BLUE - toedliche Magie
Grund, warum Maslov nie wirklich an eine Erfüllung dieser ungewöhnlichen Anforderungen gedacht hatte. Bis zu dem Zeitpunkt jedenfalls, wo er Vanessa gesehen hatte. Die hatte sehr auffällige, grüne Augen und auf der Bühne so eigentümlich auf das Erscheinen von Blue reagiert, dass er intuitiv eine Verbindung erkannt hatte. Der bösartige Ägypter war ihm dennoch erst in den Sinn gekommen, als er sich persönlich von ihrer Jungfräulichkeit überzeugt hatte. Wer so aussah und noch Jungfrau war, musste etwas Besonderes sein oder schlicht abartig. Die Männer hatten sich ihr sicherlich scharenweise aufgedrängt und dennoch hatte sie mit keinem von ihnen geschlafen. Maslov schüttelte frustriert den Kopf.
„Wir müssen testen, ob sie wirklich einen Draht zu Blue hat. Erst dann werden wir den Ägypter verständigen, verdammte Scheiße. Nach ihrem Tanz kotzt es mich richtig an, dass ich sie hergeben soll. Die Kleine ist ein Naturtalent, zeigt eine naive, aber hitzige Leidenschaft, die mich total scharf macht. Und dann soll ich sie hergeben, ohne auch nur einmal von ihr zu kosten?“ Tom grinste verhalten. Er wusste wie unangenehm sein Boss werden konnte, wenn er nicht bekam, was er begehrte. Doch diese Laune ließ er dann wenigstens nie an der Security, sondern ausschließlich an den Nutten aus. Maslovs Augen blitzten auf.
„Ich hab’s! Wir werden die beiden Turteltäubchen gemeinsam in den Sezierraum bringen. Dort haben wir eine paar Kameras und können alles genau beobachten. Wäre doch gelacht, wenn wir nicht rauskriegen, ob zwischen den beiden was läuft oder nicht.“
Blue erwachte liegend. Kalter Stahl umgab seinen Körper, doch dort, wo seine Haut das Metall berührte, hatte es sich erwärmt. Er musste also schon länger hier liegen als nur ein paar Minuten. Seine Hände waren festgeschnallt, sein Hals frei. Im Normalfall hätte er sich bedankt für die leichtere Form der Fesseln und der deutlich einfacheren Haltung, doch er lag ganz klar auf einem Seziertisch mit Blutrinne und Abguss. Nicht gut , dacht er nur. Gar nicht gut. Seine Knie jubelten zwar wegen der Entlastung und sein Rücken konnte sich endlich nach all den Tagen entspannen, doch er fühlte sich elend und befürchtete grauenhafte Experimente an seinem Körper. Vielleicht hatte Maslov einen Weg gefunden das Kraftfeld zu umgehen. Nichts war diesem Verbrecher lieber als ihn zu quälen, um ihn zu einer Unterschrift zu zwingen, die ihn ein Leben lang an ihn binden würde. Wenn er also einen Weg gefunden hatte in seine Haut zu schneiden, ohne dabei in Flammen aufzugehen, war das Ende schlicht vorprogrammiert.
Sein Kopf brummte und er fragte sich, was zuletzt passiert war. Die Gefangenschaft hatte ihn schon oft an die Grenzen des Erträglichen gebracht, aber Kopfschmerzen hatte er davon noch nie bekommen. Bewusstlos war er auch noch nie geworden. Seine Magie schützte ihn im Normalfall davor, auch wenn das nicht immer ein Segen war. Aber allem Anschein nach hatte dieser Schutzmechanismus nicht gegriffen. Er war ganz klar ohnmächtig geworden. Doch für wie lange? Und warum überhaupt?
Zuerst fiel ihm der Stromschlag ein und die Explosion der Hi-Fi Anlage. Dann der Tanz. IHR Tanz. Sein Herz begann schneller zu schlagen, seine Handflächen wurden schwitzig und seine Hose füllte sich mit einer mächtigen Erektion. Herrgott , dieses junge Mädchen hatte nicht viel tun müssen, um ihn heiß zu kochen. Wie eine Göttin hatte sie sich bewegt, zu einer Musik, die ihn von der ersten Melodie an tief in der Seele berührt hatte. So passend, dramatisch und beeindruckend verführerisch. Genau wie Vanessa. Ihre Energie und Sinnlichkeit hatten ihn schlicht von den Socken gehauen, ihm alle Sicherungen durchgebrannt. Genau aus dem Grund waren dann auch die Sicherungen im ganzen Haus geflogen. Seine Magie hatte sich schlicht verselbständigt, hatte vollkommen verrückt gespielt und alle elektrischen Leitungen des Hauses angezapft. Dabei hatte ihn erotischer Tanz noch nie wirklich interessiert. Außerdem hatte er bei Maslov gelernt, gezielt wegzuschauen und nichts an sich herankommen zu lassen. Der Mann war extrem und er war pervers, selbst wenn er Männlein und Weiblein nur tanzen ließ. Blue hatte aus diesem Umfeld stets alles ausgeblendet und an sich abprallen lassen ... bis zu dem Zeitpunkt, wo sie mit ihren sanften Hüftschwüngen begonnen hatte. Zuerst hatte sie sich zögerlich bewegt, dann immer leidenschaftlicher und sie hatte ihre Bewegungen intuitiv auf
Weitere Kostenlose Bücher