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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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immer noch bemüht, aber sie blinzelte, und ihr Blick fokussierte sich, als sehe sie die Welt zum ersten Mal. Ihre Pupillen waren immer noch riesig, doch sie brachte es fertig, sich umzudrehen und sich schließlich auf mich zu konzentrieren.
    »Sydney«, stieß sie hervor. »Danke.«

KAPITEL 16
    I ch erklärte mein chemisches Experiment dadurch, dass ich sagte, es sei bloß eine Substanz, die ich für den Fall erhalten hatte, dass meine eigene Tätowierung eine allergische Reaktion hervorgerufen hätte. Ich gab natürlich nicht zu, dass ich sie selbst hergestellt hatte. Sie hätten mir diese Tarngeschichte wahrscheinlich abgekauft, hätte ich nicht einige Tage später eine Substanz gefunden, die ein wenig gegen die chemisch hervorgerufenen verbrannten Stellen auf Kristins Haut halfen. Gegen den Tintenfleck war die Mixtur machtlos – offenbar war er permanent vorhanden und sperrte sich sogar gegen die Entfernung durch einen Laser – , aber ihre Striemen verblassten tatsächlich ein wenig.
    Danach sprach sich herum, dass Sydney Melrose die neue Apothekerin am Ort sei. Weil ich von Kristins Behandlung etwas übrig behalten hatte, gab ich den Rest der Hautcreme einem Mädchen mit schwerer Akne, da sie auch in diesem Fall wirkte. Wahrscheinlich tat ich mir damit keinen Gefallen. Die Leute kamen nun wegen aller möglichen Dinge zu mir und boten mir sogar Geld an. Einige Bitten waren sinnlos, wie ein Mittel gegen Kopfschmerzen. Diesen Leuten erklärte ich einfach, sie sollten sich Aspirin besorgen. Andere Bitten überstiegen meine Kräfte, und ich wollte nichts damit zu tun haben, wie zum Beispiel Verhütung.
    Abgesehen von den merkwürdigen Bitten machte es mir tatsächlich nichts aus, im Alltag mehr Kontakt zu anderen Schülern zu bekommen. Ich war daran gewöhnt, dass die Leute etwas von mir benötigten, daher befand ich mich auf vertrautem Terrain. Einige Leute wollten einfach mehr über mich als Person wissen, was neu war und erfreulicher, als ich erwartet hatte. Und wieder andere wollten … etwas anderes von mir.
    »Sydney.«
    Ich wartete auf den Beginn meines Englischkurses und schreckte hoch, als ich einen von Greg Slades Freunden vor meinem Pult stehen sah. Sein Name war Bryan, und obwohl ich nicht viel über ihn wusste, war er mir nie so widerlich erschienen wie Slade, was ein Punkt zu Bryans Gunsten war.
    »Ja?«, fragte ich und überlegte, ob er sich vielleicht Notizen von mir borgen wollte.
    Er hatte zotteliges, braunes Haar, das bewusst ungekämmt war und tatsächlich irgendwie süß aussah. Er strich sich mit der Hand darüber und wählte seine Worte sehr sorgfältig. »Weißt du etwas über Stummfilme?«
    »Natürlich«, erwiderte ich. »Die ersten wurden gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts entwickelt und wurden manchmal von Livemusik begleitet, obwohl der Ton erst in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wirklich in die Filme integriert wurde und Stummfilme im Kino bald aus der Mode kamen.«
    Bryan riss die Augen auf, als sei das mehr, als er erwartet hatte. »Oh. Okay. Nun, ähm, nächste Woche findet in der Stadt ein Stummfilm-Festival statt. Möchtest du hingehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht. Ich respektiere den Stummfilm als Kunstform, aber solche Filme bringen mir nicht sehr viel.«
    »Hm. Okay.« Er strich sich wieder das Haar zurück. Ich konnte fast sehen, wie er nach etwas anderem suchte. Warum um alles in der Welt fragte er mich nach Stummfilmen? »Was ist mit Starship 30 ? Das läuft am Freitag. Willst du den sehen?«
    »Science-Fiction mag ich eigentlich auch nicht«, antwortete ich wahrheitsgemäß. Ich fand diese Filme völlig unglaubwürdig.
    Bryan sah so aus, als sei er drauf und dran, sich das zottelige Haar auszureißen. »Möchtest du irgendeinen Film da draußen sehen?«
    Im Geiste ging ich eine Liste aktueller Filme durch. »Nein. Eigentlich nicht.« Es klingelte, und Bryan schlich mit einem Kopfschütteln zu seinem Pult zurück. »Das war komisch«, murmelte ich. »Er hat einen schlechten Geschmack, was Filme betrifft.« Als ich zur Seite schaute, sah ich zu meiner Verblüffung, dass Julia den Kopf auf ihrem Pult liegen hatte und unter lautlosem Gelächter erbebte. »Was ist?«
    » Das ist«, stieß sie atemlos hervor. »Das war zum Schreien komisch.«
    »Was denn?«, fragte ich noch einmal. »Warum?«
    »Sydney, er wollte mit dir ausgehen!«
    Ich rief mir das Gespräch noch einmal in Erinnerung. »Nein, das wollte er nicht. Er hat mich

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