Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
wie die­ser Ló­pez und sei­ne Kum­pel. An­stän­di­ge Bur­schen, die im­mer 'n net­tes Wort und manch­mal auch was von ih­rem Fang oder we­nigs­tens 'ne Zi­ga­ret­te für mich üb­rig hat­ten. Jetzt sind sie alle fort. Wie die Fa­brik oben auf dem Hü­gel auf­ge­macht hat und das Was­ser hier be­gann, sich schwarz zu fär­ben, war's aus mit dem Fi­schen, also ha­ben sie sich vom al­ten Mars­h­ner für ihr Fang­recht aus­zah­len las­sen und die meis­ten ar­bei­ten seit­dem oben in sei­ner Fa­brik. Bringt ih­nen wahr­schein­lich in 'nem ein­zi­gen Jahr mehr ein als die ge­sam­te Fi­sche­rei in der Zeit da­vor, also war's wohl ein gu­ter Deal für sie, nur ha­ben wir jetzt über­all die­sen schwar­zen Schlamm und so­was. Ein paar von den Fi­schern sind wohl auch fort­ge­gan­gen. Hab' sie zu­min­dest nicht mehr ge­se­hen seit­dem.
    An dem Mor­gen hat­te ich in ei­nem der Boo­te ge­näch­tigt, 'ner alte Jol­le na­mens Au­ro­ra mit ab­ge­blät­ter­ter, ro­ter Far­be am Rumpf und ei­nem Rie­sen­leck im Bo­den. Na, ich will ja nicht auf See mit dem Ding. Wo­bei, muss mal ein rich­tig schö­nes Boot ge­we­sen sein, und bes­ser aus­ge­rüs­tet als die meis­ten al­ten Kut­ter, die hier so vor sich hin ros­ten. Vor al­lem mit 'ner ge­räu­mi­gen Ka­jüte.
    Ich hat­te mir so­gar in der Stadt 'n Schloss be­sorgt und da­mit konn­te ich dann die Luke ab­schlie­ßen. So hab' ich's ganz für mich, wenn ich in der Ge­gend bin, und auch wenn durch das Leck manch­mal kal­te Luft von un­ten rein­zieht und das Ding eine Schräg­la­ge hat, dass man halb auf der Au­ßen­wand schla­fen muss – mir hat's je­den­falls bis­her im­mer ge­nügt. Hab' mir ein paar alte Bret­ter be­sorgt und es da­mit aus­staf­fiert. Aus dem, was üb­rig war, hab' ich mir so­gar 'nen klei­nen Tisch ge­baut, nicht dass ich wirk­lich einen bräuch­te, ich fin­de es nur ir­gend­wie wohn­li­cher so. Ich hat­te auch mal 'ne Ma­trat­ze in dem Kahn, aber die war nach ein paar Ta­gen völ­lig ver­schim­melt. Hat­te dann auch 'n bis­schen Angst, dass das wei­ße Vieh­zeug rein­kriecht und hab' sie des­we­gen zu­rück auf den Strand ge­wor­fen. Am nächs­ten Mor­gen war sie weg, die klei­nen Krab­bel­vie­cher ha­ben sie wohl kom­plett auf­ge­fres­sen oder ins Meer ge­schleppt, oder wo im­mer die her­kom­men. Wür­de ih­nen bei­des zu­trau­en.
    Seit­dem pen­ne ich in dem schö­nen, dicken Win­ter­man­tel, den mir die net­ten Schwes­tern von der St. Ma­rys vor'n paar Wo­chen in die Hand ge­drückt ha­ben. Die Schwes­tern sind lei­der auch nicht mehr da, ha­ben so­gar ihre Kir­che ver­kauft und seit­dem war ich nicht mehr dort, denn die Tür ist ver­na­gelt und letztes Os­tern ist das große Stein­kreuz vom Dach ge­fal­len. Es liegt es im­mer noch in dem ver­wit­ter­ten Gar­ten hin­ter der Kir­che, kei­ner hat es wie­der drauf ge­setzt. Bö­ses Omen.
    Wie ich an die­sem Mor­gen auf­wa­che, so ge­gen Sechs viel­leicht, muss ich ganz schön pis­sen und da ist es dann auch meist mit der Nachtru­he vor­bei bei mir. Ich krie­che also aus der Ka­jüte und stell mich an die schie­fe Re­ling von mei­nem Kahn, gucke mir den Him­mel an, während ich's lau­fen las­se. Wür­de wohl wie­der den gan­zen Tag reg­nen heu­te. Die Son­ne kommt ge­ra­de am Ho­ri­zont her­vor­ge­kro­chen, ist kaum zu se­hen hin­ter den dicken, grau­en Wol­ken, und die wei­ßen Krab­bel­vie­cher has­ten pa­nisch zu­rück ins Meer. Das macht einen ziem­li­chen Lärm, klingt als wenn man Un­men­gen von Wal­nuss­scha­len an­ein­an­der reibt. Ekel­haft. Ich seh' zu, dass ich ein paar von ih­nen mit mei­nem Strahl er­wi­sche, ver­dammt häss­li­che Vie­cher sind das.
    Ich schaue den letzten hin­ter­her, wie sie in der schwar­zen Brühe ver­schwin­den und sehe, dass da noch was an­de­res am Strand liegt. Könn­te 'n Stück Treib­gut sein, den­ke ich, viel­leicht ist ja was Brauch­ba­res da­bei. Viel­leicht ist's 'n Kof­fer mit 'ner Mil­li­on Schei­ne drin, das wäre mal was! Wahr­schein­lich ist's aber nur 'n Stück Holz. Aber auch das wär gut, dann könnt' ich ein Feu­er ma­chen und mir was brut­zeln. Also geh' ich hin und schau mir an, was da im Schlamm steckt.
    Es ist kein Holz.
    Zu­erst tre­te ich fast rein, weil der

Weitere Kostenlose Bücher