du mit Trey in den Wagen gestiegen bist?«
    Tatsächlich erinnerte ich mich daran. Beinahe Wort für Wort. Und … was auch geschieht, du sollst wissen, dass ich niemals an dem gezweifelt habe, was du tun willst. Es ist klug, und es ist tapfer.
    Ich schmiegte mich tiefer in meinen Sitz und merkte, dass ich den Tränen nahe war. Adrian hatte recht. Ich wusste tatsächlich, wie es war, wenn die eigene Loyalität geteilt war. Wenn man zwischen den Stühlen saß. Ich verstand seinen Standpunkt. Es war nur so, dass ein selbstsüchtiger Teil von mir wünschte, ich sei diejenige gewesen, der seine stärkste Loyalität galt. Er hat es versucht, sagte eine innere Stimme. Er hat versucht, es dir zu sagen.
    Der Treffpunkt, zu dem Dimitri Adrian geschickt hatte, entpuppte sich als Clarences Haus. Dort wimmelte es von Wächtern, von denen einige die Verletzungen anderer verbanden. Auf keiner der beiden Seiten hatte es Tote gegeben, was den Wächtern sehr wichtig gewesen war. Die Krieger des Lichts hielten Vampire ohnehin schon für widernatürlich und zutiefst verdorben. Da musste man nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen.
    Nicht, dass der Überfall von heute Nacht etwas besser machen würde. Ich hatte keinen Schimmer, wie die Krieger reagieren mochten oder ob uns vielleicht eine tödliche Vergeltungsmaßnahme bevorstand. Ich ging davon aus, dass die Wächter und die Alchemisten so etwas in Betracht gezogen hatten. Voller Verbitterung fragte ich mich, ob mir einer von ihnen seine Meinung wohl mitteilen würde.
    »Ich bin nicht so dumm, dir anzubieten, dich zu heilen«, bemerkte Adrian zu mir, während wir uns an einer Gruppe von Wächtern vorbeizwängten. »Schnapp dir im Wohnzimmer einen Stuhl, und ich hol dir Eis.«
    Ich wollte gerade sagen, dass ich mir auch selbst ein Eis holen könne, aber mein Knöchel schmerzte immer mehr. Mit einem Nicken verließ ich ihn und ging zum Wohnzimmer. Einige mir unbekannte Wächter waren dort, dazu ein strahlender Clarence. Zu meiner Überraschung befanden sich Eddie und Angeline ebenfalls im Wohnzimmer. Sie saßen nebeneinander – und hielten Händchen?
    »Sydney!«, rief Eddie. Er ließ Angelines Hand sofort los, eilte auf mich zu und erstaunte mich mit einer Umarmung. »Gott sei Dank, du bist in Ordnung! Ich hab dich nur äußerst ungern da zurückgelassen. Das war nicht Teil des Plans. Ich sollte dich eigentlich zusammen mit Sonya dort rausholen.«
    »Ja, na, vielleicht kann mich beim nächsten Mal jemand vorher in den Plan einweihen«, erwiderte ich spitz.
    Eddie verzog das Gesicht. »Das tut mir wirklich leid. Ehrlich. Wir haben einfach … «
    »Ich weiß, ich weiß. Ihr habt geglaubt, ich wäre nicht damit einverstanden, ihr hattet Angst, etwas würde schiefgehen, et cetera, et cetera.«
    »Es tut mir leid.«
    Ich verzieh ihm nicht direkt, war aber zu müde, um die Sache noch großartig weiter zu verfolgen. »Verrate mir einfach nur«, sagte ich und senkte die Stimme, »hast du gerade mit Angeline Händchen gehalten?«
    Er errötete, was lächerlich schien, nachdem ich ihn bei den Kriegern des Lichts so wild erlebt hatte. »Ähm, ja. Wir haben einfach … geredet. Ich meine, das ist … ich glaube, wir gehen vielleicht irgendwann mal miteinander aus. Natürlich nicht

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