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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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bist du si­cher, dass du dir das auch leis­ten kannst?«
    Ihre Freun­din­nen, Sa­man­t­ha und An­ge­la, wel­che dem Ge­spräch auf­merk­sam ge­lauscht hat­ten, konn­ten sich nicht län­ger be­herr­schen, und auch Tif­fa­ny Mar­hs­ners Mund­win­kel schnell­ten in die Höhe. Die drei wa­ren in schal­len­des Ge­läch­ter aus­ge­bro­chen, während sie ab­ge­zogen wa­ren und ihn mit hoch­ro­tem Kopf mit­ten auf dem Gang ste­hen lie­ßen.
    Ir­gend­wie hat­te er es noch bis in den Wasch­raum ge­schafft, wo sich Ricky Ló­pez in eine der Ka­bi­nen ein­ge­schlos­sen hat­te, um – nach­zu­den­ken. Na gut, viel­leicht hat­te er da­bei auch ein klei­nes bis­schen ge­weint. Falls es so war, sah man es ihm je­den­falls nicht mehr an, als er sich in sein Klas­sen­zim­mer schlich und den Rest des Ta­ges nach Kräf­ten ver­such­te, un­sicht­bar zu sein. Für heu­te hat­te er ge­nug ge­lernt.
    Das war der Lohn, den man er­hielt, wenn man sei­nen Mut zu­sam­men­nahm.
    Zu­min­dest dann, wenn man kei­nen rei­chen Va­ter hat­te wie Mike Skol­nick, son­dern nur eine Ma, die in Mr. Winslows Ye Olde Shop­pe ar­bei­te­te, dem wahr­schein­lich kleins­ten Su­per­markt der Welt. Mit den wahr­schein­lich un­ter­be­zahl­tes­ten An­ge­s­tell­ten nörd­lich von Me­xi­ko.
    Ralph hat­te Recht ge­habt. Manch­mal war es ein­fach bes­ser, in den Schat­ten zu war­ten, und zu hof­fen, dass sie einen in Ruhe lie­ßen bis die Schu­le aus war. Was so in drei, vier Jah­ren sein wür­de.
    Manch­mal war es bes­ser, un­sicht­bar zu blei­ben.

Ricky irrt sich
     
     
    D ie Ge­schich­te hat­te sich er­staun­lich schnell her­um­ge­spro­chen. Die grin­sen­den Ge­sich­ter der Schü­ler, de­nen er auf dem Gang be­geg­ne­te, lie­ßen kei­nen Zwei­fel dar­an. Die gan­ze Schu­le wuss­te Be­scheid. Und das, so wur­de Ricky mit Ent­set­zen klar, be­deu­te­te, dass früher oder später auch Mike Skol­nick von der Sa­che Wind be­kom­men wür­de. So war Ricky den gan­zen Tag durch die Flu­re ge­schli­chen, in dem Be­wusst­sein, dass Mike und sei­ne Kum­pel je­der­zeit hin­ter der nächs­ten Ecke lau­ern konn­ten, um ihm die Höl­le heiß zu ma­chen. Aber Mike war an die­sem Vor­mit­tag nicht in der Schu­le auf­ge­taucht, oder Ricky hat­te ihn nicht ge­se­hen.
    Und dann hat­te sich der bis­lang mie­ses­te Tag in Ricky Ló­pez' jun­gen Le­ben plötz­lich in das to­ta­le Ge­gen­teil ver­wan­delt, ein­fach so.
    Er war ge­ra­de mit Ralph in eine an­ge­reg­te Dis­kus­si­on über die ge­hei­me Iden­ti­tät von Cap­tain Beyond ver­tieft ge­we­sen, des­sen Va­ter nach Ral­phs Mei­nung der zwie­lich­ti­ge Doc­tor Fang-Tas­tic vom Pla­ne­ten Draa'kk sein soll­te. Was schon al­lein des­halb aus­ge­spro­che­ner Quatsch war, weil Draa'kk sich in ei­ner völ­lig an­de­ren Di­men­si­on als Kr’llyand , der Hei­mat­pla­net des Cap­tains, be­fand, wie je­der auf­merk­sa­me Le­ser der Rei­he spätes­tens seit Heft Num­mer 43 wuss­te. Als Ricky ge­ra­de zum fi­na­len Schlag sei­ner Ge­gen­ar­gu­men­ta­ti­on aus­ho­len woll­te, sah er Tif­fa­ny. Sie kam di­rekt auf ihn zu, und dies­mal ohne ihre däm­li­chen Freun­din­nen.
    Ricky hat­te auf dem Ab­satz kehrt ge­macht, und sich in Rich­tung Aus­gang ver­drückt. Er hat­te Ralph ein­fach mit­ten im Satz ste­hen las­sen und war in die ent­ge­gen­ge­setzte Rich­tung da­von ge­stie­felt.
    »Hey, Ricky, war­te doch mal!« – und dann war er doch ste­hen­ge­blie­ben. Woll­te sie ihn etwa noch­mals de­müti­gen, hat­te sie noch nicht ge­nug? Und wenn schon, was hat­te er denn noch zu ver­lie­ren? Er war ja oh­ne­hin be­reits der Kö­nig al­ler Idio­ten an der Port High , nicht wahr? Da konn­te er ge­nau­so­gut ste­hen blei­ben und es hin­neh­men wie ein rich­ti­ger … Ver­lie­rer.
    Er hat­te sich um­ge­dreht und da stand sie, lächel­te ihn an und war atem­be­rau­bend wie eh und je – und nun selbst ein we­nig au­ßer Atem, weil sie hin­ter ihm her ge­rannt war. »Hey«, hat­te sie noch ein­mal ge­sagt, lei­ser dies­mal.
    Hin­ter ihm her ge­rannt war?
    »Hey.« hat­te Ricky er­wi­dert und sich räus­pern müs­sen. »Hey, Tif­fa­ny.« Stets ori­gi­nell und wort­ge­wandt, wie es die Leu­te

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