Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
Vom Netzwerk:
auf diesem Tisch wirkte er riesig und wie ein Berg aus durchtrainierten Muskeln. Er war ganz klar ein Kämpfer und kein übereifriger Bodybuilder. Auf seine Weise war er perfekt und wunderschön ... nur eben tödlich. Sie seufzte schwer und kam noch einen Schritt näher. Seine silbrigen Augen verfolgten jeden ihrer Schritte, obwohl er ganz offensichtlich sehr müde war und Schmerzen hatte. Vermutlich hatte die Überspannung der Stereoanlage sein magisches System verletzt.

    Für Blue sah sie in dem Moment aus wie ein Engel. Von innen leuchtend, strahlend schön und ... unschuldig. Und er fluchte darüber. Engel! Wie kam er nur auf die Idee sie ausgerechnet mit solch einem Wesen zu vergleichen? Mit etwas, das ihn so verflucht hart an seinen Fehler erinnerte. An seinen einzigen, verdammten Fehler. Zum Glück blieb sie in zwei Meter Entfernung stehen. Braves Mädchen! Sie hatte offensichtlich dazugelernt.
    „Wie geht es dir?“, fragte sie leise mit besorgter Stimme. Ihre Anteilnahme klang ehrlich. Blues Herz zog sich vor Schmerz zusammen. Dabei hatte er keine Ahnung, warum ihm ihr Mitgefühl so nahe ging. Für einen Moment musste er die Augen schließen und durchatmen. Dann versuchte er nicht ganz so unfreundlich zu sein.
    „Es geht ... mir gut.“ Vanessa begann zu lächeln. Offenbar fand sie es süß, wie er sich zusammennahm, obwohl er in schlechter Verfassung war. „Haben sie dir weh getan?“, fragte er vorsichtig und hasste sich dafür, wie stockend seine Stimme aus ihm herausbrach, hasste sich für das Gefühl dahinter – die Angst – und das Drängen in seinem Inneren. Vanessas Gesicht wurde starr, aber sie schüttelte den Kopf. Dann füllten sich ihre Augen wieder mit Tränen und ihre Unterlippe begann verräterisch zu zittern. Toll! Sehr toll, Blue! Er verfluchte sich für die dumme Frage, denn ihre Qual wurde auch zu seiner. Aber vielmehr quälte ihn die Frage, warum Maslov das Mädchen hier mit ihm eingesperrt hatte. Wenn er auch nur irgendwie mitbekommen hatte, dass dieses Mädchen ihm nicht gleichgültig war, hatte er das perfekte Druckmittel gegen ihn in der Hand. Oder aber er machte sich wie üblich einen Spaß daraus ihn mit ihrer verführerischen Anwesenheit zu foltern. Gemeinheit passte so gut zu dem Kerl.
    „Ich heiße Vanessa Leiner und du?“, flüsterte sie und blinzelte ihre Tränen tapfer fort, doch Blue konnte nicht gleich antworten, hatte noch einen Kloß im Hals und einen unglaublichen Druck auf seinem Brustkorb. Seit einem Jahren kannte er solche Gefühle nicht mehr. Nein, eigentlich hatte er sie nie gekannt. Und er war sich nicht sicher, ob er diesen ganzen Wust aus Emotionen wirklich mochte.
    „Ich heiße Blue. Mehr nicht“, antwortete er schließlich schroff und erreichte damit nur, dass ihre Augen wild zu flackern begannen. Nicht vor Enttäuschung oder Frust, sonder vor Wut.
    „Ja klar. Bist ja auch nicht mehr als Farbe“, schoss es giftig aus ihrem Mund und überraschte ihn so dermaßen, dass er sich plötzlich völlig munter fühlte und irgendwie ... erheitert. Jeder normale Mensch hätte vermutlich anders reagiert, aber er war eben nicht normal und sogar ziemlich froh darüber, dass Vanessa auch eine Wildkatze mit Krallen sein konnte.
    „Was gibst da zu schmunzeln?“, fragte sie forsch und stemmte ihre beiden Hände in die Hüfte. Sie mochte ja völlig durcheinander und nur mit einem T-Shirt und Bikinihose bekleidet sein, aber so wie sie da vor ihm stand, konnte er nicht anders als sie bewundern.
    „Du bist wunderschön“, sagte er leise und sein Blick zeigte ihr wie ernst es ihm war. Vanessas Wut fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
    „Bitte wie?“, krächzte sie und zupfte nervös an ihrem T-Shirt. Ihre Wangen färbten sich himmlisch dunkelrosa.
    „Schön. Du bist sehr schön“, wiederholte er ernst und konnte jede Veränderung an ihrem Gesicht wirklich genießen. Die gut durchbluteten Wangen ließen die Farbe ihrer grünen Augen noch heller erscheinen. Wieso nur hatte er das Gefühl, dass diese Frau keine Ahnung hatte, wie schön sie war?
    „Äh. Danke. Du bist auch sehr ...“ Sie hustete kurz in ihre Faust. „... attraktiv.“ Wobei ihre Augen ihm durchaus verrieten, welche Muskelpartien sie besonders sehenswert fand. Solche Blicke kannte er sonst nur von dem menschlichen Abschaum hier, dem sensationslüsternen Mob. Doch bei ihr empfand er diesen Blick erstmals als Kompliment. Es tat ihm sogar richtig gut, wie sie ihn so verhalten und doch bewundernd

Weitere Kostenlose Bücher