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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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jede Nuance des Liedes abgestimmt ... und ihm damit vor Verlangen schier die Eingeweide herausgerissen.
    Vanessa. Er dachte mit einer Begierde an sie, die er nicht für möglich gehalten hätte. Nichts, was Gefühle anging, hätte er mehr für möglich gehalten, doch seit sie ihn beinahe berührt hatte, konnte er an nichts anderes mehr denken, als dass er sich genau das am meisten wünschte: Ihre Hand auf seiner Haut. Der Gedanke war fantastisch, machte süchtig. Auf das Gefühl. Auf sie. Dabei konnte er sich noch immer nicht erklären, was für eine Verbindung sie überhaupt hatten oder warum ausgerechnet dieses Mädchen ein Zeichen von seiner Magie empfangen hatte. Seine blauen Linien waren gänzlich anderer Natur, hatten mit Ägypten und den Hieroglyphen nichts zu tun, waren unleserlich und am ehesten noch mit Wurzeln zu vergleichen. Dennoch hatten eben diese Zeichen auf Vanessas Körper eine Form hinterlassen, die Menschen zu lesen wussten. Das heile Auge des Horus, der Schutzgott der Kinder. Noch heute war es ein Schutzzeichen, das man auf Fischerbooten finden konnte. Udjat. Heil-Sein. Vollständigkeit.
    Sein Blick wanderte durch den Raum. Jetzt, wo sie seinen Hals nicht fixiert hatten konnte er sogar den Kopf heben und mehr erkennen. Aus irgendeinem Grund hatten sie ihn in einen Raum gebracht, wo ganz klar Leichen aufbewahrt und seziert wurden. Oder schlimmer: wo Opfer misshandelt wurden. So wie er Maslov inzwischen kannte, war der Mann zu allem fähig. Bei der Vorstellung, hier womöglich auf eine Weise untersucht zu werden, die an ein langsames Ausweiden herankam, begannen seine Dermaglyphen zu glühen. Er war ein Krieger. Er war gewohnt Schmerzen zu ertragen, aber ein langsames Ausweiden war schon immer sein größter Horror gewesen.
    Dann hörte er ihr Schluchzen.
    Er wusste sofort, dass sie es war. Der Raum war groß und aus seiner liegenden Position hatte er nicht alles überblicken können, doch irgendwo in einer dunklen Ecke musste sie hocken und sich die Seele aus dem Leib heulen. Das arme Ding war sicher vollkommen verstört. Soweit er das mitbekommen hatte, war sie mit ihren Freundinnen während dem Urlaub entführt worden. Menschenhändler hatten wahrlich keine Skrupel und Maslov war sicher der Schlimmste von allen. Er zog den Mädchen den Boden unter den Füßen weg, riss sie aus ihrer scheinbaren Sicherheit und konfrontierte sie mit einem Leben aus Gewalt, Drogen und Prostitution. Die drei Mädchen waren noch dazu mit etwas völlig Neuem konfrontiert worden. Mit ihm und seiner tödlichen Magie. Wenn man den Grad der Verzweiflung mit der Anforderung von Übernatürlichem multiplizierte, konnte man sich ausrechnen, wie erschüttert die Mädchen sein mussten und wie ... gezeichnet fürs Leben. Ganz ohne blaue Linien.
    Ein schlimmer Gedanke quälte ihn dabei besonders, denn während seiner Ohnmacht hätten die Mädchen längst vergewaltigt worden sein können. Bei anderen hatte ihn das nie gestört, doch diese Vanessa hatte etwas in seinem Inneren berührt. Irgendwie. Unbeabsichtigt, aber spürbar. Und alleine die Möglichkeit, sie könne bereits mehrfach brutal geschändet worden sein, schnürte ihm die Kehle zu, ließ ihn sogar würgen. Gleich darauf wurde er so wütend, dass er mit aller Kraft versuchte, die metallenen Armfesseln zu sprengen. Sein Bizeps spannte sich hart an, die Sehnen auf seinem Unterarm traten extrem hervor. Doch Maslov war kein Idiot. Die Fesseln waren doppelt verstärkt und unmöglich mit menschlicher Kraft zu lösen.
    „Nicht! Du tust dir weh“, schniefte Vanessa und kam langsam in die Höhe. Endlich war er wach geworden, der Mann, den sie Blue nannten und der mit seiner Magie ihre Handfläche gezeichnet hatte. Sie wusste nicht zu welchem Zweck und so wie es aussah, wusste er das selbst auch nicht.
    Mit wackeligen Schritten kam sie auf ihn zu, wollte ihm aber nicht mehr zu nahe kommen. Die Hand juckte immer noch, obwohl das Zeichen darauf fast verschwunden war und mittlerweile wie eine der unzähligen Handlinien, nur eben in seltsamer Form, aussah. Wenigstens hatten die zwei Schlägertypen ihr wieder das Höschen und das T-Shirt gegeben und sie musste sich nicht mehr so genieren wie noch vor einer Stunde auf der Bühne. Eine Stunde! Ungefähr so lange war der blaue Riese bewusstlos gewesen – der Mann mit den unheimlichen Zeichen, der tödlichen Magie und dem schönen Körper. Er sah so völlig anders aus, als jeder andere Mann, den sie bisher gesehen hatte. Selbst liegend

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