Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)
Hände über ihren Hintern gleiten ließ. Tiffany schlug sie kichernd beiseite und entwand sich seinem Griff. Darauf würde Mike noch eine ganze Weile warten müssen. Nein, verbesserte sie sich dann, darauf würde er sogar bis in alle Ewigkeit warten.
Sie griff nach seiner Hand. »Gehen wir, Baby.«
Mikes Freunde liefen hinter ihnen her und machten dabei ihre üblichen Affengeräusche. Es klang ziemlich authentisch, fand Tiffany und war sich ziemlich sicher, dass die beiden ihr unverwandt auf den Hintern glotzten. Sollten sie. Schließlich hatte jeder in Port seine Aufgabe zu erfüllen, wie ihr Vater manchmal sagte. Sogar Mike und seine beiden menschlichen Schimpansen.
Meteoritenschauer
S o weit oben beim Wald trieb sich Ricky López normalerweise nicht herum. Und auch sonst keiner, soweit er wusste. Zumindest nicht freiwillig, und schon gar nicht nach Einbruch der Dunkelheit. Andererseits war es gerade mal früher Abend, als er mit seinem rot lackierten BMX-Rad den Fuß des Potter's Hill erreichte, auf dessen Kuppe der alte Seefriedhof lag. Er trug seine neuen Jeans. Die, welche ihm seine Ma zum siebzehnten Geburtstag geschenkt hatte und die er sonst nur Sonntags anzog, wenn sie zur Kirche gingen oder Tante Maria aus New York zu Besuch kam. Dazu trug er den blauen Kapuzenpullover der New York Giants, der vor Urzeiten einmal einem von Tante Marias Söhnen gehört hatte. Seine Mutter hatte ihn erst am Vorabend gewaschen und er war noch ein wenig klamm, aber das machte nichts, er hielt ihn trotzdem warm. Viel wichtiger, es war sein Glückspulli .
Er hätte gern ein schöneres Rad besessen oder Tiffany mit einem Wagen abgeholt. Und vielleicht gern einen Anzug getragen, oder wenigstens ein weißes Hemd. Allein, er besaß keines dieser Dinge und noch nicht einmal einen Führerschein. Aber heute würde er der Welt beweisen, dass man diese Dinge überhaupt nicht brauchte, um mit Tiffany Marshner auszugehen. Dass es vollauf genügte, ein netter Junge zu sein. Und dass man sich nur trauen musste, ein Mädchen anzusprechen. Ricky grinste und trat noch etwas schneller in die Pedale.
Das war der Lohn, den man erhielt, wenn man seinen Mut zusammennahm. Ganz recht.
Als er oben beim alten Friedhof angekommen war, lehnte Ricky sein Rad gegen die Steinmauer und sah sich um. Niemand war hier, er war der Erste, und gut eine Viertelstunde zu früh. Er war ziemlich aus der Puste und da er Tiffany nicht verschwitzt und außer Atem gegenüber treten wollte, lehnte er sich an die Mauer, atmete ein paar Mal tief durch und betrachtete die untergehende Sonne, welche ihre letzten Strahlen blutrot über den Horizont in seine Richtung sandte. Er blinzelte ihr zu. Es würde Meteorschauer geben, hatte der Wetterfrosch vorhin im Radio verkündet. Sie würden auf der Mauer sitzen und über die ganze Stadt schauen, während es über dem Meer Sternschnuppen regnete. Tiff würde sich an seine Schulter kuscheln (Oh Mist! Er hätte eine Decke mitnehmen sollen, aber dafür war es jetzt zu spät … ) und vielleicht würden sie sogar ein wenig Händchen halten. Dann würde sie sich zu ihm hinüber beugen und ... Ricky schloss genießerisch die Augen.
Als er sie wieder aufmachte, war die Sonne gänzlich im Meer versunken.
Eine Warnung
R icky warf einen Blick auf seine Uhr, eine billige Timex mit gerissenem Armband, die er in der Hosentasche mit sich herumtrug. Genau Sieben Uhr. Er schaute die Straße den Hügel hinab. Niemand. Kein Rad und auch kein Wagen, was das betraf. Gar nichts und niemand.
Sie würde nicht kommen, natürlich nicht. Sie hatte ihm ihr Herz ausgeschüttet, ja. Und dann hatte sie es sich anders überlegt.
Er drehte sich zum Friedhof um. Er würde trotzdem noch ein paar Minuten warten. Die Illusion war einfach zu
Weitere Kostenlose Bücher