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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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größte Teil von Schmod­der be­gra­ben ist. Und dann krie­ge ich einen Rie­sen­schreck. Das, was ich für 'nen Ast an 'nem Baum­stamm ge­hal­ten habe, ist ein Arm, der Arm von 'nem Men­schen! Und dann sehe ich auch den Rest und tre­te einen Schritt zu­rück. Es ist näm­lich ein kom­plet­ter Mensch und er ist mau­se­tot.
    Das Ge­sicht ist völ­lig von dem schwar­zen Zeug be­deckt, sei­ne Bei­ne eben­so und auch das meis­te von sei­nem Ober­kör­per. Ist aber al­les noch dran und vor­han­den. Das spricht da­für, dass er noch nicht lan­ge hier ge­le­gen hat, höchs­tens seit ein paar Mi­nu­ten. Sonst hät­ten ihn die Vie­cher si­cher schon an­ge­knab­bert.
    Es ist ein jun­ger Bur­sche, wie's aus­sieht. Hät­te sein Le­ben noch vor sich ge­habt, wie's so schön heißt. Nicht dass das be­son­ders ro­si­ge Aus­sich­ten wären, hier in Port.
    Ich hocke mich also hin und über­le­ge, was zu tun ist. Dann dre­he ich ihn um, was ganz schön schwer geht, weil er so tief drins­teckt. Er fasst sich un­heim­lich kalt und glit­schig an, sein Kör­per ist ganz steif und durch­weicht. Es er­in­nert mich ein bis­schen an einen ge­fro­re­nen Fisch.
    Er hat 'ne Geld­bör­se eins­tecken, die neh­me ich mit. Was soll er auch noch da­mit? Dann dre­he ich ihn zu­rück, er­scheint mir ir­gend­wie rich­tig so, kei­ne Ah­nung, warum. Mir fällt auf, dass er sei­ne an­de­re Hand, also die, die er nicht aus dem Schlamm in die Höhe reckt, an sei­ne Brust ge­drückt hat und aus sei­ner Faust 'ne Schnur kommt, die ihm um den Hals hängt. Ich krat­ze den Schlamm von der Schnur und sie blitzt sil­bern. Muss wohl 'ne Ket­te sein und in sei­ner Hand eine Art An­hän­ger, an den er sich im letzten Mo­ment ge­klam­mert hat. Hät­te er die Hand mal lie­ber zum Schwim­men be­nutzt.
    Da die Ket­te dem Bur­schen nun nichts mehr nützt, ver­su­che ich, sie an mich zu neh­men. Mir nützt sie näm­lich viel­leicht schon noch was. Ken­ne da einen Kerl bei den Docks, der Wert­sa­chen an­kauft und nicht all zu vie­le dum­me Fra­gen stellt.
    Ich muss schnell ma­chen, weil auch die Bul­len wis­sen, dass hier öf­ter mal was an­ge­spült wird, und wenn 'ne Per­son ver­misst wird, wird's am Strand schnell un­ge­müt­lich. Be­son­ders dann, wenn die Bul­len mich in der Nähe der Lei­che se­hen. Wer weiß, viel­leicht ging der Bur­sche ja schon vor 'n paar Ta­gen ver­lo­ren und wird seit­dem ver­misst? Dann ist es 'ne Fra­ge der Zeit, bis ei­ner von den Cops hier auf­taucht, stin­ken­der, schwar­zer Schlamm hin oder her. Ich habe je­den­falls kei­ne Lust auf 'ne Nacht im Knast.
    Also schaue ich, dass ich die Ket­te von ihm los­be­komm'. Das geht nicht be­son­ders gut, ich muss erst sei­ne Hand auf­s­tem­men. Mann, hat­te die­ser tote Kerl einen Griff, muss wohl die Lei­chen­star­re sein oder so­was. Schließ­lich be­komm' ich die Ket­te frei und seh' dass da wirk­lich ein An­hän­ger dran ist, ir­gend 'n Edels­tein oder so­was. Könn­te zu­min­dest ei­ner sein, auch wenn er nicht durch­sich­tig ist, nur so'n mat­tes, wei­ßes Stück Stein wie 'n Quarz oder so­was mit was Ro­tem in­nen drin. Auf je­den Fall sieht der Stein sehr schön aus, ich kann verste­hen, dass der Jun­ge so sehr dran ge­han­gen hat.
    Ein On­kel von mir hat mal Stei­ne ge­sam­melt. Geo-zolist heißt je­mand, der das tut, und On­kel Eddy hat­te ein paar Stei­ne, die dem Ding ziem­lich ähn­lich se­hen. So­weit ich weiß, war die Samm­lung von On­kel Eddy 'nen gan­zen Bat­zen Geld wert, und als ihn sei­ne Alte schließ­lich ins Grab ge­bracht hat­te, hat sie den gan­zen Kram ver­kauft und ein schö­nes Sümm­chen da­für be­kom­men.
    Gut, den­ke ich mir. Die­sen Ty­pen bei den Docks, den ich ken­ne, wird's freu­en. Viel­leicht wür­de auch ich ein hüb­sches Sümm­chen da­für be­kom­men. Ich nehm' dem ar­men Kerl also auch die Ket­te ab, samt An­hän­ger und steck' sie in sei­ne Geld­bör­se. Die wie­der­um steck' ich mir an­schlie­ßend vorn in die Un­ter­ho­se. Nur für den Fall, dass je­mand später mei­ne Ta­schen se­hen will.
    Dann gehe ich zu­rück zum Boot, um mei­nen Man­tel zu ho­len und end­lich vom Strand zu ver­duf­ten. Das Vor­hän­ge­schloss nehm' ich mit. Da­mit geh' ich zwar das Ri­si­ko ein, dass mir ir­gend so ein

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