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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Ein echter Männersport.«
    Ein Junge, der in der Nähe saß, hörte seine Worte und drehte sich um. »Wirklich ein Jammer, dass du es nicht zum Quarterback bringen wirst, Juarez. Dabei bist du letztes Jahr so nah dran gewesen. Sieht aus, als würdest du deinen Abschluss machen, ohne dir einen weiteren Traum erfüllt zu haben.«
    Ich hatte geglaubt, Trey möge nur mich nicht – aber als er seine Aufmerksamkeit auf den anderen Jungen richtete, schien die Temperatur um zehn Grad zu fallen. In diesem Moment begriff ich, dass Trey einfach Spaß daran hatte, mir das Leben schwer zu machen. Aber dieser andere Junge? Ihn verachtete Trey abgrundtief.
    »Ich erinnere mich nicht daran, dass du überhaupt in die engere Wahl gezogen worden wärest, Slade«, gab Trey mit hartem Blick zurück. »Was bringt dich auf die Idee, du würdest es dieses Jahr schaffen?«
    Slade – mir war nicht klar, ob das sein Vor- oder Nachname war – wechselte einen wissenden Blick mit zwei Freunden. »Nur so ein Gefühl.« Sie wandten sich ab, und Trey runzelte finster die Stirn.
    »Na toll«, murrte er. »Slade hat endlich das Geld dafür zusammen. Willst du was über Tätowierungen wissen? Sprich mit ihm.«
    Mein Dreißig-Sekunden-Eindruck von Slade sagte mir, dass er nicht zu den Leuten gehörte, mit denen ich reden wollte, aber Trey steuerte keine zusätzliche Erklärung bei. Der Unterricht begann schon bald, doch während ich versuchte, mich auf die Lektion zu konzentrieren, konnte ich an nichts anderes denken als an die offenkundige Besessenheit von Tätowierungen, die die ganze Schule ergriffen zu haben schien. Was hatte das zu bedeuten?
    Als es zum Sportunterricht ging, war ich erleichtert, Jill in der Umkleidekabine zu sehen. Das Moroi-Mädchen schenkte mir im Hinausgehen ein müdes Lächeln. »Wie war dein Tag?«, fragte ich.
    »Gut«, antwortete Jill. »Nicht großartig. Nicht schrecklich. Ich habe nicht wirklich viele Leute kennengelernt.« Sie sprach es nicht aus, aber in Jills Tonfall schwang die Bemerkung mit: »Siehst du? Ich hab dir ja gesagt, dass ich es aushalte.«
    Doch im Laufe der Sportstunde begriff ich, dass das Problem darin bestand, dass Jill nicht auffiel. Sie mied Blickkontakt, ließ sich von ihrer Nervosität beherrschen und unternahm keinen Versuch, mit irgendwem zu reden. Niemand schnitt sie offenkundig, aber angesichts ihrer negativen Ausstrahlung gab sich auch keiner besondere Mühe, mit ihr zu sprechen. Ich war gewiss nicht die geselligste Person auf der Welt, aber ich lächelte trotzdem und versuchte, mit meinen Klassenkameraden zu plaudern, während wir weitere Volleyballübungen machten. Es reichte aus, die Funken von Freundschaft zu entfachen.
    Schon bald fiel mir ein weiteres Problem auf. Die Klasse war in vier Mannschaften eingeteilt worden, die parallel zwei Spiele absolvierten. Jill gehörte zu dem anderen Spiel, aber ich erhaschte trotzdem gelegentlich einen Blick auf sie. Innerhalb von zehn Minuten wirkte sie elend und müde, ohne dass sie viel hatte leisten müssen. Auch ihre Reaktionszeit war schlecht. Eine ganze Anzahl von Bällen flog an ihr vorbei, und auf diejenigen, die sie tatsächlich bemerkte, reagierte sie völlig unbeholfen. Einige ihrer Mannschaftsgefährten wechselten hinter ihrem Rücken frustrierte Blicke.
    Voller Besorgnis wandte ich mich wieder meinem eigenen Spiel zu, da schmetterte einer der Gegner den Ball in eine Ecke des Spielfelds, die meine Mannschaft nicht gut abgedeckt hatte. Ich hatte vielleicht nicht die Reaktionszeit wie – sagen wir – ein Dhampir, aber in diesem Sekundenbruchteil wusste mein Gehirn, dass ich den Ball mit einer harten und schnellen Bewegung abblocken konnte. Das verstieß allerdings gegen meine natürlichen Instinkte, diejenigen nämlich, die sagten: Tu nichts, wobei du dich verletzen kannst oder schmutzig wirst. Ich hatte meine Handlungen stets sorgfältig durchdacht und nie aus einem Impuls heraus etwas getan. Nur dieses Mal. Ich würde diesen Ball aufhalten. Ich hechtete darauf zu und schlug ihn in die Reichweite einer Mitspielerin, die ihn daraufhin über das Netz und aus der Gefahrenzone hinausbugsieren konnte. Der Einsatz bescherte mir eine harte Landung auf den Knien. Es sah zwar nicht sonderlich elegant aus, und mir schlugen die Zähne aufeinander, aber ich hatte den Gegner daran gehindert, einen Punkt zu machen. Meine Mitspieler applaudierten mir, und ich stellte zu meiner Überraschung fest, dass ich lachte. Ich war immer dazu ausgebildet

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