BLUE - toedliche Magie
deiner Macht befreien konnte. Du hast vermutlich noch nie erlebt, dass ein Mensch das tut oder eine Frau deiner durchaus faszinierenden Leidenschaft widerstehen kann. Aber vielleicht haben die Götter mich gerade aus dem Grund gewählt, weil sie eine Chance darin sehen, dass du lernst nicht zu erzwingen.“ Sie sagte es so ehrlich sie nur konnte und aus einem unbewussten Impuls heraus. Sie wollte nicht vor diesem Mann kriechen und außerdem ahnte sie, dass er sich ihr – aus irgendeinem Grund – nicht aufdrängen durfte. Sonst hätte er sich sicher schon längst mit Gewalt genommen, wonach ihm der Sinn stand.
Merenpath war so schnell bei ihr, dass sie seinen Körper nur in verschwommenen Konturen sah, ehe er direkt vor ihr und auf ihrem Körper einschlug. Mit voller Wucht warf er sie gegen die Wand, presste sich mit seinem Körper dagegen und hielt ihre beiden Hände rechts und links von ihrem Kopf fest. Seine Zähne knirschten, als müsse er all seine Kraft aufbringen, sie nicht zu töten.
„Und jetzt ganz langsam, damit du verstehst was hier Sache ist, meine Liebe: Es ist mir egal was die Götter sich dabei gedacht haben, als sie mir ein widerspenstiges und in eine Traumfantasie verliebtes Wesen geschickt haben. ICH will dich als Gefährtin seufzend und stöhnend vor Lust unter mir sehen. Deine Stärke mir Paroli zu bieten ist nur etwas, das mich anspornt. Ich neige zur Wut, aber tief in mir imponiert mir, was du tust und schaffst. Es macht mich quasi erst so richtig heiß.“ Sein Gesicht kam näher, hatte erste Konturen eines Vogels, während sein Körper genauso blieb, wie er nun einmal war. Groß, kräftig, männlich. Horus , dache Vanessa atemlos. Horus, der Lichtgott, der Kriegsgott und der Beschützer der Kinder. Dieser Halbgott stand gerade vor ihr und riss sich sein Hemd vom Körper. Er wollte sie, doch von einem segensreichen Lichtgott war er so weit entfernt wie sie gerade von Blue. Der Mann vor ihr war eindeutig mehr Kriegsgott als irgendwas. Sein Oberkörper war männlich und schön, sein Kopf nun beinahe der eines Falken. Merenpath rückte noch näher.
„Und es macht mich hart“, ergänzte er mit einem zischenden Laut, der Vanessa Gänsehaut bereitete, weil er aus einem Schnabel kam und nicht mehr aus einem Mund. Damit presste er seine Mitte fest gegen ihren Körper und verdeutlichte ganz genau, von welcher Härte er hier sprach. Seine Bewegungen waren eindeutig, seiner Bedrängnis unbeschreiblich. Doch er wollte noch etwas sagen und so formte er seinen Kopf wieder zurück zu dem eines Mannes.
„Du hast keine Wahl und wirst mich heiraten! Sonst stirbt zuerst deine süße Freundin und dann deine blaue Traumfantasie. Und der Tod der beiden wird nicht einfach sein, das kann ich dir garantieren.“ Er lachte und biss sie sanft in den Hals. „Das ist keine Zwang, meine Süße. Noch nicht mal eine Drohung. Es ist eine Tatsache. Mehr nicht.“
32. Kapitel
„Wie viele Männer hast du auf deiner Seite?“
„Nur den Mann im Kontrollraum. Aber am Fluggelände ist noch einer, der zu 80 Prozent hinter uns steht. Vorausgesetzt wir nehmen ihn mit und du erledigst Merenpath. Ohne Merenpaths Tod geht gar nichts. Die scheißen sich hier alle die Hosen voll vor dem Mann.“
„Wie gesagt, der Typ ist ein Halbgott und hat mich berührt, ohne in Flammen aufzugehen. Ich habe also keine Ahnung wie man ihn töten kann.“
„Soweit ich weiß hast du als einfacher Mensch bereits die Macht gehabt einen Engel zu töten, dann wird es dir ja wohl auch gelingen einen Halbgott zur Strecke zu bringen.“
„Einen Engel?“, japste Annika überrascht. „Die gibt es also auch?“ Beide Männer drehten sich zu ihr um, als hätten sie vergessen, dass auch sie mit von der Partie war. Mehr oder weniger genervt sahen sie ihr in die Augen und gaben zeitgleich die gleiche, knappe Antwort.
„JA!“
„Aber, aber ...“, begann sie und stockte, weil Blue die Augen verdrehte. Martin wirkte ein wenig kooperativer.
„Und es gibt auch Dämonen. Sorry, für die Kurzfassung, aber wir müssen weiter.“ Martin versuchte im Ansatz ein Lächeln, doch freundlicher Smalltalk hatte ihm noch nie gelegen und die Zeit drängte wirklich. Sie hatten zwei Wachen ausgeschaltet, Blue aus dem Sicherheitstrakt befreit und mussten so rasch als möglich zu Merenpaths Privaträumen. Für Annika aber war das alles ein wenig viel neue Realität. Schockiert blieb sie stehen und sah von einem zum anderen. Dämonen und Engel! Sie schluckte
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