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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Un­ter­hal­tung im Fond des Wa­gens im Min­des­ten be­ein­druckt hät­te.

Mr. Brac­cio­li­ni stößt auf ein Hin­der­nis
     
     
    »V er­dammt, Vio­let, bring' die­se Bäl­ger end­lich zum Schwei­gen!« flucht Franky Brac­cio­li­ni wei­ter.
    »Aber Ma­ry­lou hat...« greint Roc­co und Ma­ry­lou, der schein­bar für den Mo­ment die Ar­gu­men­te aus­ge­gan­gen sind, quiekt los, in ei­nem ho­hen, durch­drin­gen­den Ton, etwa so, wie Fer­kel das tun, wenn man sie zum Schlach­ter führt. Vio­let hat in­zwi­schen auf­ge­ge­ben und guckt de­mons­tra­tiv zum Sei­ten­fens­ter hin­aus. Also dreht Franky sich um und lässt die Hand spre­chen. Es ist eine große Hand, und kräf­tig, denn Franky war früher mal Fi­scher, als es in der Bucht noch et­was zu fi­schen gab. In letzter Zeit scheint die Hand über­haupt die ein­zi­ge Mög­lich­keit zu sein, sei­ne plär­ren­de Brut we­nigs­tens für ein paar Mi­nu­ten zur Ruhe zu brin­gen. Also dreht er sich um und scheu­ert dem Jun­gen eine. Nicht zu fest, nur da­mit er sich noch ein Weil­chen an die Lek­ti­on er­in­nert und end­lich sei­ne ver­damm­te Klap­pe hält. Der Jun­ge schaut ihn für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de aus großen Au­gen an, und hält tat­säch­lich kurz die Klap­pe, dann plärrt er um so lau­ter los. Ma­ry­lou stimmt ein spit­zes, scha­den­fro­hes Ge­läch­ter an, was ir­gend­wie noch ner­vi­ger ist als ihr Fer­kel-Quie­ken von vor­hin. Dum­mer­wei­se dreht sich nun auch Vio­let wie­der zu den Kin­dern um.
    Als Franky Brac­cio­li­ni be­merkt, dass von der Fahr­bahn ab­ge­drif­tet ist, den Mit­tel­strei­fen längst über­quert hat und sich mitt­ler­wei­le auf der Ge­gen­spur be­fin­det, ist es schon zu spät. Er reißt das Steu­er her­um, aber das nützt dem Jun­gen auf dem Fahr­rad auch nichts mehr.
    Der Jun­ge hat die Ka­pu­ze sei­nes Sweats­hirts tief ins Ge­sicht ge­zogen, und während Franky auf ihn zu­rast, kann er deut­lich das Logo der New York Gi­ants auf der Brust des Jun­gen le­sen. Es ist das alte Logo, aus der Zeit, als Phil Simms noch Quar­ter­back für die Gi­ants ge­we­sen war, und nicht die­se häss­li­chen Klein­buch­sta­ben, die sie heu­te als Logo ha­ben.
    Eine durch­sich­ti­ge Plas­tik­fo­lie ist über den Korb am Len­ker des BMX ge­brei­tet, un­ter dem die Zei­tun­gen lie­gen, die der Jun­ge aus­fährt. Es ist der Port Re­gis­ter, Ports überaus re­spek­ta­bles (und ein­zi­ges) Wo­chen­blatt. All das sieht Franky, der plötz­lich voll­kom­men nüch­tern ist, mit schmerz­haf­ter Deut­lich­keit, selbst sei­ne Kopf­schmer­zen sind für den Mo­ment ver­ges­sen. Das Ge­sicht des Jun­gen kann er al­ler­dings nicht er­ken­nen, dazu hat die­ser die Ka­pu­ze zu tief ins Ge­sicht ge­zogen, wahr­schein­lich we­gen des Re­gens.
    Franky ruft » Ca­zzo! «, als er den Jun­gen mit dem na­he­zu un­ge­brems­ten Wa­gen rammt. Er hört ein lau­tes »Klonk!«, was ihn aus ir­gend­ei­nem Grund an die Brems­puf­fer von Ei­sen­bahn­wag­g­ons er­in­nert und dann geht eine hef­ti­ge Er­schüt­te­rung durch den Wa­gen und Vio­let knallt mit der Hüf­te un­sanft an das Ar­ma­tu­ren­brett, weil sie im­mer noch nach in­ten sieht. Das un­ge­sun­de Krei­schen der ab­ge­nutzten Brem­sen des Star­let emp­fin­det er eben­falls als et­was un­bes­timmt Bahn­hofs­mäßi­ges.
    Während Franky in Ge­dan­ken noch bei Zü­gen und Bahn­hö­fen ist, se­geln der Jun­ge und sein Rad in Zeit­lu­pe vor sei­nen schreck­ge­wei­te­ten Au­gen durch die Luft. Für einen Mo­ment ver­schwin­det er so­gar kom­plett aus Frankys Ge­sichts­feld, so hoch schwebt er über dem Bür­gers­teig. Dann ist er wie­der zu se­hen. Er und das Rad kra­chen fast gleich­zei­tig auf den Geh­weg, von dem Rad bre­chen ein paar Tei­le ab, während es drei, vier Pur­zel­bäu­me schlägt und schließ­lich ein paar Me­ter wei­ter auf dem As­phalt lie­gen bleibt. Der Jun­ge schlägt kei­ne Pur­zel­bäu­me, nach­dem er auf­ge­kom­men ist. Er liegt ein­fach nur da und be­wegt sich nicht mehr.
    Durch die vier In­sas­sen des Wa­gens geht ein Ruck, als der klei­ne Wa­gen bockend vom Bord­s­tein ab­prallt und zu­rück auf die Straße ge­schleu­dert wird. Da die Stoß­dämp­fer des Wa­gens

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