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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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Uniklinik fahren und seine Kollegen
befragen.“
    „Warum
habe ich das Gefühl, dass wir etwas Wichtiges übersehen, wenn wir uns sofort
auf ihn einschießen?“, wiegelte Pfeifer ab. „Das Wissen über solche Produkte
kann man sich schließlich auch im Internet anlesen.“
    „Das
schon, aber besorgen kannst du dir das Zeug nur im Krankenhaus.“
    „Oder
auf dem Schwarzmarkt.“
    „Sag
mal, was ist das zwischen dir und diesem Leclerc, dass du ihn partout für unschuldig
halten willst? Läuft da was?“, stichelte Beate.
    „Sehr
witzig. Komm, lass uns in die Klinik fahren.“ Die beiden hatten in ihrem Eifer
nicht bemerkt, dass sie vom Fenster der Wohnung im Haus Nr. 68 a aufmerksam
beobachtet wurden. Nichts ahnend stiegen sie in ihren Wagen und brausten los,
in Richtung Uniklinik.
    Ihre
Befragung in dem Krankenhaus, in dem Leclerc arbeitete, hatte allerdings nicht
viel ergeben. Keiner der anwesenden Ärzte konnte oder wollte ihnen viel über
Dr. Thierry Leclerc sagen. Die meisten von ihnen befanden sich gerade im OP und
die, die zur Verfügung gestanden hatten, gaben an, ihn nicht gut genug zu
kennen, um Aussagen über seinen Charakter zu treffen. Sie hatten den Polizisten
geraten, morgen früh, noch vor der Visite, zu kommen. Da bestünden die größten
Chancen, die Ärzte und Schwestern zu erwischen, die ihn näher kannten. Eines
hatten sie aber doch herausgefunden. Leclerc war kein Anästhesist. Er war
Urologe. „Das wäre auch zu schön gewesen“, seufzte Beate. Ausnahmsweise stimmte
ihr Chef ihr da einmal zu. Nichts wäre ihm momentan lieber gewesen, als ein
schnell gelöster Fall. „Du kommst gleich morgen früh nochmal hierher und
klapperst die Kollegen und die Krankenschwestern ab“, wies er Beate an. Sie
nickte knapp. Das musste er ihr nicht zweimal sagen.

19
     
    Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, wo sie sich befand und was
passiert war. Pauline setzte sich auf und rieb sich die Augen. Sie versuchte,
sich umzusehen, doch die Dunkelheit war nach wie vor undurchdringlich, die
Stille förmlich ohrenbetäubend. Sie hatte das Gefühl, in ihrem Verlies erdrückt
zu werden.
    Noch
immer hatte sich niemand blicken lassen. Wie lange sollte das noch so
weitergehen?
    Verzweifelt
kroch sie zurück zur Tür und hämmerte, den wahnsinnigen Schmerz in der linken
Schulter ignorierend, dagegen, bis die Haut an ihren Fäusten aufplatzte. Sie
wartete kurz, doch nichts rührte sich da draußen. Wo sind die nur hin?
Irgendwo müssen die doch sein.
    „Hilfe!“,
rief sie. Dann nochmal, lauter: „Hilfe! Ist da jemand? Hallo? Wer sind Sie und
was wollen Sie von mir? Reden Sie endlich mit mir. Bitte!“ Keine Antwort.
Pauline war mit einem Mal unendlich müde und erschöpft. Sie hatte Durst und sie
fror unsäglich. Sie trug nur noch einen BH. Die Bluse hatte sie sich als Schlinge
um den Arm mit der ausgekugelten Schulter gebunden.
    Doch
da war noch ein Gefühl, das sie über die letzen Stunden nicht wahrgenommen
hatte, dass sich aber jetzt immer mehr in ihr Bewusstsein drängte. Ihre Blase
meldete sich mit einer Dringlichkeit, die keinen Aufschub duldete. Also kroch
sie zur gegenüberliegenden Ecke, um sich zu erleichtern. Sie hoffte, dass nicht
ausgerechnet jetzt die Türe aufginge und sie ihr damit das letzte bisschen
Würde noch rauben würden. Sie beeilte sich. Danach schleppte sie sich zurück
zur Tür und wartete. Es konnten Stunden oder aber nur Minuten vergangen sein,
Pauline wusste es nicht, als draußen plötzlich wieder Schritte erklangen.
Diesmal nahm sie aber noch ein anderes Geräusch wahr. Ein Klirren. Schlüssel.
    „Hallo?
Hier bin ich. Hilfe!“, rief sie und hämmerte wieder gegen die Tür. Da hörte
sie, wie ein Schlüssel ins Schloss geschoben wurde und sie spürte, wie die Türe
sich langsam einen Spalt aufschob.
    „Geh
von der Tür weg“, befahl eine gesichtslose Stimme. „Na los, sonst lernst du
mich kennen.“ Ängstlich zog sich Pauline so weit zurück, bis sie an die
gegenüberliegende Wand stieß. „Ich bin weg“, stammelte sie leise. Das Licht
einer großen Stabtaschenlampe flammte auf und blendete sie. „Na, hast du dich
eingelebt? Machs dir gemütlich, du bleibst ´ne Weile. Unser Service ist jetzt
nicht gerade wie im Viersternehotel, aber wir bemühen uns. Am Ende deines
Aufenthaltes kannst du gerne einen Zettel in unseren Kummerkasten werfen.“
Grinsend schob der Mann mit dem Fuß ein paar Decken herein. „Oh, du hast dich
für mich schön gemacht, wie ich sehe. Das muss

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