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Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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erwartet hätte, ihn zu benutzen. »Kannst du mir etwas Wasser holen? Schnell?«
    Jill zögerte nur einen Moment, bevor sie nickte. »Bin gleich wieder da«, antwortete sie und sprang von ihrem Bett.
    Während sie fort war, schloss ich den Koffer mit einem Schlüssel auf, den ich stets bei mir trug. In diesem Koffer befanden sich kleine Mengen Dutzender alchemistischer Komponenten, Substanzen, die wir mischten und bei unseren Jobs einsetzten. Von einigen Zutaten – wie solchen, die ich zur Auflösung von Strigoi-Leichen benutzte – hatte ich jede Menge. Von anderen besaß ich nur eine kleine Probe. Mein Laptop hatte inzwischen gebootet, also loggte ich mich in die alchemistische Datenbank ein. Ein paar Nachforschungen, und ich hatte schon bald die Formel für die Anti-Tätowierungs-Behandlung.
    Dann kehrte Jill zurück, eine randvoll mit Wasser gefüllte Tasse in der Hand. »Reicht das? Wenn wir uns in einem anderen Klima befänden, hätte ich es direkt aus der Luft gezogen.«
    »Schon gut so«, erwiderte ich, dankbar darum, dass das Klima sie vom Gebrauch ihrer Magie abgehalten hatte.
    Ich überflog die Formel und analysierte, welche Zutaten was bewirkten. Im Geiste sortierte ich diejenigen aus, die mit Sicherheit für Gold spezifisch waren. Zwei weitere hatte ich nicht mal dabei, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie lediglich zur Beruhigung der Haut dienten und nicht zwingend erforderlich waren. Ich holte ein paar Zutaten heraus und maß sie vorsichtig – trotzdem so schnell wie möglich – in einer anderen Tasse ab. Falls notwendig, wählte ich ein Ersatzmittel und fügte eine Zutat hinzu, die bestimmt Kupfer abbauen würde, obwohl ich die erforderliche Menge nur abschätzen konnte. Nachdem ich fertig war, nahm ich Jill das Wasser ab und fügte die gleiche Menge hinzu, die die ursprünglichen Anweisungen vorsahen. Das Ergebnis war eine Flüssigkeit, die mich an Jod erinnerte.
    Ich hob sie hoch und kam mir fast wie ein wahnsinniger Wissenschaftler vor. Jill hatte mich die ganze Zeit über kommentarlos beobachtet, da sie gespürt hatte, dass die Sache dringend sein musste. Ihr Gesicht zeigte tiefe Sorge, aber sie verkniff sich alle Fragen, die sie sicher haben musste. Als ich den Raum verließ, folgte sie mir, während ich zu Kristins Zimmer zurückging. Es waren noch mehr Mädchen als zuvor dort versammelt, und es war wirklich ein Wunder, dass Mrs Weathers den Aufruhr nicht einfach hörte. Für eine Gruppe, die so versessen darauf war, ihre kostbaren Tätowierungen zu verbergen, verhielten sie sich nicht sonderlich zurückhaltend.
    Ich kehrte an Kristins Bett zurück und stellte fest, dass ihr Zustand unverändert war. »Macht das Handgelenk frei und haltet den Arm so still wie möglich.« Ich richtete die Anweisung nicht an jemand Besonderen, legte jedoch genug Nachdruck hinein, dass bestimmt jemand gehorchen würde. Ich hatte recht. »Wenn das nicht funktioniert, holen wir einen Arzt.« Mein Tonfall duldete keinen Widerspruch.
    Julia war blasser als Jill, nickte aber schwach – zum Zeichen, dass sie damit einverstanden war. Ich nahm den Waschlappen, den sie benutzt hatte, und tauchte ihn in meine Tasse. Tatsächlich hatte ich diese Prozedur nie mit angesehen und musste raten, wie man die Mixtur anwandte. Ich sprach ein stummes Gebet, dann drückte ich den Waschlappen auf die Tätowierung an Kristins Handgelenk.
    Sie stieß einen erstickten Schrei aus und bog den Rücken heftig durch. Zwei Mädchen in der Nähe halfen instinktiv, sie festzuhalten. Rauchschwaden stiegen aus dem Waschlappen empor, den ich ihr auf die Haut drückte, und dann roch ich einen scharfen, beißenden Gestank. Ich wartete lange genug – wie ich hoffte – und nahm den Waschlappen schließlich wieder von ihrem Arm.
    Das hübsche kleine Gänseblümchen mutierte vor unseren Augen. Seine klaren Linien begannen zu verlaufen und verwischten sich schließlich. Die Kupferfarbe veränderte und verfärbte sich zu einem bläulichen Grün. Es dauerte nicht lange, bis das Muster unkenntlich geworden war, bloß noch ein unförmiger Klecks. Rings herum erschienen rote Striemen auf ihrer Haut, obwohl deren Ursache eher eine oberflächliche Irritation zu sein schien und nichts Ernstes.
    Trotzdem sah es schrecklich aus, ich starrte entsetzt hin. Was hatte ich getan?
    Alle schwiegen – keine wusste, was sie tun sollte. Einige Minuten verstrichen, die sich jedoch wie Stunden anfühlten. Abrupt hörten Kristins Zuckungen auf. Ihre Atmung wirkte

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