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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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ei­ge­ne Stim­me wirk­lich hören woll­te. Statt­des­sen steck­te er die Fin­ger in den Mund, und lutsch­te dar­an her­um, um den Schmerz der Ver­bren­nung zu lin­dern, da­bei sah er sich in der Dun­kel­heit um. Die gar nicht mehr so dun­kel war.
    Er brauch­te ein Wei­le, um her­aus­zu­be­kom­men, wor­an das lag, dann ge­wahr­te er den bläu­li­chen Schim­mer. Er schi­en von ei­nem der Grä­ber zu sei­ner Lin­ken zu kom­men. Er hat­te ge­nü­gend Fil­me der Art »Ein­sa­mer nächt­li­cher Wan­de­rer sieht sich ein selt­sa­mes Licht ge­nau­er an« ge­se­hen, um zu­min­dest skep­tisch zu sein. Wo­bei das fast so un­ter­trie­ben war, wie das Na­tur­schau­spiel von vor­hin als sim­plen Me­teo­ri­ten­schau­er ab­zu­tun. In Wahr­heit mach­te er sich vor Angst fast in die Ho­sen.
    Doch dann sah er et­was, das ihn er­leich­tert auf­at­men ließ. Er hat­te sich nicht ver­lau­fen, oder zu­min­dest nicht rich­tig. Denn das blaue Licht riss die Kon­tu­ren ei­nes scharf­kan­ti­gen Ge­gen­stan­des aus der Fins­ter­nis, ei­nes großen Stein­kreu­zes. Er hat­te den al­ten Jim ge­fun­den, und die­ses selt­sa­me Licht hat­te ihm da­bei ge­hol­fen, Gott sei Dank! Of­fen­bar war er eine Grab­rei­he zu weit süd­lich her­aus­ge­kom­men, aber die­ser Feh­ler ließ sich leicht kor­ri­gie­ren, so­bald er das Kreuz er­reicht hat­te. Das Kreuz mit dem selt­sa­men Licht­schein da­vor. Ver­dammt, reiß' dich zu­sam­men, dach­te Ricky, im­mer­hin bes­ser, als die gan­ze Nacht hier auf dem Fried­hof her­um­zuir­ren. Und be­vor sein Ge­hirn auf sein Herz hören und es sich an­ders über­le­gen konn­te, setzten sich sei­ne Füße in Be­we­gung, auf das Kreuz zu, und auf den Aus­gang, wie er mein­te.
    Als er das Stein­kreuz er­reich­te, war der Licht­schein so stark, dass er Ricky blen­de­te, und doch sah er hin, er muss­te ein­fach. Auf dem Grab des al­ten Jim vor dem großen Kreuz lag ein blau­er Ball, etwa von der Größe ei­nes klei­nen Fisch­gla­ses. Das Licht, wel­ches aus dem In­ne­ren der Ku­gel strahl­te, war von ei­nem rei­nen, ei­si­gen Blau, nicht un­ähn­lich der Far­be von Tif­fa­ny Mars­h­ners Au­gen. Und es war, so­gar noch mehr als die­se, enorm an­zie­hend. Ge­nau­ge­nom­men war es Ricky schlicht un­mög­lich , den Blick von dem Licht ab­zu­wen­den.
    » BLEIB. «, schi­en es zu sa­gen » BLEIB UND BE­TRACH­TE MICH. NUR EIN WEIL­CHEN. « Und das tat Ricky. Er blieb und be­trach­te­te die blaue Licht­ku­gel, und später wür­de er nicht sa­gen kön­nen, wie lan­ge er so da­ge­stan­den und hin­ein­ge­st­arrt hat­te. Ir­gend­wann war die Ku­gel er­lo­schen und Ricky hat­te den Fried­hof mit ziel­ge­rich­te­ten, aber et­was me­cha­ni­schen Schrit­ten ver­las­sen, war auf sein Rad ge­stie­gen und nach Hau­se ge­fah­ren. An nichts da­von er­in­ner­te er sich später. Wann im­mer er ver­such­te, sich zu ent­sin­nen, was in die­ser Nacht nach der Ab­rei­bung durch Mike und sei­ne Freun­de pas­siert war, sah er nur ein strah­lend blau­es Licht, hel­ler als jede Er­in­ne­rung. Aber er wuss­te et­was an­de­res, eine Wahr­heit, die sich tief in sein Be­wusst­sein ein­ge­brannt hat­te. Er wuss­te: Blau ist die die Far­be der Treue.

Die Far­be der Treue
     
     
    A ls er am nächs­ten Mor­gen in sei­nem Bett er­wach­te, war Ricky nahe dran, den ge­sam­ten ver­gan­ge­nen Abend, in­klu­si­ve des Zu­sam­men­tref­fens mit Mike Skol­nick für ein Pro­dukt sei­ner Fan­ta­sie zu hal­ten. Er fühl­te sich präch­tig. Sei­ne Nase schmerz­te nicht mehr, und als er sich im Spie­gel be­trach­te­te, war das gan­ze Blut ver­schwun­den, auch von sei­nen Kla­mot­ten, in de­nen er ge­schla­fen hat­te. Sei­ne Hose hat­te kei­nen Riss mehr, sie sah aus wie ge­ra­de ge­kauft, ge­nau wie sein Sweats­hirt. Und nir­gends war ein Krü­mel Erde oder Schmutz zu fin­den, noch nicht ein­mal un­ter den Soh­len sei­ner al­ten Snea­kers, in de­nen er eben­falls ge­schla­fen hat­te. Und da wuss­te er, dass et­was pas­siert war in die­ser Nacht, et­was Wich­ti­ges. Denn die Soh­len sei­ner Snea­kers wa­ren noch nie­mals vor­her wirk­lich sau­ber ge­we­sen, ge­schwei­ge denn blitz­blank.

SAMS­TAG
     
     

A Fa­ther's work

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