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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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hat sich eine dürftige Ausrede einfallen lassen, um sich selbst zu beruhigen! Das tun die Leute nun mal. Es braucht bloß ein Hausmeister der Sache nachzugehen und zu sagen, dass Rohre nicht so plötzlich einfrieren – erst recht nicht in Palm Springs!«
    »Na und?«, fragte Jill scharf. »Was dann? Werden sie dann als Nächstes Vampirmagie vermuten?«
    »Natürlich nicht«, antwortete ich. »Aber die Leute werden reden. Du hast dich verdächtig gemacht.«
    Sie musterte mich eindringlich. »Ist es wirklich das, was dich so aufregt? Oder geht es darum, dass ich überhaupt Magie benutzt habe?«
    »Ist das nicht das Gleiche?«
    »Nein. Ich meine, du regst dich auf, dass ich Magie benutzt habe, weil dir Magie nicht gefällt. Dir gefällt nichts, was mit Vampiren zu tun hat. Ich glaube, das ist was Persönliches. Ich weiß doch, was du von uns hältst.«
    Ich stöhnte. »Jill, ich mag dich wirklich. Du hast recht, dass Magie mich etwas beklommen macht.« Okay, sehr beklommen. »Aber nicht meine persönlichen Gefühle werden die Leute dazu veranlassen, sich zu fragen, wie um alles in der Welt dieses Wasser auf solche Weise gefroren ist.«
    »Sie darf nicht so weitermachen, das ist nicht richtig!«
    »Ich weiß. Aber du musst besser sein als sie.«
    Jill setzte sich aufs Bett und seufzte ebenfalls. Genauso löste sich ihr Zorn anscheinend in Verzweiflung auf. »Ich finde es hier scheußlich! Ich will zurück an die St. Vladimir. Oder an den Hof. Oder nach Michigan. Alles ist mir egal, ich will nur nicht hier sein.« Sie sah mich flehend an. »Gibt es irgendwelche Neuigkeiten, wann ich zurückkann?«
    »Nein«, antwortete ich. Es widerstrebte mir, ihr zu sagen, dass es vielleicht noch eine Weile dauern würde.
    »Alle amüsieren sich hier blendend«, erwiderte sie. »Dir gefällt es auch. Du hast kiloweise Freunde.«
    »Ich habe nicht … «
    »Eddie gefällt es. Er hat Micah und einige andere Jungen aus dem Wohnheim, mit denen er rumhängt. Außerdem hat er mich, um die er sich kümmern kann, was ihm eine Aufgabe gibt.« Ich hatte es nie so betrachtet, aber jetzt begriff ich, dass sie recht hatte. »Aber ich? Was hab ich denn schon? Nichts außer diesem blöden Band, das mich nur noch depressiver macht, weil ich ständig zuhören muss, wie sich Adrian in Selbstmitleid suhlt.«
    »Ich gehe morgen mit Adrian auf Jobsuche«, sagte ich, wobei ich mir nicht sicher war, ob das wirklich helfen würde.
    Jill nickte trostlos. »Ich weiß. Sein Leben wird jetzt wahrscheinlich auch großartig werden.«
    Allmählich versank sie in Melodramatik und ihrem eigenen Selbstmitleid, aber im Lichte all dessen, was sie aufgezählt hatte, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie im Augenblick auch ein Anrecht darauf hatte.
    »Du hast Lee«, meinte ich.
    Diese Worte holten ein Lächeln auf ihr Gesicht. »Ich weiß. Er ist großartig. Ich mag ihn auch sehr, und ich kann nicht glauben … ich meine, es kommt mir einfach verrückt vor, dass er mich auch mag.«
    »Das ist nicht so verrückt.«
    Ihre Munterkeit erlosch. »Hast du gewusst, dass Lee mir erzählt hat, ich könne seiner Meinung nach Model werden? Er sagt, ich hätte die Figur, die menschliche Modeschöpfer wirklich mögen, und er kennt diesen Modetypen im Stadtzentrum, der ständig Models sucht. Aber als ich es Eddie erzählt habe, sagte er, das sei eine schlechte Idee, weil ich es nicht riskieren könne, mich fotografieren zu lassen. Er hat gesagt, wenn es durchsickere, könnten andere mich finden.«
    »Das stimmt«, entgegnete ich. »In allen Punkten. Du hast eine Modelfigur – aber es wäre zu gefährlich.«
    Sie seufzte mutlos. »Siehst du? Bei mir läuft gar nichts.«
    »Es tut mir leid, Jill. Wirklich. Ich weiß, dass es hart ist. Ich kann dich nur darum bitten, weiterhin stark zu bleiben. Du hast dich bisher wirklich tapfer geschlagen. Halt noch ein Weilchen länger durch, okay? Denk einfach weiter an Lee.«
    Meine Worte klangen hohl, selbst in meinen eigenen Ohren. Ich fragte mich beinahe, ob ich sie zu der Jobsuche für Adrian mitnehmen solle, entschied mich aber schließlich dagegen. Ich glaubte nicht, dass Adrian irgendwelche Ablenkungen benötigte. Außerdem wusste ich nicht so recht, ob es wirklich interessant für sie gewesen wäre. Sollte sie wirklich so erpicht darauf sein, Adrian bei seinen Vorstellungsgesprächen zu beobachten, so konnte sie durch das Band lauschen .
    Am nächsten Tag traf ich mich mit Adrian nach der Schule, und zum ersten Mal seit einer Ewigkeit

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