Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)
anderen Film beschäftigt, der hinter seinen Augen ablief. Die Kinder hatten sich irgendwann schweigend nach oben verdrückt und waren erst zum Abendessen wieder runter gekommen. Da hatten sie dann wenigstens etwas Hunger gehabt, und Violet auch, was wahrscheinlich an der übersprungenen Mahlzeit lag. Das war gut. Franky hatte Nudeln für die Familie gekocht. Selbstverständlich übernahm er stets das Zubereiten der Mahlzeiten, wenn sie nicht auswärts (also bei Donnie's oder einem anderen Fast-Food-Laden) essen waren. Ganz besonders, wenn es um Pasta ging. Er hatte Violets Kochkünste genau ein Mal ausprobiert und das Ergebnis als ungenießbaren Fraß in Erinnerung, der dem Gaumens eines Italieners in keiner Weise würdig war. Ihre Kochkünste hatte Violet sich offenbar auch von ihrer Mutter abgeschaut.
Nach dem Essen waren die Kinder wieder nach oben gegangen, ins Bett – und zum ersten Mal, seit sie keine Babys mehr waren, ohne Protest. Sie mussten ziemlich müde sein, und auch Violet nickte immer wieder ein, während sie America's Got Talent schauten. Außerdem klagte sie über leichte Kopfschmerzen. Und obwohl seine eigene Migräne ihn immer noch ziemlich schlimm plagte, war Franky aufgestanden, um ihr einen Kaffee aufzubrühen. Sie hatte dankbar gelächelt, als er ihr den Kaffee brachte, aber auch da war dieser verstörte Ausdruck nicht ganz aus ihrem Gesicht gewichen. Der Vorwurf in ihren Augen.
Franky kippte noch zwei Bier, aber er ließ für den Rest des Abends die Finger vom Bourbon. Als Violet die Tasse Kaffee getrunken hatte, zog sie die Beine an ihren Körper und kuschelte sich in das große Kissen. Sie war auf der Stelle fest eingeschlafen.
Franky wartete trotzdem noch etwa eine halbe Stunde und schaute den Singversuchen irgendwelcher Möchtegern-Sternchen auf der Mattscheibe zu, während er wartete. Gegen Elf ließen die Kopfschmerzen endlich etwas nach. Er wusste nun, was zu tun war. Es war Zeit für die Arbeit.
Nachdem er einen weiteren prüfenden Blick auf Violet geworfen hatte, stand Franky Bracciolini auf, ging in die Garage und holte einen Hammer und die Kiste mit den Zimmermannsnägeln. Jesusnägel hat sein Vater die immer genannt, und dann dreckig gelacht.
Franky vermutete, dass sein Vater kein besonders großer Fan der katholischen Kirche gewesen war, obwohl er als Chorknabe in einer kleinen Gemeinde bei Bari gesungen hatte. Am Abend seines sechzehnten Geburtstags war Paolo Bracciolini zum Pfarrer der örtlichen Gemeinde gegangen, hatte den alten Mann halbtot geprügelt war anschließend aus dem Ort verschwunden. Er hatte sich auf dem nächsten Schiff als Handlanger verdingt. Auf diese Weise war er um die halbe Welt geschippert und schließlich in den Staaten gelandet. Dort hatte Frankys Vater als Zimmermann gearbeitet, bis er eines schönen Tages besoffen von einem Dach gefallen war. Er hatte Franky und seine Mama ohne einen Cent zurück gelassen, denn natürlich zahlte die Versicherung nicht, wenn man einen intus hat, oder ein paar mehr, wie in Paolo Bracciolinis Fall.
Die Axt im Haus
N achdem er das Werkzeug geholt hat, macht sich Franky Bracciolini daran, den Mitgliedern seiner Familie systematisch die Köpfe einzuschlagen, wozu er den Hammer seines Vaters benutzt. Es ist ein guter, handlicher Latthammer mit einem gummierten Griff und einem 600-Gramm-Hammerkopf aus C45 Stahl. Zuerst geht Franky zu den Kindern, und dann kümmert er sich um Violet, die auf der Couch liegt und beinahe alles verpennt hätte. Das geht recht gut und ohne viel Gezeter , weil er ihr und den Kids früher am Abend etwas von dem Excedrin in die Pasta gemischt hatte, und eine Extraportion davon in Violets Kaffee. Rocco erwischt er ziemlich hart, der Junge ist
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