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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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mir über die Lippen, bevor ich es verhindern konnte. Die Wissenschaftlerin in mir war zu gefesselt von der Erkenntnis. »Er wurde wiederhergestellt – und das hatte eine dauerhafte Wirkung auf ihn. Die Geistmagie hat ihn irgendwie gezeichnet, und jetzt kann er nicht noch einmal verwandelt werden.«
    Beide Strigoi sahen mich an. Ich wand mich unter dem Blick dieser roten Augen.
    »Ich habe an diese Geistgeschichten nie geglaubt«, meinte Dawn.
    Jacqueline jedoch war immer noch sichtlich verwirrt über ihr Scheitern. »Aber irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Ich kann es nicht erklären … er hat sich schon die ganze Zeit über nicht richtig angefühlt. Er hat nicht richtig geschmeckt.«
    »Vergiss ihn«, sagte Dawn. »Er hat seine Chance gehabt. Er hat bekommen, was er wollte, und jetzt mache ich weiter.«
    Ich sah meinen Tod in ihren Augen und wollte schon nach meinem Kreuz greifen. »Gott schütze mich«, murmelte ich genau in dem Moment, als sie lossprang.
    Gegen alle Wahrscheinlichkeit wollte Adrian sie daran hindern – oder, na ja, er versuchte jedenfalls, sie daran zu hindern. Tatsächlich hatte er sich ihr einfach in den Weg gestellt. Er besaß nicht die Schnelligkeit oder die Reaktionszeit, um sie effektiv abzublocken, und war mit seinen gefesselten Händen sogar besonders unbeholfen. Ich glaube, er hatte einfach genau wie ich gesehen, dass sie mich anspringen wollte. Und so hatte er sich vorausschauend vor mich gestellt, in einem noblen, letzten Endes aber zum Scheitern verurteilten Versuch, mich zu beschützen.
    Und zum Scheitern verurteilt war er selbst. Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung stieß sie ihn zur Seite, was völlig mühelos wirkte, wodurch sie Adrian jedoch halb durch den Raum schleuderte. Mir stockte der Atem. Er stürzte zu Boden, und ich schrie los. Plötzlich spürte ich einen scharfen Schmerz an meiner Kehle. Ohne innezuhalten, hatte Dawn mich gepackt und fast von den Füßen gehoben, um an meinen Hals zu kommen. Ich sprach ein weiteres hektisches Gebet, als dieser Schmerz sich ausbreitete. Aber binnen Sekunden verschwanden sowohl das Gebet als auch der Schmerz aus meinem Kopf. An ihre Stelle trat ein unglaublich süßes Gefühl der Zufriedenheit, des Glücks und des Staunens. Ich hatte keine Gedanken mehr, bis auf die Tatsache, dass ich mich plötzlich in dem wonnevollsten, köstlichsten Zustand befand, den man sich nur vorstellen konnte. Ich wollte mehr davon. Mehr, mehr, mehr. Ich wollte darin ertrinken, wollte mich selbst vergessen, wollte alles um mich herum vergessen …
    »Uh«, rief ich aus, als ich plötzlich und unerwartet auf dem Boden landete. Immer noch in diesem wonnevollen Nebel befangen verspürte ich keinen Schmerz – jedenfalls noch nicht.
    Genauso schnell, wie sie mich gepackt hatte, hatte Dawn mich auch wieder fallen lassen und von sich weggestoßen. Instinktiv streckte ich einen Arm aus, um meinen Sturz abzufangen, scheiterte jedoch. Ich war zu schwach und zu orientierungslos und fiel ohne jede Anmut auf den Teppich. Dawn strich sich mit den Fingern über die Lippen, während ein Ausdruck des Zorns ihre bereits grauenvollen Züge verzerrte.
    »Was«, fragte sie scharf, »was war das?«
    Mein Gehirn funktionierte noch nicht wieder richtig. Ich hatte nur ganz kurz eine Dosis Endorphine bekommen, doch sie reichte trotzdem aus, mir die Sinne zu verwirren. Ich hatte keine Antwort für sie.
    »Was ist los?«, rief Jacqueline und kam herbeistolziert. Sie blickte verwirrt zwischen Dawn und mir hin und her.
    Dawn runzelte die Stirn und spuckte dann etwas auf den Boden. Es war rot von meinem Blut. Ekelhaft.
    »Ihr Blut … es war schrecklich. Ungenießbar. Widerlich.« Sie spuckte erneut aus. Jacquelines Augen weiteten sich. »Genau wie bei dem anderen. Siehst du? Ich hab es dir doch gesagt.«
    »Nein.« Dawn schüttelte den Kopf. »Es kann unmöglich das Gleiche sein. Du hättest niemals so viel von ihr trinken können.« Abermals spukte sie aus. »Sie hat nicht einfach unheimlich oder schlecht geschmeckt … Es war eher so, als sei das Blut besudelt.« Als Dawn Jacquelines skeptischen Blick sah, boxte sie ihr gegen den Arm. »Glaubst du mir nicht? Koste sie doch selbst!«
    Jacqueline machte zögernd einen Schritt auf mich zu. Dann spuckte Dawn erneut aus, und das musste die andere Strigoi irgendwie überzeugt haben, so dass sie nichts mit mir zu tun haben wollte. »Ich will keine zweitklassige Mahlzeit. Verdammt. Das wird langsam absurd.« Jacqueline schaute zu Adrian

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