Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)
einem in die Wand eingelassenen Metallbügel, um sich bis zur Klotür zu hangeln, vor der sie ihren Treppenlift geparkt hatte. Dann ließ sie sich auf die Sitzfläche des Lifts fallen und drückte einen Knopf, worauf sich das kleine Gefährt mit einem leisen Surren in Bewegung setzte und sie hinab ins Erdgeschoss des kleinen Häuschens brachte, wo am Treppenabsatz ihr Rollstuhl auf sie wartete. Sie setzte aus dem Lift in den Rollstuhl über und fuhr dann zum Fenster im Wohnzimmer, von dem aus sie auf die Straße vor ihrem Haus hinaus blicken konnte.
Als Erstes fiel ihr die Radkappe auf, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite lag. Die Sonne war für einen Moment durch die dichte Wolkendecke gebrochen, wie um die Szene zu beleuchten, und ließ das Metall der Radkappe geheimnisvoll blitzen und funkeln.
Dann entdeckte sie den leblosen Jungen, der auf ihrer Seite des Bürgersteigs in einem kleinen See aus Blut lag. Eli Schmid fasste sich an die Brust und ließ sich schwer in ihren Rollstuhl sinken. Dann betätigte sie den Knopf, der den Rollstuhl startete und fuhr auf das kleine Tischchen neben der Tür zum Flur zu, wo neben einer Vase mit einem Strauß Plastikveilchen ihr Telefon stand.
Azula
A ls er fertig war, zog er ihn fast sofort heraus und rollte sich dann von ihr herunter, so wie jedes Mal. Miguel hatte es stets genossen, in ihr zu bleiben, bis ihre gemeinsamen Säfte ihn nach einer Weile aus ihrem Körper gespült hatten. Aber er war nicht Miguel. Und wie jedes Mal stopfte er sich ein Kopfkissen unter den Rücken, angelte nach der Schachtel auf dem Nachttisch und steckte sich eine an. Er warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr.
»Nicht schlecht, oder, Azula-Baby? Nicht schlecht...« lobte er sich selbst, und nur halb im Scherz.
»Stimmt, Johnny, das war gut.« erwiderte sie. Und es stimmte. Er hatte es ihr besorgt, fast eine Stunde lang, wenn man das Vorspiel dazu zählte. Und das war etwas, das er wirklich gut konnte, sie zerschmolz praktisch unter seinen schlanken, geschickten Händen. Er brachte sie selten zum Höhepunkt, wie es Miguel fast jedes Mal geschafft hatte, aber das war nicht weiter schlimm. Dafür brauchte es Zeit, und Vertrauen. Und beides stand ihnen nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Es hatte ihr trotzdem Spaß gemacht, einer der Gründe, warum Azula López mit Johnny Eton schlief.
Der andere Grund hatte eher mit seinem Job zu tun. Johnny arbeitete als Geldeintreiber für den Duke. Ein Repo-Man , so ähnlich wie die Typen, welche die Autohändler losschicken, um ihre Camaros von den Leuten zurück zu klauen, wenn diese die Raten dafür nicht bezahlen konnten. Nur hatte Azula nun wirklich kein Auto, das zu klauen sich gelohnt hätte. Das einzige, das sie besaß, war ihr fast abbezahltes Haus und die Freuden, die ihr Körper bot.
»Wo ist dein Sohn, Azula-Baby, hm? Ricky, stimmt's?« sagte Johnny Eton, zog an der Zigarette und blies den Rauch an die Decke ihres Schlafzimmers.
»Er fährt die Zeitung aus, Johnny. Ist ein braver Junge.« sagte Azula und dachte: Nur dass dich überhaupt nichts angeht, Johnny Eton. Schließlich bist du nicht sein Vater. Aber das sagte sie natürlich nicht laut.
»Ist er denn auch sonst ein braver Junge? Macht dir keinen Kummer?« fragte Johnny ohne großes Interesse und ließ seinen Blick genießerisch über ihre kleinen, straffen Brüste wandern.
»Ja, er ...« Nun, in letzter Zeit war er nicht immer brav gewesen. In letzter Zeit war er abends länger fort geblieben, als sein Vater ihm das erlaubt hätte, würde er noch leben. Und sie hatte ihn im Verdacht, ein paar Mal die Schule geschwänzt zu haben. Als sie ihren Sohn darauf angesprochen hatte, war er ihr nur mit diesem seltsamen Blick begegnet, kalt und fern, und da hatte sie ihn in Ruhe gelassen. Sie liebte den Jungen und es war ja auch nicht leicht für ihn. Ein
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