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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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Scheck,
wir kennen uns ja bereits. Wo sind denn Ihre Kollegen? Die von letzter Woche,
die nach meiner Mitarbeiterin gesucht haben? Ist denn zwischenzeitlich etwas
über ihren Verbleib bekannt geworden?“ Er zog die Augenbrauen fragend nach oben
und wartete.
    „Die
beiden sind verhindert. Arbeiten an einem anderen Fall momentan. Leider haben
wir Frau Dr. Schirrer noch nicht gefunden. Ihren Fragen entnehme ich, Sie haben
auch nichts von ihr gehört? Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss und würden Sie
jetzt bitten, uns ins Labor und in die Büros zu führen.“
    „Oh.“
Das Lächeln des Professors war einem betroffenen Ausdruck gewichen. „Bedaure,
das wird leider nicht möglich sein.“ Achselzuckend übergab er Pfeifer den
Telefonhörer, den er just in diesem Moment von der Telefonistin gereicht
bekommen hatte. Pfeifer traute seinen Ohren nicht. Ein Richter vom
Oberlandesgericht meldete sich zu Wort und teilte ihm mit, dass der vom
Amtsrichter ausgestellte Durchsuchungsbeschluss keine Gültigkeit besitze.
    Er
klärte ihn auf, dass der Richter eine Durchsuchung nur dann anordnen darf, wenn
er sich aufgrund einer eigenverantwortlichen Prüfung der Ermittlungen davon
überzeugt hat, dass die Maßnahme verhältnismäßig ist. In diesem Fall sei
erstens die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben und zweitens würde eine
Durchsuchung die nationale Sicherheit gefährden. Er wies Pfeifer und seine
Mitarbeiter an, das Gelände umgehend zu verlassen. Der Professor stand mit
abwesendem Gesichtsausdruck vor Pfeifer und wartete. Er war jetzt wieder ganz
ruhig.
    Der
Kommissar verabschiedete sich von dem Richter und legte auf. Er kochte
innerlich. Er unterdrückte den Impuls, den Professor zu schütteln. Stattdessen
sagte er zähneknirschend: „Sieht so aus, als wäre Justitia auf Ihrer Seite,
Professor. Heute zumindest.“  Er wandte sich an seine Männer und gab die
Anweisung zum Abrücken. Bevor er jedoch endgültig das Gebäude verließ, drehte
er sich noch einmal um. „Ach, Professor, was passiert eigentlich, wenn etwas
von der Geschichte an die Presse gerät…?“ Er ließ den Professor stehen und
folgte seinen Kollegen aus dem Institut. Sie waren schon beinahe am Ausgang
angelangt, da holte der Professor sie ein. „Warten Sie! Herr Pfeifer, bitte
warten Sie!“, keuchte er. „Sie bringen uns alle in Gefahr, wenn Sie sich an die
Presse wenden. Kommen Sie, wir reden. Bitte!“ Fast flehend zog er Pfeifer am
Ärmel zurück in Richtung des Hauptgebäudes. „Ich kann Sie die Durchsuchung
nicht durchführen lassen, aber ich werde Ihnen einige Fragen beantworten.
Zumindest soweit Sie Ihnen bei ihren Ermittlungen helfen könnten.“ Pfeifer
machte ein unschuldiges Gesicht: „Oh, aber ich habe gar nicht gesagt, dass ich
die Presse informiere. Das steht mir nicht zu.“ Es war an seinem
Gesichtsausdruck deutlich abzulesen, dass er mit der Wendung, die diese
missglückte Durchsuchung doch noch genommen hatte, sehr zufrieden war. Beate
rief dem Mannschaftsführer zu, dass sie noch hier bleiben würden, und wies ihn
an, mit den anderen Beamten zum Revier zurückzufahren.
    Die
beiden Männer gingen wortlos nebeneinander zurück zum Institut, Beate folgte
etwas langsamer hinterher. Sie wollte sich noch einmal etwas umsehen, während
ihr Chef den Professor ablenkte. So machten sie das immer. Sie verstanden sich
mittlerweile auch ohne Worte. Der Streit von vorhin schien für den Moment
vergessen.
    Der
Professor nickte der Empfangsdame zu und die Tür öffnete sich wie von
Geisterhand. Es war nur ein leises Summen zu hören. Gemeinsam betraten sie den
Aufzug. Der Professor drückte auf 5. UG.
    Ungläubig
hakte der Kommissar nach: „5. UG? Wirklich?“ Alifonsi gab ihm mit einem Nicken
zu verstehen, dass er richtig verstanden hatte. Als die Aufzugtüren sich 10
Meter unter der Erde wieder öffneten, beschlich Pfeifer ein mulmiges Gefühl. Es
war vermutlich einfach, hier unten jemanden verschwinden zu lassen. Jetzt
reiß dich zusammen , Karl , schalt er sich, Beate ist auch hier.
Sie werden uns kaum beide um die Ecke bringen . Stattdessen versuchte er,
sich auf seine Umgebung zu konzentrieren und sich so viele Details wie möglich
einzuprägen. Die konnte man zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht noch
brauchen.
    Die
dunklen Flure wurden nur von Neonröhren beleuchtet. Sie sorgten für eine
gespenstische Atmosphäre. Auf dem Weg zu Professor Alifonsis Büro passierten
sie acht Türen, die, vier auf jeder Seite, von dem langen

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