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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Auch durch die der Kin­der, so­dass ihre blei­chen Glied­maßen auf gro­tes­ke Wei­se von den klei­nen Kör­pern ab­stan­den. Man hat­te sich ei­ni­ge Mühe ge­ge­ben, die drei Kör­per so an­zu­ord­nen, dass sie einen Pfeil bil­de­ten, der zum Meer hin­un­ter zeig­te. Da­hin, wo früher der Strand ge­we­sen war. Oder der Pfeil aus Kör­pern zeig­te ein­fach in den ver­wil­der­ten Vor­gar­ten drau­ßen vor dem Kü­chen­fens­ter, je nach­dem. Die Mün­der der Lei­chen wa­ren weit auf­ge­ris­sen, Scha­ren von Flie­gen tum­mel­ten sich sum­mend dar­in. Ihre Au­gen starr­ten blick­los zur Decke, au­ßer bei dem klei­nen Jun­gen, der die Au­gen ge­schlos­sen hat­te und aus­sah, als schla­fe er fried­lich. Zu­min­dest hät­te er so aus­ge­se­hen, wenn die kreis­run­de, dun­kel­ro­te Ver­tie­fung in der Mit­te sei­ner Stirn nicht ge­we­sen wäre.
    Als Suzan­ne dem star­ren Blick der to­ten Au­gen zur Kü­chen­decke folg­te, be­merk­te sie Frankys Kör­per. Sei­ne aus­ge­tre­te­nen Turn­schu­he bau­mel­ten über den Ge­sich­tern der To­ten und er selbst bau­mel­te von der Kü­chen­lam­pe, an der er sich mit Hil­fe sei­ner Sonn­tags­kra­wat­te er­hängt hat­te. Sei­ne kräf­ti­gen Hän­de hiel­ten den klei­nen Kör­per von Baby Jean, sie wa­ren förm­lich um den Hals des Klein­kin­des ge­krampft. Über den mäch­ti­gen Pran­ken schau­te ein klei­ner, dun­kelblau­er Ba­by­kopf wie der ei­ner Pup­pe her­aus, die in der Spiel­zeug­fa­brik in den falschen Farb­topf ge­fal­len ist.
    Der Ham­mer, mit dem Franky Brac­cio­li­ni über eine Stun­de an den Kör­pern sei­ner Frau und sei­ner Kin­der ge­wütet hat, bis auch der letzte der großen »Je­sus­nä­gel« ver­braucht war, lag in der Spüle, Suzan­ne sah den blu­ti­gen Griff dar­aus her­vor­ra­gen.
    Über al­lem lag wie ein bit­te­rer Ne­bel der Ge­stank ge­ron­ne­nen Blu­tes, wel­ches lang­sam in das Holz der Die­len ein­sicker­te. Die selt­sam blau schim­mern­den Flie­gen ver­wan­del­ten die Luft vor dem Fens­ter in einen wa­bern­den, sum­men­den Vor­hang. Die­ser An­blick wür­de Suzan­ne Sar­ki­si­an in den fol­gen­den Jah­ren noch Alb­träu­me und einen un­über­wind­ba­ren Ekel vor al­lem, das nur ent­fernt an ein In­sekt er­in­ner­te, be­sche­ren: Die fet­ten, blauär­schi­gen Flie­gen und wie sie ihr fröh­li­ches klei­nes Summ-Kon­zert ga­ben, während sie aus tau­send klei­nen Rüs­seln an den ver­we­sen­den Kör­pern her­ums­aug­ten. Summ-Suzy-Summ, Bien­chen saus' her­um.
     
     
     
     

Νεκροφάγος
     
     
    A ls die Po­li­zei zwan­zig Mi­nu­ten später ein­traf, wa­ren die­se Flie­gen al­ler­dings ver­schwun­den. Sie hat­ten Platz ge­macht für ihre schwar­zen und grü­nen Art­ge­nos­sen - die an­de­ren, all­täg­li­che­ren Aas­fres­ser und Blut­sau­ger.
    Die Po­li­zei von Port hielt sich nicht be­son­ders lan­ge mit dem Fall auf. Kein Mensch bei kla­rem Ver­stand konn­te Franky Brac­cio­li­nis Al­lein­schuld ernst­haft in Zwei­fel zie­hen, nicht nach dem er­würg­ten Baby in sei­nen Hän­den. Franky war ei­ni­ge Male we­gen leich­ter Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­te fest­ge­nom­men wor­den und in ganz Port als Trin­ker und Rauf­bold be­kannt, und nun war er eben durch­ge­dreht. Wahr­schein­lich war das oh­ne­hin nur eine Fra­ge der Zeit ge­we­sen, mut­maßte She­riff Jo­nes und gab die Lei­chen um­ge­hend zur Ver­bren­nung frei. Kein Grund, Steu­er­gel­der und die Zeit des Ge­richts­me­di­zi­ners drü­ben in Inns­witch zu ver­schwen­den. Ganz zu schwei­gen von sei­ner ei­ge­nen, wert­vol­len Zeit.
    »Itha­ker!« er­klär­te She­riff Jo­nes III., »Der Wahn­sinn liegt de­nen doch al­len im Blut.«und leg­te die Akte bei­sei­te, um sich er­neut sei­nem Kaf­fee zu wid­men. »Sol­len die sich mei­net­we­gen alle ge­gen­sei­tig um­brin­gen, es gibt oh­ne­hin zu vie­le von de­nen.« Und da­mit war der Fall ab­ge­schlos­sen.Er hat­te wirk­lich Bes­se­res zu tun.
    Aber et­was Gu­tes hat­te die gan­ze Saue­rei schließ­lich doch ge­habt. Sie hat­te Jo­nes zur Auf­klärung ei­nes an­de­ren Falls ge­führt, des Un­falls mit Fah­rer­flucht vor Mrs. Schmids Haus.
    Zwei Flie­gen

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