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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Opfer. »Nein, ist schon in Ordnung. Ich werde den Stoff nachholen. Es gibt keine langfristigen Konsequenzen. Bitte, mach keine große Sache daraus! Die anderen Lehrer haben vermutlich einfach gedacht, ich sei krank. Wahrscheinlich wissen sie nicht mal was von den Anschuldigungen.«
    »Aber es ist nicht richtig«, knurrte ich. »Ich kann deswegen etwas unternehmen. Deshalb bin ich nämlich hier: um dir zu helfen.«
    »Nein«, sagte Jill beharrlich. »Bitte! Lass es gut sein. Wenn du mir wirklich helfen willst … « Sie wandte den Blick ab.
    »Was?«, fragte ich, immer noch von gerechtem Zorn erfüllt. »Was brauchst du? Nur raus damit.«
    Jill blickte wieder auf. »… musst du mich … musst du mich zu Adrian bringen.«

KAPITEL 7
    A drian?«, wiederholte ich überrascht. »Was hat er mit alledem zu tun?«
    Jill schüttelte nur den Kopf und sah mich flehentlich an. »Bitte! Bring mich einfach zu ihm.«
    »Aber wir werden doch sowieso in ein paar Tagen wieder hinfahren, damit du trinken kannst.«
    »Ich weiß«, antwortete Jill. »Aber ich muss jetzt zu ihm. Er ist der Einzige, der es verstehen wird.«
    Das zu glauben fiel mir schwer. »Du meinst also, ich würde es nicht verstehen? Oder dass nicht einmal Eddie es verstünde?«
    Sie stöhnte. »Nein. Du darfst es Eddie nicht erzählen. Er wird ausflippen.«
    Ich gab mir Mühe, nicht die Stirn zu runzeln, während ich über alles nachdachte. Warum sollte Jill nach diesem Missgeschick in der Schule das Bedürfnis haben, Adrian zu sehen? Adrian konnte doch nichts für sie tun, was ich nicht auch tun konnte. Als Alchemistin war ich in der besten Position, eine Beschwerde einzureichen. Wollte Jill einfach moralische Unterstützung haben? Mir fiel ein, wie sie ihn zum Abschied umarmt hatte, und plötzlich machte ich mir Sorgen, dass sie womöglich in ihn verliebt war. Denn wenn Jill das Gefühl hatte, einen Beschützer zu brauchen, wäre Eddie gewiss der bessere gewesen. Oder vielleicht nicht? Eddie würde in seinem Zorn wahrscheinlich Büroschreibtische umwerfen. Es war keine schlechte Idee, den Zwischenfall vor ihm geheim zu halten.
    »Okay«, stimmte ich schließlich zu. »Gehen wir!«
    Ich trug unsere Namen in die Liste für Fahrten außerhalb des Campus ein, was etwas Trickserei erforderte. Mrs Weathers wies schnell darauf hin, dass Jill für den Rest des Schultags in ihr Wohnheim verbannt worden war. Ich wies genauso schnell darauf hin, dass der Unterricht fast vorüber war, was genau genommen bedeutete, dass der Schultag so gut wie zu Ende war. Mrs Weathers konnte schwer etwas gegen diese Logik sagen, ließ uns aber trotzdem die vollen zehn Minuten warten, bis es zum letzten Mal läutete. Währenddessen saß Jill da und klopfte nervös mit dem Fuß gegen den Stuhl.
    Während der halbstündigen Fahrt zu Clarence’ Haus in den Hügeln sprachen wir nur wenig. Ich wusste wirklich nicht, worüber wir hätten plaudern können. »Wie war dein erster Schultag?« war kaum ein passendes Thema. Und überhaupt, wann immer ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich. Ich konnte einfach nicht fassen, dass ein Lehrer die Unverfrorenheit besessen hatte, Jill zu bezichtigen, sie habe getrunken und leide an einem Kater. So etwas ließ sich überhaupt nicht beweisen, und außerdem konnte man die Unmöglichkeit einer solchen Sache erkennen, nachdem man fünf Minuten mit ihr verbracht hatte.
    Eine menschliche Frau in mittleren Jahren begrüßte uns an der Tür. Ihr Name war Dorothy, und sie war Clarence’ Haushälterin und Spenderin. Dorothy war durchaus freundlich, wenn auch leicht geistesabwesend. Sie trug ein steifes, graues Kleid mit einem hohen Kragen, um die Bisswunden an ihrem Hals zu verbergen. Ich erwiderte ihr Lächeln und behielt mein professionelles Verhalten bei, konnte jedoch ein Schaudern nicht unterdrücken, als ich darüber nachdachte, was sie war. Wie konnte jemand das tun? Wie konnte jemand freiwillig sein Blut anbieten? Mir drehte sich der Magen um, und ich ertappte mich dabei, dass ich auf Abstand zu ihr ging. Ich wollte nicht einmal versehentlich ihren Arm streifen, wenn ich an ihr vorbeiging.
    Dorothy geleitete uns in den Raum, in dem wir alle am Vortag gesessen hatten. Von Clarence war keine Spur zu sehen, aber Adrian lag auf einem grünen Plüschsofa und hielt den Blick auf einen Fernseher gerichtet, der beim letzten Mal raffiniert hinter einem kunstvollen Holzschrank versteckt gewesen war. Als er uns sah, schaltete er den Fernseher mit einer

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