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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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wenn Not am Mann ist. Wenn einer mal
nicht so gehorcht, wie er sich das vorstellt, gibt’s Ärger.“
    „Welche
Art von Ärger?“
    „Na
ja, Ärger eben. Was weiß ich. Derjenige verliert seinen Job, ist als Politiker
oder als Schulleiter nicht mehr tragbar, solche Dinge.“
    „Mord?“
    „Nein,
so etwas nicht. Denke ich.“ Ein wenig verunsichert blickte er sie an. „Glauben
Sie, er hat Tamara umgebracht?“
    „Ich glaube gar nichts, Herr Leclerc. Ich versuche nur herauszufinden,
was mit Ihrer Freundin passiert ist. Das sollte doch auch in Ihrem Interesse
sein oder etwa nicht?“ Thierry wand sich unter ihrem scharfen, forschenden
Blick wie ein Aal. Er fühlte sich augenscheinlich nicht sehr wohl.
    „Weshalb sind Sie hergekommen?“
    „Was?“ Er hörte auf, auf seinem Stuhl herumzurutschen und sah sie an.
    „Ich möchte wissen, warum Sie mit mir sprechen wollten. Sie lügen mich
an und weichen meinen Fragen aus. Daher schien mir die Frage, was Sie
eigentlich hier wollen, nur legitim zu sein.“
    „Ich möchte wissen, wer Tamara getötet hat. Das ist alles. Und
vielleicht habe ich auch meinen Vater im Verdacht. Ja.“
    Nun war es raus. Sie hatte es doch gleich gewusst. Er versuchte, die
Schuld seinem Vater in die Schuhe zu schieben.
    „Herr Leclerc, was hat Ihr Vater Ihnen eigentlich getan?“
    „Das tut hier nichts zur Sache, Frau Scheck. Finden Sie lieber den
Mörder meiner Freundin. Und vergessen Sie dabei meinen Vater nicht.“

31
Mittwoch, 19. Oktober 2011
     
    „Wenn ich es dir doch sage. Er hat seinen Vater beschuldigt, Tamara Hölderin
getötet zu haben, und der hat wiederum seinen Sohn wegen Körperverletzung
angezeigt. Thierry hat ihm das Nasenbein gebrochen!“ Sie standen vor dem
Institut, Multi Gen Pharma, und diskutierten heftig.
    Pfeifer
kratzte sich nachdenklich an der Nase. „Nasenbein gebrochen, hm? Autsch.“
    „Ist das alles, was dir dazu einfällt?“
    „Jetzt hör mal, ich bereite mich gerade auf eine Durchsuchung dieser
heiligen Hallen hier vor und da kommst du mit so was wie
Vater-Sohn-Schlägereien an. Beate, ehrlich.“
    Jetzt reichte es ihr. „Ich versuche hier einen Mord aufzuklären,
während du einem Hirngespinst nachjagst. Du bist mein Chef, also verhalte dich
gefälligst wie einer und hilf mir!“ Beate fühlte erstaunte Blicke auf sich
gerichtet und sofort tat es ihr leid, dass sie ihren Vorgesetzten vor
versammelter Mannschaft angeschrien hatte. Doch der blieb überraschend
gelassen. „Wir reden später“, war alles was er dazu sagte, doch sein eisiger
Tonfall ließ nichts Gutes für Beate hoffen.
    Pünktlich
um acht Uhr zeigten Kriminalhauptkommissar Karl Pfeifer und
Kriminaloberkommissarin Beate Scheck den Durchsuchungsbeschluss an der Pforte
der Multi Gen Pharma vor. Der Pförtner war derselbe, der auch schon Tom und
Frank in Empfang genommen hatte. Er telefonierte aufgeregt und die gut zwanzig
Beamten warteten mehr oder weniger geduldig darauf, eingelassen zu werden. Als
sich das große Rolltor endlich öffnete, staunte Pfeifer nicht schlecht. „Sieh
dir das an. Da ist - nichts“, murmelte er.
    „Wie
ich dir bereits gesagt habe, ist das hier eine seltsame Einrichtung“, bemerkte
seine Kollegin spitz. Sein offen zur Schau getragenes Desinteresse an ihren
Problemen hatte nicht gerade zur Verbesserung des Betriebsklimas beigetragen.
Beate hatte vor, ihm das so schnell nicht zu verzeihen.
    Pfeifer
konnte seine Überraschung darüber, wie groß das Anwesen tatsächlich war, nicht
verbergen. Neugierig drehte er den Kopf nach allen Seiten und versuchte, alles
in sich aufzunehmen. Er fuhr fort: „Ich bin sehr gespannt, was wir im Inneren
vorfinden. Es war mir nicht bewusst, dass mitten in unserem beschaulichen
Freiburg so etwas existiert.“
    „Na
ja, mitten ist das ja nicht gerade…“, ironischer hätte ihr Tonfall kaum sein
können.
    „Liebe
Beate, Rieselfeld gehört zu Freiburg, aber ich werde es dir nachsehen, da du nicht
von hier bist.“ Er lächelte milde, schlug jetzt versöhnlichere Töne an. „Bei
Gelegenheit gebe ich dir gerne mal eine Nachhilfestunde in Sachen Freiburg und
seine Randbezirke.“
    Er konnte sich nicht daran erinnern, etwas in der lokalen Presse über
die Eröffnung des Instituts gelesen zu haben. Das war, betrachtete man einmal
die Dimensionen dieses Unternehmens, doch sehr merkwürdig.
    Der Institutsleiter erwartete sie bereits im Foyer. Er kam ihm mit
ausgestreckter Hand entgegen. „Kommissar Pfeifer, nehme ich an? Frau

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