Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines
Fernbedienung ab und richtete sich auf. Dorothy entschuldigte sich und schloss die Glastüren hinter sich.
»Na, das ist aber eine nette Überraschung«, begrüßte er uns und unterzog uns gleich einer Musterung. Jill hatte, nachdem sie sich heute in die Einsamkeit hatte zurückziehen müssen, wieder ihre normale Kleidung angezogen, aber ich trug immer noch die Bluse und den Rock der Uniform von Amberwood. »Sagen Sie, sollten Sie und die anderen nicht Uniformen bekommen? Dies sieht mir ganz so wie das aus, was Sie immer tragen.«
»Nett«, erwiderte ich und verkniff es mir, die Augen zu verdrehen.
Adrian verneigte sich spöttisch vor mir. »Vorsicht! Sie hätten fast gelächelt.« Er griff nach einer Brandy-Flasche, die auf einem Tisch in der Nähe stand. Kleine Gläser waren um die Flasche herum zu sehen, und er schenkte sich großzügig ein. »Wollt ihr auch welchen?«
»Es ist mitten am Nachmittag«, sagte ich ungläubig. Nicht dass es wirklich eine Rolle für mich gespielt hätte, welche Tageszeit wir hatten.
»Ich habe einen elenden Kater«, erklärte er und prostete uns spöttisch zu. »Das ist genau das Richtige, um ihn zu kurieren.«
»Adrian, ich muss mit dir reden«, sagte Jill ernst.
Er sah zu ihr hinüber, und das Grinsen auf seinem Gesicht erlosch. »Was ist los, Küken?«
Jill sah mich unbehaglich an. »Würde es dir was ausmachen … «
Ich begriff den Fingerzeig und versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr ich mich über diese ganze Geheimniskrämerei ärgerte. »Klar. Ich werde einfach … ich werde einfach wieder nach draußen gehen.« Zwar gefiel mir die Idee nicht, verbannt zu werden, aber auf keinen Fall würde ich durch die Flure des alten Hauses wandern. Eher wollte ich mich der Hitze stellen.
Ich war den Flur noch nicht sehr weit hinuntergegangen, als jemand vor mich hintrat. Ich stieß einen leisen Aufschrei aus und sprang fast einen Meter hoch in die Luft. Einen Herzschlag später begriff ich, dass es Lee war – nicht dass mich das sehr beruhigt hätte. Wie freundlich ich mich auch in dieser Gruppe geben mochte – sowie ich mit einem unbekannten Vampir allein war, griffen die alten Verteidigungsmechanismen gleich wieder. Dass ich fast mit ihm zusammengestoßen wäre, machte die Angelegenheit auch nicht besser, denn mein Gehirn verarbeitete es als einen Angriff! Lee stand einfach nur da und sah mich an. Seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, war er genauso verblüfft, mich in seinem Haus vorzufinden – wenn auch vielleicht nicht ganz so erschrocken darüber wie ich.
»Sydney?«, fragte Lee. »Was machen Sie denn hier?«
Binnen Sekunden verwandelte sich meine Furcht in Verlegenheit, als sei ich dabei ertappt worden, mich heimlich herumzutreiben. »Oh … ich bin mit Jill hier. Sie hatte irgendwie einen schweren Tag und musste mit Adrian reden. Ich wollte ihnen ein wenig Privatsphäre lassen und war gerade auf dem Weg … ähm, nach draußen.«
Lees Verwirrung verwandelte sich in ein Lächeln. »Das brauchen Sie nicht. Kein Grund, ins Exil zu gehen. Kommen Sie doch mit, ich wollte mir gerade einen Imbiss aus der Küche holen.« Mein Gesicht musste maßloses Grauen gezeigt haben, denn jetzt lachte er. »Nicht von der menschlichen Art.«
Ich errötete und folgte ihm. »Entschuldigung«, murmelte ich. »Es ist ein Instinkt.«
»Kein Problem. Ihr Alchemisten seid ständig irgendwie nervös.«
»Ja.« Jetzt lachte ich unbehaglich. »Ich weiß.«
»Ich wollte immer mal einen von euch kennenlernen, aber ihr seid sicher nicht das, was ich erwartet habe.« Er öffnete die Tür zu einer geräumigen Küche. Der Rest des Hauses mochte antik und düster sein, aber hier drin war alles hell und modern. »Wenn Sie das beruhigt, Sie sind nicht ganz so schlimm wie Keith. Er war heute hier und so nervös, dass er buchstäblich immer wieder über seine Schulter schaute.« Nachdenklich hielt Lee inne. »Ich glaube, es könnte daran gelegen haben, dass Adrian die ganze Zeit wie ein verrückter Wissenschaftler über diese Schwarzweißfilme lachte, die er sich angesehen hat.«
Ich blieb abrupt stehen. »Keith war hier – heute? Weshalb denn?«
»Das müssten Sie Dad fragen. Mit ihm hat er am meisten geredet.« Lee öffnete den Kühlschrank und holte eine Coladose heraus. »Wollen Sie eine?«
»Ich – ähm, nein. Zu viel Zucker.«
Er griff nach einer anderen. »Light?«
Ich zögerte nur einen Moment, bevor ich die Dose entgegennahm. »Klar. Danke.« Ich hatte nicht
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